Sportvereine in der Halle: Steigende Energiekosten, steigende Beiträge?
Autor: Steffen Standke
LKR Bad Kissingen, Freitag, 11. November 2022
Beleuchtung, Heizung Duschen - die Hallensaison könnte angesichts überhitzter Energiepreise teuer werden für die Sportklubs im Landkreis Bad Kissingen. So begegnen ausgewählte Vereine der drohenden Kostenexplosion.
Der Gaspreis - zum 1. Oktober um 60 Prozent gestiegen. Willy Willeke, einer von mehreren Vorsitzenden des TV/DJK Hammelburg, bringt das nicht ins Schwitzen. Weiß er doch, dass sein von der Mitgliederzahl her größter Verein im Landkreis vorgesorgt hat, ein Stück weit unabhängig ist vom verrückt spielenden Energiemarkt. Bei anderen Vereinen sieht es nicht ganz so rosig aus.
Das TV/DJK-Vereinsheim steht gleich neben der Saaletalhalle im Hammelburger Sportzentrum. Darin integriert nicht nur die Geschäftsstelle, sondern auch ein größerer und ein kleinerer Raum für den Sportbetrieb. Zudem hat der Verein stundenweise verschiedene Immobilien im Stadtgebiet angemietet, allen voran die Saaletalhalle für die Zweitliga-Volleyballer, aber auch Hallen an der Grund- und der Mittelschule, dem Gymnasium und der Förderschule.
Was den Strom angeht, ist der Verein nach Willekes Worten weitgehend autark. Auf dem Dach des Sportheims sitzt eine Fotovoltaikanlage; die Beleuchtung wurde auf sparsames LED umgestellt. "Mit den Stadtwerken besitzen wir noch einen Altvertrag. Da bekommen wir mehr Geld für die Verkauf des produzierten Stroms, als wir für den Bezug bezahlen."
Trotzdem hat der TV/DJK sich Energiesparen verordnet: Die Temperatur in der Geschäftsstelle wurde nach einer Empfehlung des Turnerbundes von 21 auf 19 Grad gesenkt. Die Sporträume werden laut Willeke nur beheizt, wenn sie genutzt werden. "Wir werden aber nicht sagen: Die Duschen bleiben kalt. Das machen wir nicht, auch wenn die Energiekosten steigen."
Auch bei den von Stadt und Landkreis angemieteten Hallen sieht der Vorsitzende keinen Grund zur Sorge. "An Nutzungsgebühren haben wir nicht mehr oder weniger als vorher zu zahlen." Eine größere Belastung entstehe dem TV/DJK nur, wenn diese Gebühren erhöht würden. Dann müsse man wohl an die Mitgliedsbeiträge ran.
Im Moment sieht er den Verein aber "recht ordentlich dastehen". Die höheren Gaspreise könne man verkraften. Zumal der Staat die Dezemberpauschale übernehme und es im Februar einen "Gaspreisdeckel" gebe.
Ganz so komfortabel stellt sich die Lage beim in der Bayernhalle beheimateten TSV Bad Kissingen nicht dar. Der Verein erhöht zum 1. Januar vorsichtig die Mitgliedsbeiträge. Ein Erwachsener zahlt ab dann 90 statt 80 Euro jährlich, eine Familie 170 statt 150 Euro.