Zuckerwaren, Karussell und Heu in der Au
Autor: Pia Ilchmann
Bad Kissingen, Freitag, 05. August 2016
Auf dem Rakoczy-Reitturnier werden nicht nur Spring- und Dressurprüfungen angeboten, auch die ganz kleinen Gäste sollen auf ihre Kosten kommen.
Betritt man die Reitanlage in der Au, fühlt man sich sofort an einen Jahrmarkt erinnert. Auf das Kinderkarussell zu Beginn folgen die Zuckerwarenbude, die Grillstände und der fahrende Eiswagen. Kirmesmusik schallt über die Fläche. Nur das Ponyrondell sieht etwas anders aus beim RV Bad Kissingen, als man es auf einem Jahrmarkt erwartet.
Das Rakoczy-Reitturnier findet nach dem Ausfall im vergangenen Jahr wieder wie gewohnt auf dem Turnierplatz in der Au statt. Mit der ersten Prüfung am Donnerstagmorgen ließ sich sogar die Sonne blicken, optimale Bedingungen für den Start des viertägigen Turniers. Nahezu rekordverdächtige 430 Jungpferde nahmen am ersten Tag teil, wie Florian Scheurer erklärt. Der neue RV-Vorsitzende spricht von einem guten Start: "Es gab viele Nachmeldungen, da die Bedingungen auf dem Platz trotz des am Nachmittag einsetzenden Regens passabel waren.
Einige Mädchen mit Zuckerwatte in den Händen laufen über das Gelände und bleiben ehrfürchtig vor einem Pferd stehen, das die Hufe ausgekratzt bekommt. Nicht nur ein Tierarzt ist immer vor Ort, sondern auch ein Krankenwagen und Rettungssanitäter, denn die Sicherheit - sowohl die der Tiere als auch die der Zuschauer - soll immer gewährleistet sein. Das Publikum am Freitagvormittag ist gemischt; von Frauen mit Kinderwagen bis zu älteren Herren ist alles vertreten. Erwartet werden mehr Zuschauer für den Nachmittag und das Wochenende, viele Familien kommen aufgrund der Schulferien vorbei. Die Veranstalter rechnen das gesamte Wochenende über mit ca. 10 000 Gästen.
Sieben Kilometer Kabel
"Die Zeltstadt wächst", sagt Florian Scheurer sichtlich erfreut und meint damit die Stallzelte, die extra für die Pferde aufgestellt und mit fließendem Wasser, Strom und Licht versorgt wurden. Ungefähr sieben Kilometer Kabel wurden dafür auf dem gesamten Gelände verlegt, erklärt Scheurer. Außerdem bieten weitere Container Platz für bis zu 90 Pferde, Tagesgäste reißen mit großen LKWs an. Insgesamt erwarten die Veranstalter 500 Pferde, die untergebracht werden müssen. Der logistische Aufwand dahinter ist enorm und wäre ohne die Helfer nicht möglich gewesen.
Das selbstgesteckte Ziel der Verantwortlichen ist es, das Turnier bestmöglichst zu bewältigen und zu zeigen, dass der Bad Kissinger Reitsport wieder da ist. Außerdem soll es so etwas wie den vergangenen Ausfall nicht wieder geben. Dieser war durch vereinsinterne Probleme zustande gekommen. Die Reiter sind neugierig auf das Turnier. Viele kommen aus der Region vorbei und schauen sich die Bedingungen an, bevor sie ihr Pferd dann doch nachmelden. Auch die Zuschauer kommen aus Neugier, viele reisen von weit entfernten Städten an, da das Turnier deutschlandweit ausgeschrieben war. Viele Reiter nehmen das Rakoczy-Reitturnier sehr traditionell wahr, da es seit Jahrzehnten in Bad Kissingen ausgerichtet wird.
Mit Ponys haben die Pferde, die an der Punkte-Springprüfung am Freitagmittag teilnehmen, wahrlich nichts zu tun; die einzigen Ponys auf dem Gelände sind die quietschbunten Figuren auf dem Kinderkarussell am Eingang. Für jung und alt wird hier gleichermaßen etwas geboten.
Samstag 9 Uhr Springprüfung Klasse L 10 Uhr Dressurprüfung Klasse A* 10.30 Uhr Springprüfung Klasse L 11.30 Uhr Amazonen-Springprüfung Klasse L, Reiterwettbewerb Schritt-Trab-Galopp 13 Uhr Stilspringprüfung Klasse A**, Springreiterwettbewerb 14.30 Uhr Dressurprüfung Klasse L* 15 Uhr Springprüfung Klasse M 17.30 Uhr Springprüfung Klasse S .
Sonntag 8 Uhr Punkte-Springprüfung Klasse M* 9.30 Uhr Springprüfung Klasse A** 10.30 Uhr Springpferdeprüfung Klasse M* 11.30 Uhr Amazonen-Springprüfung Klasse M* , Dressurprüfung Klasse L* 13 Uhr Dressurpferdeprüfung Klasse L 13.30 Uhr Pony-Führzügel-Wettbewerb 14 Uhr Springprüfung Klasse S*, Dressurprüfung Klasse M* 16 Uhr Team-Springprüfung.