Wurmericher ohne Kraftreserven
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Montag, 13. Februar 2017
Während Bad Brückenau gegen den Tabellenzweiten Mellrichstadt nur einen Teilerfolg einfährt, behält Hammelburg im Kampf um den Klassenerhalt die Nerven.
           
TSV Mellrichstadt - FC Bad Brückenau 30:30 (11:14). 
Die Sinnstädter mussten im Spitzenspiel zwar den ersten Punktverlust der Saison hinnehmen, dürfen aber nach Lage der Dinge zumindest den Meisterschaftssekt kaltstellen. Denn bei noch drei ausstehenden Begegnungen - der FC Gerolzhofen II hat sein Team am Wochenende zurückgezogen - dürften sich die Schützlinge von Coach Oliver Hilbert-Probeck sogar eine Niederlage leisten. Der langersehnte Aufstieg in die Bezirksoberliga wäre trotzdem noch ungefährdet. Denn der direkte Vergleich mit den Streutalern ist zugunsten des FC entschieden, "aber gefeiert wird erst, wenn wir wirklich aufgestiegen sind", so Hilbert-Probeck. Dieser zeigte sich trotz des Teilerfolges vom Spiel seiner Mannen enttäuscht, "wir hätten die Partie für uns entscheiden müssen". Angesichts der Bedeutung des Matches agierten beide Seiten über sechzig Minuten hypernervös, wobei der Spitzenreiter zunächst große Probleme mit der offensiven 4-2-Deckung des Gegners hatte. Der Tabellenzweite lag so auch nach einer Viertelstunde mit 8:5 in Front, ehe die Gäste, angetrieben von vielen mitgereisten Fans, das Tempo erhöhten die Begegnung bis zum Seitenwechsel kippten. Konditionell konnte der Kontrahent dem FC nicht das Wasser reichen. Als die Rot-Weißen trotz Unterzahl den Vorsprung auf 19:24 ausbauten, schienen die zwei Punkte entführt zu sein, doch nach einigen unverständlichen Schiedsrichterentscheidungen und nach vermehrten technischen Fehlern und Fehlwürfen schmolz der Vorsprung zunächst auf 26:27 zusammen. "Wir haben dann in der Schlussphase zu hektisch gespielt", kritisierte der FC-Trainer seine Akteure. In der Schlusssekunde hatten sie Glück, dass die Unparteiischen einen möglichen Strafwurf gegen sie nicht verhängten. "Wir müssen jetzt einfach konzentriert die nächsten Spiele angehen", fordert Hilbert-Probeck, "unsere Chance auf den Aufstieg war noch nie so groß wie in dieser Saison".
 
 Tore für Bad Brückenau:   Simon Dietrich (15/5), Alexander Bauer (4), Nick Übelacker (3), Michael Müller (3), Tom Schumm (2), Christian Karl (1), Simon Weiner (1), Ralf Müller (1).
 
   TSV Partenstein - TV/DJK Hammelburg 22:23 (10:15).
"Auf der Hinfahrt war die Stimmung leicht gedrückt", berichtete Nicole Schröter, "denn mit unserem kleinen Häuflein - nur sieben Feldspielerinnen plus eine Torfrau - schienen die Chance auf den dringend benötigten Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt minimal zu sein." Doch die Saalestädterinnen gingen das Kellerduell recht engagiert an, konnten auf der starken Leistung der erst 17-jährigen Keeperin Hannah Eich, die unter anderem vier Siebenmeter parierte, aufbauen und lagen beim Seitenwechsel komfortabel in Front. Doch der Vorsprung schmolz dahin, weil die Kräfte zunehmend nachließen. Ab der 50. Minute wurden die Karten beim Stand von 19:19 wieder neu gemischt. "Doch unsere Moral war klasse", lobte Schröter ihre Mitspielerinnen, "wir haben die Nerven behalten, uns wieder einen Vorsprung zum 21:23 herausgeworfen und diesen über die Zeit gerettet." Lohn aller Mühen war der Sprung auf den drittletzten Tabellenplatz, den es in den nächsten Wochen zu verteidigen gilt.
 Tore für Hammelburg:   Annika Keller (10), Nicole Schröter (7/1), Ute Leidner (4/1), Johanna Leyrer (1), Lena Doschko (1). 
   
DJK Nüdlingen - MHV Schweinfurt 09 II 25:35 (13:17).
Die "Wurmericher", für die laut Bastian Kiesel diese Saison nur "eine Zwischenstation zum Aufbau eines schlagkräftigen Teams sein soll", boten dem designierten Meister zwar ordentlich Paroli, doch war angesichts weiterhin bestehender personeller Probleme eine Niederlage nicht zu vermeiden. Der spielfreudige Gast dominierte die Begegnung vom Anpfiff weg und spielte in der Schlussphase seine größeren Kraftreserven aus.