Wie Werner Dreßel die Fuchsstädter Offensive besser macht
Autor: Jürgen Schmitt
Fuchsstadt, Donnerstag, 17. November 2022
Seit dieser Saison unterstützt der Ex-Profi die Trainingsarbeit von Martin Halbig beim Landesligisten.
47 Tore in 20 Spielen. Eine durchaus beeindruckende Bilanz weist die Offensive des FC Fuchsstadt aus. Bislang erfolgreichster Schütze der Kohlenberg-Elf ist Dominik Halbig mit 14 Toren, gefolgt von den Kollegen Yanik Pragmann (12) und Christoph Schmidt (11). Die individuellen Qualitäten der Drei sind unbestritten, aber das allein garantiert keinen Erfolg.
Dass es aktuell so flutscht, ist auch dem Umstand zu verdanken, dass der Landesligist seit dieser Saison mit Werner Dreßel einen Trainer hat, der sich speziell um die Offensive kümmert. Das alles mit dem Einverständnis von Cheftrainer Martin Halbig, der diese Form der Kooperation ausschließlich begrüßt. "Wir kennen uns schon ewig. Werner war mein Trainer in Waldberg, später haben wir gemeinsam in der Schweinfurter Traditionself gekickt", sagt Halbig, der angesichts einer durchweg hohen Trainingsbeteiligung trotz der Unterstützung von Co-Trainer Tobias Bold und Torwarttrainer Benedikt Kohlhepp gerne einen Teil der Arbeit abtritt - nach Vereinbarung.
Am Dienstag ist Spezialtraining angesetzt
"Gewöhnlich kommt Werner zum Dienstagstraining und macht mit den Jungs seine Spezialübungen, studiert aber auch Spielzüge ein. Das bringt Abwechslung rein", so Halbig.
Die Zusammenarbeit erstaunt umso mehr, weil Werner Dreßel, davor in Diensten des FV Rannungen, mit der SG Sennfeld auch einen Schweinfurter Kreisligisten trainiert. "Bevor ich dort unterschrieben hatte, war das mit dem FC Fuchsstadt schon ausgemacht. Das hatte seinerzeit mein guter Freund Peter Kohlhepp gemeinsam mit Martin eingefädelt. In Sennfeld trainieren wir mittwochs und freitags, daher ist das kein Problem", sagt der Ex-Profi, der soweit möglich auch bei den Punktspielen der Fuchsstädter vor Ort ist.
"Martin ist der Chef, das ist ganz klar. Wir tauschen uns aus und wir profitierengegenseitig. Das klappt überragend. Mir persönlich macht das auch deshalb großen Spaß, weil die Jungs super mitarbeiten", sagt der 64-Jährige, der neben den Stürmern auch mal offensive Mittelfeldspieler oder Außenverteidiger zum Sondertraining bittet. Gearbeitet wird zudem an der Schusstechnik sowie an der Schnelligkeit in Form von Sprint-Varianten. "Am Pressingverhalten mit dem richtigen Anlaufen müssen wir noch arbeiten, das ist für einige Neuland", weiß Dreßel, der die Trainings-Inhalte auch vom kommenden Gegner oder eigenen Beobachtungen der FC-Spieler abhängig macht.
Stürmer bei namhaften Clubs
Dass der Hambacher selbst ein Offensiv-Ass war mit Stationen beim 1. FC Nürnberg, Hamburger SV oder bei Werder Bremen und in der Zeit von 1977 bis 1986 45 Tore in der Fußball-Bundesliga erzielte, sorgt für zusätzlichen Respekt am Kohlenberg. "Werner macht das wirklich überragend. Da sieht man schon, dass er mal höherklassig gekickt hat. Wir profitieren sehr von seinem Training. Man hat das Gefühl, man ist fitter und kann mehr aus sich herausholen", findet Dominik Halbig, der daher auch die weniger beliebten Maximalsprints über 40 Meter in Kauf nimmt.
Christoph Schmitt kennt Individualtraining aus seiner Zeit beim TSV Aubstadt und schätzt diese Form von Unterricht, "weil man Abläufe einstudieren kann und alle wissen, was sie zu tun haben. Der Werner passt in die Welt und gut zu uns." Highlights für alle Beteiligten sind Tore, die nach einstudierten Spielzügen fallen. Wie beim 1:1 gegen den TSV Rottendorf (4:1), als ein Außenverteidiger den Ball wie gewünscht in die Spitze auf Yanik Pragmann spielte. Oder als Chris Schmidt im Spiel gegen die FT Schweinfurt (2:0) auf Pragmann ablegte und dessen Pass von der Grundlinie von Dominik Halbig verwertet wurde.