Westheims Sieg für die Vereinshistorie
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 11. August 2019
Späte Gegentore ärgern den TSV Münnerstadt. Thulbas Frankonen nutzen die Gunst der Stunde.
FC Sand II - FC Westheim 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Yanik Pragmann (17.), 0:2 Patrick Stöth (68.), 1:2 Julius Neundörfer. Bes. Vorkommnis: David Böhm (Westheim) schießt Foulelfmeter ans Lattenkreuz (47.).
Endlich haben sich die Westheimer für ihre bislang guten Leistungen auch belohnt. Im Aufsteigerduell feierten die Jungs von der Saale den ersten Bezirksligaerfolg der Vereinsgeschichte. Die Westheimer knüpften sofort an die Leistung des Heimspiels gegen Gochsheim (4:5) an und versteckten sich im Seestadion zu keinem Zeitpunkt. Der Unterschied zu den bisherigen Ergebnissen war die von Coach David Böhm geforderte Defensivvorstellung, wozu der reaktivierte Philipp Vierheilig als Abwehrchef mehr als ein Scherflein beitrug. Die ersatzgeschwächten Gastgeber hätten schon vor dem Seitenwechsel ein Debakel erleiden können. "Was wir an Brettern vergeben haben, war zum Haareraufen, da hätten wir leicht und locker 5:0 führen können oder müssen", berichtete Maximilian Schaub.
Strafstoß verschossen
Dieser sah schon vor dem Führungstreffer einen Lattenknaller von Yanik Pragmann, der kurz darauf einen Alleingang erfolgreich abschloss. David Böhm, Arkadiusz Grek bei einem Kopfball und Andy Graup hätten erhöhen können, was auch dem Coach nicht gelang, weil er gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Strafstoß nicht verwandelte. Die Gäste ruhten sich allerdings nicht auf dem knappen Vorsprung aus, setzten die Michl-Elf konsequent unter Druck und kamen nach einer Stunde zum überfälligen zweiten Treffer: Nach Pagmann-Vorlage behielt Patrick Stöth die Nerven und spitzelte die Kugel an Keeper Markus Geier vorbei in die Maschen. In der Folgezeit wurden die Gäste allerdings leichtsinniger und auch Opfer ihres hohen Tempos, kassierten durch den einzig auffälligen heimischen Akteur Julius Neundörfer den Anschlusstreffer. "Wir haben dann unsere Linie etwas verloren und hatten Glück, dass wir in der Schlussminute nicht noch den Ausgleich kassiert haben, was den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt hätte", sagte Schaub. Nächste Woche soll auch der erste Heimsieg bejubelt werden, der TSV Bergrheinfeld dürfte aber ein anderes Kaliber sein als die Sander Reserve.
Westheim: Kümmert - Vierheilig, Grek, T. Wendel - Martin Seit, Stöth, D. Böhm - D. Wendel (88. Schaub), Graup, Pragmann (78. Schmid).
DJK Wiesentheid - TSV Münnerstadt 2:0 (0:0). Tore: 1:0, 2:0 Fazdel Tahir (80., 84.).
"Die Wiesentheider waren heute läuferisch und spielerisch besser als wir. Trotzdem ist der späte Zeitpunkt der Tore für uns besonders ärgerlich", resümierte Münnerstadts Co-Trainer Michael Knysak. Dabei hätten die Gastgeber die Partie bereits nach einer Viertelstunde entschieden haben können. Fazdel Tahirs Direktabnahme verfehlte den Kasten nur um Zentimeter (5.). Nur zwei Minuten später schickte dieser Carmine de Biasi auf die Reise. Bei Sebastian Köhlers Rettungsversuch in höchster Not mag der ein oder andere Wiesentheider ein Foulspiel erkannt haben (7.). De Biasi wohl auch, der völlig alleine stehend vor Patrick Balling das Leder rechts am Gehäuse vorbeischob (25.). In der Phase, als die Mürschter Mitte der ersten Hälfte besser zu ihrer Ordnung fanden, ist auch die einzig nennenswerte TSV-Torannäherung zu vermerken. Sebastian Blanks Abschluss aus zwanzig Metern entschärfte DJK-Keeper Jan Molitor problemlos (28.). So blieb die beste Chance vor dem Pausenpfiff den Hausherren vorbehalten: Fazdel Tahir setzte seinen Lupfer-Versuch über Patrick Balling jedoch zu hoch an (35.). Auch nach der Pause hatte Tahir die Führung auf dem Fuß. Erst vernaschte er zwei TSV-Verteidiger, um seinen Rechtsschuss aus zentraler Position haarscharf am linken Eck vorbeizulegen (60.). "Sicherlich wäre das Ergebnis ein anderes gewesen, hätten wir unsere wenigen Chancen konsequenter genutzt", ärgerte sich Knysak und meinte damit insbesondere die Versuche Lucas Fleischmanns innerhalb einer Minute. Erst schoss er nach einer Coprak-Hereingabe aus fünf Metern Jan Molitor an, ehe dieser sechzig Sekunden später auch bei Fleischmanns Abschluss aus 16 Metern zur Stelle war (66.). Die kurze Drangphase der Gäste verpuffte schnell und so mussten die Mikolaj-Schützlinge doch noch die späte Niederlage hinnehmen. Nachdem Philipp Müller bei Tahirs Abschluss zunächst noch auf der Linie klären konnte (75.), machte es dieser bei seiner fünften Großchance besser. Eine präzise Rücklage des flinken Rechtsaußen Jonathan Popp schob der Stürmer überlegt zur Führung ein (80.). Die aufgerückte TSV-Defensive nutzten die überlegenen Gastgeber zur Entscheidung, nachdem Nico Markert das Leder in letzter Reihe verloren hatte.jo