Druckartikel: Vor den Donau-Teufeln wird gewarnt

Vor den Donau-Teufeln wird gewarnt


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Donnerstag, 09. November 2017

Mit großer Fan-Unterstützung hoffen die Kissinger Wölfe auch ohne Mikhail Nemirovsky auf einen Sieg in Ulm/Neu-Ulm
Kann auch böse schauen: Keine Angst vor den "Devils" hat Wölfe-Verteidiger Richard Adam.Hopf


VfE Ulm/Neu-Ulm - Kissinger Wölfe (Freitag, 20 Uhr)
Es ist eine Mischung aus Häme und Hohn, die einem da entgegenblickt aus dieser Fratze. "Devils" nennen sich die Eishockeyspieler des VfE Ulm/Neu-Ulm (8./9), und entsprechend gestaltet ist das knallrote Vereins-Logo mit dem gehörnten Teufel. Nun ja, Furcht einflößend ist die bisherige Bilanz der Donaustädter nicht unbedingt angesichts der drei Siege und drei Niederlagen. "Wir wollen natürlich an das erfolgreiche letzte Wochenende anknüpfen, aber Respekt haben wir schon. Das wird kein leichtes Spiel für uns", sagt Michael Rosin. Weil der Vorsitzende der Kissinger Wölfe (3./18) natürlich genau weiß, dass der stets hochgehandelte ERV Schweinfurt, der am Freitag in Selb vor einer Pflichtaufgabe steht, seine einzige Saisonniederlage im 2500 Zuschauer fassenden Donau-Ice-Dome kassierte beim 3:4 vor 400 Fans. Siegreich gestalteten die Münster-Städter auch ihre Partien in Selb (4:2) und unlängst beim Derby in Burgau (5:1).


International besetzter Kader

Dem stehen Niederlagen gegenüber in den Duellen mit Freising (2:6), Amberg (2:5) und Haßfurt (3:4). Trainiert werden die "Devils" vom 41-jährigen Spielertrainer Martin Valenti, der Oberliga-Erfahrung aus seiner Zeit in Ravensburg mitbringt und viele Jahre in der Regionalliga spielte für den ECDC Memmingen und den EV Lindau. Auch der Kader kann sich sehen lassen. Mit insgesamt drei Goalies um den 38-jährigen Routinier Konstantin Bertet. Mit sechs Verteidigern und 13 Stürmern. International besetzt ist die Truppe zudem mit dem US-Amerikaner Chris Carroll, mit dem Tschechen Jakub Reval, mit dem Slowaken Jan Michalek, dem Russen Evgeny Wassiljew oder dem Schweden Johan Larsson. Bis auf ihren verletzten Spielertrainer Mikhail Nemirovsky (Knie), der erst am Freitag eine endgültige Diagnose bekommen wird, haben die Kissinger Wölfe voraussichtlich alle Spieler an Bord. Und dürfen sich auf große Unterstützung freuen, weil der Fanclub Lenzenberg ordentlich mobil macht mit seinem nahezu ausverkauften großen Fanbus, der um 16 Uhr an der Kissinger Halle abfährt. Der Spielerbus, mit Platz für weitere Wölfe-Freunde, startet bereits um 14.30 Uhr.


Attacke...

"Ulm ist nicht zu weit weg. Und Auswärtsspiele am Freitag sind einfach Fan-freundlicher, weil man das Wochenende noch vor sich hat. Aber ich war tatsächlich selbst überrascht vom großen Zuspruch. Das Freibier hat vielleicht zusätzlich motiviert", sagt Fanclub-Sprecher Manuel Wießner mit einem Grinsen. Mit an Bord sind selbstverständlich auch Fahnen, Trommeln und Trompete zum Attacke-Blasen. Der nächste Halt dieser Art ist in Burgau am 22. Dezember geplant. "Wir hoffen natürlich auf drei Punkte. Und freuen uns prinzipiell, dass das unterfränkische Eishockey mit Haßfurt (1.) und Schweinfurt (2.) derzeit die Liga dominiert. Und wir möchten uns an dieser Stelle beim Busunternehmen Wolf für sein Entgegenkommen bedanken", sagt Manuel Wießner.
A propos Haßfurt: Der nach einem Sturz mit dem Kopf in die Bande schwer verletzte Petr Krepelka kann inzwischen zumindest Kopf und Fingerspitzen bewegen. Der tschechische Angreifer der "Hawks", die am Freitag zum Topspiel den ERSC Amberg empfangen, wurde auf die Normalstation verlegt und beginnt eine langfristige Reha in der Unfallklinik Murnau.