EC Bad Kissinger Wölfe: Von allem etwas zu wenig
Autor: Pia Ilchmann
Bad Kissingen, Montag, 11. Dezember 2017
Zwar waren sechs Punkte angepeilt, aber drei sind besser als keine für die Kissinger. Auch wenn das Spiel gegen Schweinfurt anders hätte ausgehen können.
ERV Schweinfurt - EC Bad Kissinger Wölfe 3:1 (0:1, 2:0, 1:0).
Ohne dritte Reihe waren die Kissinger Wölfe nach Schweinfurt gefahren, weil ein paar Spieler krankheitsbedingt ausfielen. "Deshalb mussten die zwei Reihen mehr spielen, was uns zu viel Energie gekostet hat", sagte Kissingens Trainer Mikhail Nemirovsky. Aus diesem Grund sei es für den Coach so wichtig, dass die Spieler mehr an ihrer Fitness arbeiten: "Nicht nur im Training, sondern auch zu Hause mit einer besseren Ernährung, mehr Regeneration und mehr Trockentraining."
Auch Wölfe-Vorstand Michael Rosin sieht es so: "Die Mannschaft muss an sich arbeiten. Gegen Schweinfurt sind gewisse Fehler passiert, wären die nicht, wären gewisse Tore auch nicht gefallen." Nachdem Anton Zeivald die Kissinger gegen die Mighty Dogs im ersten Drittel in Führung gebracht hatte (16.), verpassten es die Wölfe, nachzulegen. "Die Chancen waren - auf beiden Seiten - da, aber wenn man die Dinger vorne nicht reinmacht, braucht man sich nicht wundern, wenn man sie hinten bekommt", sagte Rosin. "Die Mannschaft hat nicht das gezeigt, was sie normalerweise kann."
Nemirovsky drückte es drastischer aus: "Die Qualität des Spiels war von beiden Mannschaften nicht besonders, aber Schweinfurt war aktiver." Die Kissinger Wölfe hatten ein paar Pfostentreffer, "die zu einfach waren für den Torwart", so Nemirovsky, "wir müssen einfach mehr schießen und nicht immer auf den zweiten Moment warten".
Schweinfurt geht in Führung
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts erhöhten die Mighty Dogs das Tempo und kamen in Überzahl nach nur 15 Sekunden zum Ausgleich. Fritz Geuder setzte von der blauen Linie einen Handgelenkschuss an, den der über weite Strecken unsichere Kissinger Torwart Donatas Zukovas passieren ließ. In der Folge hätten die Mighty Dogs bei einer Dreifachchance von Kapitän Dion Campbell (24.) und einem Lattentreffer von Marcel Grüner (28.) in Führung gehen können. Sekunden nach dem Lattenschuss zappelte der Puck aber im Gehäuse, nachdem Mathias Kohl sich gegen zwei Verteidiger durchgesetzt hatte und die Scheibe mit letzter Kraft an Zukovas vorbeibugsierte.Obwohl die Wölfe auch in der Folge stets gefährlich blieben, hatte man kaum mehr den Eindruck, dass für den ERV noch etwas anbrennen könnte. Denn die Schweinfurter behielten ihre taktische Ausrichtung diszipliniert bei und ließen die Gäste durch ein hohes läuferisches Pensum kaum in gefährliche Positionen kommen. Erneut im Powerplay besiegelten die Mighty Dogs den Heimsieg. Geduldig freigespielt war plötzlich Verteidiger Pascal Schäfer auf der rechten Seite in Schussposition und schlenzte die Scheibe ins lange Eck (47.).
"Viele unnötige Strafzeiten, unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, eigentlich musst du das Spiel gewinnen", fasste Rosin die Partie knapp zusammen. "Es hat einfach nicht gepasst, aber es liegen noch ein paar Spiele vor uns, auf die müssen wir uns konzentrieren." Weil Königsbrunn den Tabellenführer Haßfurt mit 8:1 schlug - Rosin: "Das ist auf jeden Fall eine Ansage!" - ist noch mit anderen im Kreis der Top-Fünf zu rechnen: "Es wird schwierig werden, unter den ersten Fünf zu bleiben und es kann jeden treffen. Daran gilt es zu arbeiten, um in die Verzahnungsrunde zu kommen."