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Viele Baustellen für die Kissinger Wölfe


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Sonntag, 01. Januar 2017

Heimspiele gegen die Isar Rats wollen nicht laufen im Team von Mikhail Nemirovsky.
Gehörte zu den glücklosen Stürmern im Team der Kissinger Wölfe: Eugen Nold. Im Hintergrund Verteidiger Marc Hemmerich, der im ersten Drittel für die Kurstädter getroffen hatte. Foto: Hopf


Kissinger Wölfe - EV Dingolfing 4:8 (1:1, 1:2, 2:5).
Eine Szene kann ein ganzes Spiel verändern. Eine Binsenweisheit. Und eine bittere Erkenntnis für die Kissinger Wölfe aus dem ersten Zwischenrunden-Spiel. Ein Exempel dafür, dass die Unparteiischen, gelinde gesagt, nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Einen Schlag ins Gesicht gegen Mikhail Nemirovsky hatten die Referees nicht geahndet. Der Wölfe-Spielertrainer wartete ebenso vergebens auf den Pfiff wie die 200 Fans. Und war erst recht perplex, als die Niederbayern die kollektive Kissinger Verwirrung per Konter zum Treffer zum 4:3 nutzten durch EV-Spielertrainer Philip Weinzierl. Just in der Phase, als die Kurstädter - endlich - bereit zur Wende schienen, weil Christian Masel (39.) mit einem tollen Schuss und Viktor Ledin (44.) in Überzahl einen 1:3-Rückstand egalisiert hatten. Exakt 21 Sekunden später legte Benjamin Franz den fünften Gästetreffer nach, und als Jaroslav Koma kurz darauf das halbe Dutzend vollmachte für die Isar Rats, war der sportliche Jahresabschluss für die Saalestädter endgültig vermiest. Waren zudem Erinnerungen wachgeworden an das Vorrunden-Heimspiel, also an das 3:7, als die Wölfe im Mitteldrittel vier schnelle Treffer kassiert hatten.

Dieses Mal waren es also fünf im finalen Abschnitt, in dem Roman Nikitin für Ergebniskorrektur sorgte. Seine ersten Minuten im Wölfe-Dress bekam Donatas Zukovas, der beim Stand von 3:5 Timo Jung im Tor ablöste. Den einen beflügelt Konkurrenzkampf, Timo Jung schien er eher gehemmt zu haben, denn der Goalie hatte wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt. Allerdings hatte auch der Neuzugang alles andere als einen gelungenen Einstand. Dass Nemirovsky kurz vor Spielende den 22-Jährigen vom Eis nahm zu Gunsten eines weiteren Feldspielers, war keine Verzweiflungstat, sondern ein kurzes Überzahl-Training unter Wettkampf-Bedingungen.
Weil neben Niko Grönstrand auch Martin Oertel urlaubsbedingt fehlte und Standby-Verteidiger Jan Pantkowski nicht zur Verfügung stand, rückte Christian Masel in die Defensive. Die aber zeigte sich diesmal bei Kontern extrem anfällig. Und in Sachen Chancenverwertung bleibt viel Luft nach oben. Gerade im Auftaktdrittel hatten die Wölfe sehr gute Gelegenheiten, die nur einmal genutzt wurden von Marc Hemmerich (18.). Kaum zur Geltung kam dafür Chad Evans. Der wuchtige Stürmer ist ein Kämpfer vor dem Herrn, war aber einmal mehr ohne Fortune im Abschluss. Viele Baustellen also für Nemirovsky, der am Dreikönigstag in Amberg aber wieder mit den beiden Urlaubern planen kann. Und womöglich mit dem nächsten Neuzugang. Wölfe-Boss Michael Rosin hatte da was angedeutet...