Verteidigen kann in dieser Liga jede Mannschaft
Autor: Stephan Penquitt, Pia Ilchmann
LKR Bad Kissingen, Freitag, 28. Oktober 2016
Sulzthal will Rannungen nicht zur Entfaltung kommen lassen. Der FC Bad Brückenau versucht beim TSV Nordheim/Rhön, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Ein perfektes Wochenende verbuchte zuletzt der FC Thulba (1./30) für sich. Sie siegten mit 1:0 bei Schlusslicht Sulzthal, außerdem ließen sämtliche Verfolger Federn. "So läuft das manchmal im Fußball", freute sich Thulbas spielender Coach Viktor Kleinhenz, sah im Spiel seiner Mannschaft aber mächtig Sand im Getriebe: "Wir haben die Dinge, die besprochen wurden, nur schlecht umgesetzt. Man muss aber auch sagen, dass Sulzthal im ersten Durchgang brutal gut verteidigt, uns nach der Pause spielerisch nach hinten gedrängt und nicht wie ein Tabellenletzter gespielt hat." Mit den Sportfreunden Herbstadt (14./12) kommt nun ein Gegner, der im Aufsteigerduell gegen Untererthal unglücklich mit 2:3 den Kürzeren zog und durch die fünfte Niederlage in Serie auf einen Abstiegsrang rutschte.
Nach dem 2:1-Sieg gegen Rödelmaier hält sich der TSV Rannungen (5./25) an der Spitzengruppe. Um auch bis zur Winterpause auf Schlagdistanz zum Mittelfeld zu bleiben, will Werner Köhler einen Sieg gegen den VfR Sulzthal (16./8) sehen: "Das sieht auf dem Papier zwar relativ einfach aus, aber dem ist nicht so. Gegen Thulba hat Sulzthal ein gutes Spiel gemacht, sie stehen zu Unrecht auf dem letzten Platz." Zugutekommen könnte dem Tabellenschlusslicht, dass Köhlers Mannschaft Gegner "gerne unterschätzt". Sein Gegenüber Stephan Penquitt weiß aber um die harte Aufgabe: "Erneut kommt ein extrem spielstarker Gegner zu uns, den wir nicht zur Entfaltung kommen lassen dürfen. Rannungen hat sich nach anfänglichen Problemen gefangen und steht jetzt etwa in dem Bereich, wo man sie erwartet hat." Das starke Spiel gegen Thulba gibt dem Sulzler Trainer Hoffnung: "Trotz der erneut etwas ärgerlichen Niederlage bleiben wir unaufgeregt und arbeiten konzentriert weiter. Irgendwann kommt das Quäntchen Glück, dass man benötigt, auch wieder zurück."
Wiedersehen mit Bekannten
"Das Wie ist uns egal, Hauptsache ist, wir haben drei Punkte eingefahren", atmete Andrzej Sadowski auf. Sein SV Garitz (12./14) stieß nach fünf Pleiten in Serie den Bock um und gewann mit 1:0 beim FC Bad Brückenau, den man damit in der Tabelle überholte.
"Wir haben nicht das beste Spiel gemacht, aber der Gegner war auch nicht besser und wir haben das Spiel aufgrund der klareren Chancen letztlich auch verdient gewonnen", resümierte der Garitzer Coach und lobte vor allem die kämpferische Einstellung, die auch im Heimspiel gegen den VfL Spfr. Bad Neustadt (6./21) greifen soll. "Ich musste zwar einmal laut werden, aber dann haben wir den Kampf angenommen. So muss man im Abstiegskampf spielen." In Neustadt kickte Sadowski insgesamt zwei Jahre selbst, so dass es ein Wiedersehen mit einigen Bekannten geben wird. Freundschaftlich wird es, zumindest auf dem Platz, allerdings nicht. Zu wichtig ist da das Hamstern von Zählern für die Grün-Weißen, um schnell wieder auf einen Nichtabstiegsrang zu landen.Der FC Untererthal (10./17) gewinnt derzeit einfach seine wichtigen Spiele. Nach dem 3:2 über Sulzthal siegte die Hammer-Elf bei Mitaufsteiger Herbstadt mit dem gleichen Ergebnis und behauptete somit den zehnten Rang. An diesem Wochenende empfängt die Viktoria mit dem TSV Bad Königshofen (4./26) eine Mannschaft, die vor nicht allzu langer Zeit noch an das Tor zur Landesliga klopfte. Im Team von Jochen Tüchert und Alexander Sarwanidi sind eine Reihe erfahrener und guter Kicker, wie Angreifer Sarwanidi selbst oder auch die Offensivleute Fredric Werner und Tobias Saam. Erfolgreichster Schütze neben Sarwanidi (sechs Tore) ist mit Markus Lockner (fünf Tore) ein ebenfalls erfahrener, eher defensiver, aber vor allem schussgewaltiger Akteur. Es könnte auf die bisher so stabile Untererthaler Defensive einiges an Arbeit zukommen. Vorne darf man neben den Tartler-Brüdern neuerdings auch auf Tore von Routinier Andreas Weigand hoffen. Der laufstarke Mittelfeld-Akteur kam in den vergangenen beiden Spielen auf den Geschmack und machte gleich vier Buden. So liegt ein weiterer Untererthaler Coup auch gegen Bad Königshofen im Bereich des Möglichen, den man dann in die Kategorie Bonuspunkt(e) einordnen könnte.
Dem wichtigen Dreier in Eibstadt folgte mit der 0:1-Heimniederlage gegen Garitz die Ernüchterung. Beim FC Bad Brückenau (13./13) läuft derzeit einfach noch nicht jedes Rädchen ins andere. Umso wichtiger ist es, die Kräfte schnell wieder zu bündeln und zu versuchen, beim TSV Nordheim/Rhön (11./15) wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Doch auch die Gastgeber stehen weiter unter Druck. Das Team vom Trainer-Duo Dominik Baumüller/Johannes Fischer gewann zwar jüngst bei Aufsteiger Heustreu/Hollstadt mit 2:0, hängt aber seit Saisonbeginn im Tabellenkeller fest und steht, wie Bad Brückenau, auf einem Relegationsplatz. Brückenaus Spielertrainer Philipp Jakobsche wird den Seinen wieder deutlich mehr Aggressivität und Laufbereitschaft einimpfen wie zuletzt gegen Garitz. In der vergangenen Runde blieben die Kurortler gegen Nordheim gleich zweimal mit vier Toren siegreich. 4:3 hieß es vor ca. einem Jahr in Nordheim und auch das Rückspiel konnten die Jakobsche-Schützlinge mit 4:2 für sich entscheiden.