Unterfranken-Derby: Die Giftpfeile bleiben im Köcher

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Bediente Aubstädter und feiernde Schweinfurter gab es im Hinspiel, das der FC 05 Ende Juli mit 5:1 entschieden hatte. Außenseiter werden die Grabfelder auch diesmal sein, aber gewiss nicht chancenlos. Foto: foto2press/Frank Scheuring
Bediente Aubstädter und feiernde Schweinfurter gab es im Hinspiel, das der FC 05 Ende Juli mit 5:1 entschieden hatte. Außenseiter werden die Grabfelder auch diesmal sein, aber gewiss nicht chancenlos. Foto: foto2press/Frank Scheuring

Vor dem Derby des TSV Aubstadt gegen den FC 05 Schweinfurt werden allerhand Nettigkeiten ausgetauscht. Tickets gibt es nur im online-Verkauf und unter Beachtung der 2G-Regel.

TSV Aubstadt - FC 05 Schweinfurt (Samstag, 14 Uhr) Von der Pandemie bedingten Zwangspause rein in die Englischen Wochen. Wahrlich ein komischer Rhythmus, den die Kicker des FC 05 Schweinfurt (4./38) da haben. Über eine Woche liegt der durchaus beeindruckende 3:0-Erfolg über den TSV Buchbach nun schon zurück, den gerade mal 460 Zuschauer an diesem trüben Mittwochabend im Sachs-Stadion verfolgt hatten. Mehrere tausend Zuschauer wären es ein paar Tage später geworden, doch der Pokalkracher gegen die Würzburger Kickers wurde kurzfristig - und nachvollziehbar - ins neue Jahr verlegt. Beeindruckend soll am Samstag auch die Kulisse in der NGN-Arena zu Aubstadt (7./33) werden, ehe die 05er schon am Dienstag wieder ran müssen im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth, bevor am Samstag dann Wacker Burghausen gastiert. Mit den üblichen Fragezeichen in diesen Zeiten.

Tobias Strobl nimmt es, wie es kommt. Und ist froh, dass überhaupt gespielt werden kann. "In der Pause haben wir Energie tanken können. Und unsere Personalsituation hat sich gebessert, sodass es für uns keine Alibis gibt. Wir kommen jedenfalls mit einer extrem breiten Brust nach Aubstadt", sagt der FC 05-Trainer. Ohne indes den 5:1-Hinspielerfolg überbewerten zu wollen. "Wir haben Respekt vor dem Gegner, der aber sicher auch vor uns. Wir wissen schon, dass das eine der unangenehmeren Aufgaben in dieser Liga ist."

Thomann will immer spielen

Am eigenen Spielstil wird der FC-Übungsleiter nicht hantieren. Offensiv ausgerichtet werden die Grün-Weißen sein, vielleicht sogar mit Martin Thomann in der Startelf. Der Ex-Aubstädter war gegen Buchbach nach langer Verletzungspause von der Bank gekommen, hatte sogar einen Treffer vorbereitet. "Thomann muss man extrem schlau führen, der will natürlich immer spielen", weiß Strobl um die potentielle Gefahr, dass sich sein Stürmer erneut verletzen könnte. Auch Meris Skenderovic plagt sich mit Blessuren, sodass auf Schweinfurter Seite wohl nur hinter Adam Jabiri ein Ausrufezeichen gesetzt werden kann. Gesperrt fehlen bei den Gästen Kevin Fery und Amar Suljic.

"Aubstadt ist Siebter, hat doch gegen uns rein gar nichts zu verlieren. Ihr Können hat sich offensiv verfestigt und in der Abwehr sind sie noch disziplinierter geworden. Der Gegner hat in vorderster Reihe viel Tempo. Aber wir haben die Spieler, um darauf reagieren zu können", so Strobl.

Bemüht man die Statistik, ist der TSV Aubstadt klarer Außenseiter. In den letzten 13 Spielen, inklusive Pokal und Ligapokal, gab es für die Grabfeld-Truppe gerade mal drei Unentschieden und zehn Niederlagen. Man könnte aber angesichts der "Machtverhältnisse" auch sagen: immerhin drei Unentschieden.

Ein Hauch von Unsterblichkeit

Einen Hauch von Unsterblichkeit könnte sich TSV-Coach Victor Kleinhenz also verschaffen mit einem Punktspiel-Dreier. "Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen halten. Schweinfurt muss gewinnen, um in Sachen Meisterschaft eine Chance zu haben. Da wird auch der Kopf zum Faktor. Ansonsten ist der FC 05 für mich die fußballerisch beste Mannschaft der Liga", sagt Kleinhenz, dessen Elf zuletzt gegen Tabellenführer Bayreuth (0:2) verlor und in diesem Jahr noch gegen Aschaffenburg und Buchbach antreten muss.

"Personell wird es bei uns nicht die ganz großen Überraschungen geben. Der Schlüssel zum Erfolg wird die Defensive sein. Da müssen wir gut kommunizieren und die richtigen Entscheidungen treffen. Dann kann es was werden mit dem so lange ersehnten Derbysieg", so der Wartmannsrother, für den hohe Niederlage im Hinspiel gar keine Rolle spielt. "Darüber ist in der ganzen Woche kein Wort verloren worden. Wir haben keinen Platz für negative Gedanken. Aber ich freue mich auf das Wiedersehen mit Tobi Strobl. Das ist ein Fachmann, von dem ich noch einiges lernen kann."

Ticket-Infos

Bis Freitagvormittag waren gut 900 Karten im Online-Vorverkauf für das Unterfranken-Derby zwischen dem TSV Aubstadt und dem FC Schweinfurt 05 abgesetzt worden. "Wir rechnen mit etwa 1.200 bis 1.400 Zuschauern", sagt Florian Abschütz vom TSV Aubstadt. Eine Tageskasse wird es am Spieltag selbst nicht geben. Der Verein weist darauf hin, dass die 2G-Regel gilt und neben einem Impf- oder Genesenennachweis auch ein gültiges Ausweisdokument vorgezeigt werden muss. Das Polizeipräsidium Unterfranken kündigt aufgrund der besorgniserregenden Pandemieentwicklung verstärkte Kontrollen beim Spiel in Aubstadt an. fka