Umfrage: 3G statt 2G-Plus bringt kaum Entlastung
Autor: Jürgen Schmitt
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 16. Februar 2022
Auffallend viele Spiele wurden zuletzt abgesagt. In den meisten Fällen kam der Verlegungswunsch vom Gegner. Aber jeder Verein und jede Liga muss gesondert betrachtet werden.
Mit reichlich Spielabsagen waren die Handball-Teams aus dem Landkreis zuletzt konfrontiert. Ob die ab diesem Donnerstag geltende 3G-Regel (bisher 2G-Plus) für die aktive sportliche Betätigung die Trendwende bringt und womöglich sogar die Hallen wieder füllt, bleibt abzuwarten. Zumal die Hallenbetreiber immer noch das letzte Wort haben, wer unter welchen Voraussetzungen aufs Feld oder auf die Tribüne darf. Aus dem Nüdlinger Rathaus kam am Mittwoch die frohe Botschaft, dass die Gemeinde der Empfehlung des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) für Spielerinnen und Spieler folgen wird. Das bedeutet, dass zum eigenen Sporttreiben der Nachweis eines negativen Tests ausreicht. Was nichts daran ändert, dass die Vereine für die Einhaltung der Regeln weiterhin Personal benötigen.
Aufgrund der Pandemie bedingten Umstände wurde die Handball-Saison bis zum 12. Juni verlängert. Im Juniorenbereich muss der Spielbetrieb bis zum 10. April abgeschlossen sein aufgrund der dann folgenden Runden. "Vor allem im Jugendbereich sind die Abmeldungen gravierend. Viele Eltern haben Angst um ihre Kinder", weiß Klaus Sieß. Der Bezirksvorsitzende betont, "dass der Handballverband der BLSV-Regelung folgt, aber was die Kommunen machen mit ihren Hygienekonzepten für die Sporthallen, da stecken wir nicht drin."
So wenig Zwang wie möglich
Mannschaften, die dreimal selbstverschuldet nicht antreten, werden aus der Wertung genommen, müssen im schlimmsten Fall absteigen. Um dies zu verhindern, bietet der Bezirk Unterfranken den Vereinen großzügig Nachholtermine an. "Die Clubs können sich im Vorfeld untereinander absprechen. Wir wollen da so wenig Zwang wie möglich anwenden", sagt der für den Spielbetrieb zuständige Gerd Schäfer. Weil Terminvorschläge mitunter nur sehr zögerlich eingehen, vermutet der Hammelburger, "dass so mancher Verein auf Zeit spielt in der Hoffnung, dass im Frühjahr sämtliche Restriktionen für Spieler und Fans fallen".
Seit dem 29. Januar haben die Handballerinnen der SG Garitz/Nüdlingen kein Spiel mehr bestritten.
"Sowohl Heidingsfeld wie auch Volkach haben uns ein paar Tage vor dem Match abgesagt. Wir hätten gerne gespielt, obwohl wir personell immer noch geschwächt sind", sagt SG-Pressesprecherin Elena Keßler, die guter Dinge ist, dass das Spitzenspiel der Bezirksoberliga am Samstag (18 Uhr) in der Schlossberghalle gegen die TSG Estenfeld stattfinden kann.
Willkommene Testmöglichkeit
Auch die Männer der DJK Nüdlingen leiden unter Spielabsagen, die von Gegnerseite ausgingen. Nicht zuletzt aufgrund von Mannschafts-Rückzügen in der Bezirksklasse Nord. "Wir waren und sind spielbereit, haben auch keine coronabedingten Ausfälle", sagt Marcel Jouck, der das Team gemeinsam mit Jonathan Kaim betreut. Die Jugendkraftler profitieren zudem von der Testmöglichkeit vor Spieltagen vor der Schlossberghalle. "Diesen Service nehmen wir wie auch die Zuschauer gerne in Anspruch. Ob 3G oder 2G-Plus, das macht für uns aber keinen Unterschied", sagt Jouck, dessen Team erst Anfang März wieder gefordert ist mit dem Gastspiel bei der Reserve des FC Bad Brückenau.
Nahezu reibungslos, wenn man vom Rückzug des HSV Thüngersheim Ende Januar absieht, läuft der Spielbetrieb in der Bezirksliga der Frauen, wo alle Nachholspiele terminiert sind. "Stand jetzt, ist die Saison am 30. April beendet. Dann wollen wir in der Tabelle ganz oben stehen", sagt Hammelburgs Trainer Bernhard Hereth, der in Sachen 3G-Regelung keinen Vorteil für die TV/DJK Frauen sieht. "Wir sind gut durch die Pandemie gekommen, sind geimpft und testen uns regelmäßig vor den Spielen." Einen großen Schritt Richtung Meisterschaft könnte den Hammelburgerinnen mit einem Sieg am Sonntag (18 Uhr) im Spitzenspiel gegen Großlangheim vor heimischer Kulisse gelingen.