TSV Münnerstadt: Mut und Maloche
Autor: Jürgen Schmitt
Münnerstadt, Mittwoch, 24. Juli 2019
Neue Trainer, neue Spielweise, eine kurze Vorbereitung und ein dünner Kader: Die Lauerstädter stehen vor einer anspruchsvollen Saison.
Jetzt also Co-Trainer. Was Michael Knysak durchaus als eine Art Beförderung ansieht. Erfahrung bringt Knysak mit, der nicht nur über Jahre zu den Leistungsträgern im Mürschter Team gehörte, sondern auch in der Landesliga kickte im Trikot des TSV Aubstadt, um dann zurück an die Lauer zu wechseln, als dort mit Dominik Schönhöfer ein ausgewiesener Fachmann übernahm.
Was eben auch für Goran Mikolaj gilt, dem neuen starken Mann beim TSV Münnerstadt als Nachfolger von Klaus Keller. "Von Goran kann ich einiges lernen. Seine Art, das Training zu gestalten, ist beeindruckend", zeigt sich der 38-jährige Knysak angetan vom Kroaten, der zuletzt die U-19 des FC 05 Schweinfurt unter seiner Obhut hatte, die UEFA-Trainerlizenz besitzt und die Trainerausbildung in seinem Heimatland gemeinsam mit FC Bayern-Trainer Niko Kovac bestritt. Als Spieler brachte es Mikolaj in seinem Heimatland auf zahlreiche Einsätze in der zweiten Liga, aber auch auf einige Spielminuten im kroatischen Oberhaus.
Eine Trainer-Karriere kann sich Michael Knysak durchaus vorstellen. "Ich hatte damit geliebäugelt, zu einem anderen Verein zu gehen. Dann aber kamen Verantwortliche des TSV Münnerstadt auf mich zu mit dem Angebot als Co-Trainer", sagt Knysak, der parallel aktiv bei den Alten Herren des TSV Gochsheim in der Bezirksliga spielt. Respekt vor der neuen Aufgabe hat der Münnerstädter allemal. "Man trainiert ja nicht nur Spieler, sondern auch Freunde. Was bei der Aufstellung natürlich keine Rolle spielen darf." Ein reiner Befehlsempfänger ist Michael Knysak jedenfalls nicht. "Jeder hat seine Vorstellungen. Aber die passen bei mir und Goran zusammen. Wir stimmen alles gemeinsam ab, das läuft richtig gut."
Die Philosophie bleibt gleich
Trainer wie Spieler erwarten nicht nur aufgrund der hochkarätigen Konkurrenz eine knüppelharte Runde. Der Kader ist eher schmal und die Vorbereitung war kurz aufgrund der erfolgreichen Relegation, in der der Abstieg hatte vermieden werden können. Wenn die Saison am Sonntag startet mit dem Gastspiel bei der DJK Altbessingen liegen gerade einmal vier Wochen Vorbereitung mit drei ernsthaften Testspielen hinter den Lauerstädtern. Eigentlich viel zu wenig, zumal der neue Trainer eine neue Spielweise einfordert. Und damit Automatismen und Prozesse, die eben dauern. "Unsere Philosophie bleibt aber gleich. Wir wollen offensiv auftreten, unser Spiel durchdrücken und uns nicht nach dem Gegner richten. Das haben unsere Jungs drauf", sagt Knysak.
Beeindruckt zeigt sich der Routinier vom großen Engagement in der Vorbereitung inklusive einem "Trainingslager" im heimischen Sportzentrum. "Viermal Training in der Woche sowie Vorbereitungsspiele sind ein enorm hoher Aufwand. Aber es wurde voll mitgezogen."
Brüder-Paare wieder vereint
Überschaubar ist die Zahl der Neuzugänge. Nico Markert kommt aus der Jugend des TSV Großbardorf, wird damit künftig mit seinem Bruder Janik auflaufen. Was übrigens auch für Sebastian Halupczok gilt, der nach seiner Zeit beim TSV Rottendorf wie Bruder Michael das blaue TSV-Dress tragen wird.
Aufgehübscht wird der Kader von den Neuzugängen vom FC Großwenkheim aufgrund der Kooperation mit der in der A-Klasse spielenden und von Frank Dölling trainierenden TSV-Reserve, die ihre Heimspiele in Großwenkheim austragen wird. "Aber da ist das Leistungsgefälle natürlich sehr groß. Trotzdem soll einmal in der Woche ein gemeinsames Training stattfinden", sagt Knysak.