TSV Großbardorf siegt über Würzburger FV
Autor: Jürgen Schmitt
Großbardorf, Sonntag, 14. Oktober 2012
Der TSV Großbardorf liefert die vom Trainer geforderte Trotzreaktion und gewinnt das Derby gegen den Würzburger FV mit 2:0.
Mit zwei Worten hatte es Björn Schönwiesner auf den Punkt gebracht. "Clever aggressiv" nannte der Außenverteidiger die Tugenden, die den Derbysieg brachten. "Wir haben versucht, offensiv zu verteidigen", sagte der Reiterswiesener weiter, der eine tadellose Partie in der Viererkette spielte. Was dazu führte, dass die hochgelobte Sturmreihe der Mainfranken um Pascal Kamolz, Wojtek Droszcz, Tobias Riedner und Pascal Bloemer vor dem Wechsel nur eine einzige Chance herausgearbeitet hatte. Durch Droszcz, der frei vor Freisinger etwas kläglich den Ball am Tor vorbeischob. "Die erste Halbzeit war katastrophal. Da waren wir absolut unterlegen. Wir haben die Partie hochverdient verloren", fand FC-Trainer Michael Hochrein klare Worte. Nicht anders hatten es die 600 Fans gesehen. Zur Sache ging es von Beginn an. "Wir wollten nach der Niederlage in Selbitz eine Trotzreaktion zeigen. Und da kam uns der WFV gerade recht", erklärte TSV-Coach HansJürgen Ragati den leidenschaftlichen Auftritt seiner Elf.
Und die erwies sich trotz ihrer Jugend als äußerst routiniert im Zweikampfverhalten. Früh schien den Gästen jedenfalls die Lust auf Fußball zu vergehen angesichts der galligen Gallier, die ein Würzburger Kombinationsspiel erst gar nicht aufkommen ließen. Nach zwei ordentlichen Offensiv-Aktionen von Manuel Leicht bewies der TSV-Kapitän mehr Präzision als Vorbereiter, weil dessen Freistoß-Flanke von Marcel Hirn per Kopf zur Bardorfer Führung verwertet wurde. Und als der starke Alexander Mantlik mit Hilfe des Innenpfostens auf 2:0 stellte, war das Konzept der Gastgeber endgültig aufgegangen. Mit zwei erstklassigen Gelegenheiten kurz vor und unmittelbar nach der Pause hätte Manuel Leicht seiner Truppe den ein oder anderen Nervenkitzel ersparen können. Gereizte Würzburger versuchten sich jedenfalls an der Wende. Mit Einwechslungen, mit der Umstellung von Vierer- auf Dreierkette. Und mit teils grenzwertiger Härte, die Schiedsrichter Torsten Wenzlik (Velden) nicht immer richtig bewertete.
Tatsächlich aber musste TSV-Torsteher Klaus Freisinger nur zweimal zupacken beim Freistoß von Adrian Istrefi und dem spektakulär parierten Bloemer-Kopfstoß. "Die zweite Halbzeit war besser, aber ohne die zwingenden Chancen", hatte Hochrein auch hier den ungetrübten Blick auf die Partie, die sogar deutlicher hätte enden können. Mit seiner ersten Ballberührung zimmerte Simon Heim das Leder aus 20 Metern an den Pfosten, ehe Pascal Stahl und Stefan Piecha das 3:0 verpassten. "Das ist eine tolle Geschichte und ein verdienter Sieg. Wir haben die vielleicht letzte Chance genutzt, um oben dran zu bleiben", freute sich Ragati, der Schönwiesner in die Abwehrreihe platziert hatte als Absicherung für den offensiveren Part von Philipp Kleinhenz. Auch dieser Master-Plan ging auf, weil der TSV-Youngster bis zum Ende cool blieb gegen die WFV-Größen. "Wir haben gewusst, dass es in der zweiten Halbzeit hitzig wird. Ich denke, dass war eines unserer besten Spiele in dieser Saison." Recht hatte er.
Torfolge: 1:0 Marcel Hirn (26.), 2:0 Alexander Mantlik (33.).
Zuschauer: 600.
TSV Großbardorf: Freisinger - Orf, Zang, Hirn, Schönwiesner - Kirchner, Piecha, Rieß (86. Kaufmann), Kleinhenz (66. Stahl) - Leicht (79. Heim), Mantlik.
Würzburger FV: Lechner, Asta, Steinmetz, Istrefi, Karsanidis, Krautschneider (46. Bloemer), Schömig, Ganzinger (83. Günder), Droszcz, Riedner (68. Christ), Kamolz.