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Trainingscamp für den BraveheartBattle


Autor: Redaktion

Bischofsheim an der Rhön, Sonntag, 03. Januar 2016

An einem nebligen Nachmittag erklommen sportliche Menschen die Hänge der Osterburg, einem Berg bei Bischofsheim. In kanarienbunten T-Shirts hangelten sie sich über Steine und querliegende Bäume bis zu dem kleinen Plateau der Osterburgruine.
Gemeinsam geht es besser: Teamgeist wird beim BraveheartBattle-Trainingscamp groß geschrieben. Foto: Barbara Enders


Dort angekommen, absolvierten sie an der Sitzgruppe einige Liegestützen - willkommen im Trainingscamp für den BraveheartBattle am 12. März in und um Bischofsheim. Hierbei sind neben der etwa 22 Kilometer langen Laufstrecke beträchtliche Höhenmeter zurückzulegen und etliche natürliche und künstlich angelegte Hindernisse mit Wasser und Schlamm zu bezwingen. Mit Schnee und Eis muss zusätzlich gerechnet werden: ein Extremlauf der speziellen Art.

Mittlerweile haben sich 40 Sportler gefunden, die in verschiedenen Zusammensetzungen trainieren. Zweimal pro Wochen treffen sie sich an unterschiedlichen Orten, wie Marco aus Dürrfeld bei Schweinfurt berichtet. Marco ist der Kopf der Truppe, der sich gemeinsam mit Florian aus Oberleichtersbach und Fabian aus Sulzthal um die Organisation des Trainings kümmert.

Als 14 dieser Braveheart-Anwärter an dem nebeligen Samstag die Osterburg erreicht hatten, zeigten die Lauf-Uhren bereits 12,8 Kilometer und 1100 Höhenmeter bei einer Laufzeit von 2,5 Stunden an. Anja hat bereits zweimal beim BraveheartBattle in Münnerstadt mitgemacht und weiß, worauf sie sich einlassen wird. "Diesmal starte ich zum ersten Mal im Team, das ist neu für mich", erzählt sie mit charmantem Lächeln. Anja sieht man die Strapazen der Kletterei nicht an, einigen ihrer männlichen Laufkollegen hingegen schon.

Etwas entfernt auf den Mauerresten des Viereckturmes steht der Kreuzberger David Roth und fotografiert die Gruppe, die gerade Liegestützen macht, auch er im bunten Trainingshirt und in Laufschuhen, die nackten Unterschenkel Schlamm bespritzt. Der Gastronom des Gasthofes Roth vom Kreuzberg winkt lachend ab, er hat die Trainingsgruppe zwar ein Stück begleitet, wird aber nicht am BraveheartBattle teilnehmen. Er und sein Kollege Claus Vorndran vom Gasthaus Dickas in Bischofsheim unterstützen die Sportler und haben die T-Shirts gesponsert. David Roth hat sich zudem, als er hörte, dass die Strecke an seinem Gasthaus vorbei führen wird, bereit erklärt, ein Hindernis für die Bravehearts aufzubauen, das auf allen Vieren kriechend passiert werden muss. "Ich denke, im März werden wir Schnee haben und da passt die Bezeichnung 'Snow Blind' doch gut dazu", ist seine schmunzelnde Erklärung für den Namen. Mitten in Bischofsheim, direkt neben dem Gasthaus Dickas, wird ebenfalls ein Hindernis auf die tapferen Herzen, warten. Auf der Internetseite des BraveheartBattles wird es als "The Chamber" angekündigt, was soviel heißt wie "die Kammer". Hier soll eine Nebelmaschine das Vorankommen der Läufer erschweren, die im Bachbett der Brend ihren Weg suchen müssen.

Trainiert wird nicht nur an der Originalstrecke, sondern auch dort, wo die Sportler zuhause sind. Beim Lauf am ersten Adventswochenende in Euerdorf gab es eine erste Einlage im Schnee. Auch der Main wurde schon durchschwommen, mit Kleidung und mit Unterstützung der Wasserwacht. "Wir wollen nicht als Erste ankommen, das ist als derart gemischte Gruppe auch sehr schwer zu schaffen", antwortet Marco auf die Frage nach dem Ziel, "wir möchten den Team-Spirit-Pokal gewinnen". Hier werden die teilnehmenden Teams bereits vor und während des Wettkampfes beobachtet und beurteilt. Teamgeist und Fairness sind hier die Messlatte für die Wertung. "Wir wollen auffallen, Spaß machen und jedem helfen. Wir stellen uns vor, an einem Hindernis auch mal stehen zu bleiben und einigen hundert Leuten darüber hinweg zu helfen", verdeutlicht Marco die Idee des Teams, bei dem Sport, Spaß und Fairness gleichberechtigt nebeneinander stehen.
Anfang Februar soll es nochmals eine ausgedehnte Trainingseinheit rund um Bischofsheim, über den Kreuzberg und die Osterburg geben. Vielleicht liegt dann ja genügend Schnee, um die Erwartungen der Extremsportler an die Rahmenbedingungen zu erfüllen.