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Tolles Lebenszeichen vom Rakoczy-Reitturnier


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Mittwoch, 03. August 2016

Ein Jahr Pause hat der RV Bad Kissingen gut überstanden. Mit einem bewährten Programm und neuem Vorsitzenden wird eine große Tradition fortgesetzt.
Nach einem Jahr Pause gibt es ab Donnerstag bis Sonntag wieder faszinierenden Reitsport in der Bad Kissinger Au zu sehen. Foto: Hopf


Man hört es, man sieht und riecht es auch: Es tut sich wieder was beim Reiterverein Bad Kissingen. Der Geruch vom nassen sattgrünen Gras vermengt sich mit einer Geräuschkulisse nach Handwerker-Art. An diesem Mittwochnachmittag wird gebohrt, gehämmert, werden Traktoren und anderes schweres Gerät bewegt. Finale Arbeiten für das am Donnerstag beginnende Rakoczy-Reitturnier, das nach einjähriger Pause zum gewohnten Termin - eine Woche nach dem Rakoczy-Fest - auf dem Reitsport-Gelände in der Au stattfinden wird.

Mit einem bewährten Programm, und doch irgendwie neu, weil es die Turnier-Premiere sein wird für den neuen RV-Vorsitzenden Florian Scheurer. Der 28-Jährige ist mit seiner Lebensgefährtin Sophia Booms der Pächter der Reitanlage an der Oberen Saline - und seit Dezember 2015 der Vorsitzende des Reitvereins, der zuvor einige Irrungen und Wirrungen durchleben musste. "Das ist kein Problem für mich, da kann ich alles besser steuern", sagt ganz pragmatisch der gebürtige Rheinland-Pfälzer, der beruflich eigentlich aus einer ganz anderen Branche kommt (Brand- und Wasserschaden-Sanierung), der aber schon immer Pferde und einen direkten Draht zur Land- und Forstwirtschaft besaß, nebenbei einen Tierbedarfshandel unterhielt und mit seiner Lebensgefährtin, einer Pferdewirtin, auch eine Reitanlage pachten sollte. Dass es die Heimat seiner Lebensgefährtin wurde, war einem glücklichen Umstand geschuldet.


Viel Tradition

Selbstbewusst kommt Florian Scheurer rüber, verneint die Frage nach Nervosität, "weil wir alles im Griff haben". Der Vorsitzende mag neu sein, ansonsten begegnen einem viele bekannte Gesichter am Turniergelände. "Unter den Helfern haben wir eine super Stimmung. Die Leute registrieren, dass sich im Verein wieder was tut. Auch unsere Sponsoren hatten wir schnell wieder im Boot", sagt Stefan Gleißner, der seit Mitte der 70er Jahre ein fester Bestandteil im Verein ist und sich noch gut an die Zeiten erinnert, als Reitsport-Legenden wie Hans-Günter Winkler oder Josef Neckermann an der Saale starteten. Seit 1972 richtet der 1926 gegründete RV Bad Kissingen das Rakoczy-Reitturnier eigenverantwortlich aus, davor war die Stadt Bad Kissingen Mitveranstalter. Und unterstützt das Traditionsturnier auch heute noch durch viele Leistungen des Servicebetriebes. Bereits die hervorragend besuchte Dressur-Quadrille im Luitpoldpark zum Rakoczy-Fest werteten die Macher im Reiterverein als gutes Omen für die vier bevorstehenden Tage in der Au.

Mit 1200 bis 1500 Starts und etwa 500 Pferden rechnen die Veranstalter. Zu den Favoriten für die beiden S-Springen am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) zählen Stammgäste wie Hans-Peter Konle, Frank Lugge oder Ingo Jungblut. Vom nahen Reiterhof Rhön haben unter anderem Heino Möller und Veronika Müller gemeldet. Und die Speerspitze des Reitervereins Bad Kissingen bilden mit Katharina Kohlhepp die amtierende Fränkische Meisterin der Junioren sowie Diana Gleißner und Sophia Booms, die auf Elanja kürzlich eine S-Klassen-Platzierung erreichte.

Das Turnier beginnt am Donnerstag ab 8.30 Uhr und wird an den folgenden Tagen ebenfalls in den frühen Morgenstunden fortgesetzt. Den Abschluss bildet am Sonntag ab ca. 16 Uhr eine Mannschaftsprüfung der Klasse L, zu der acht Teams gemeldet haben. Eingebettet in die Veranstaltung sind diverse Dressur-Prüfungen. "Die gehören in Bad Kissingen einfach dazu", sagt Stefan Gleißner.
Das detaillierte Programm findet sich im Internet unter www.nt-turnierorganisation.de