Timo Schneider kann auch Kopfball
Autor: Sebastian Schmitt
LKR Bad Kissingen, Montag, 28. März 2016
Schondras Routinier entscheidet das Derby in Schönderling vor großer Kulisse auf ungewohnte Art und Weise.
           
FSV Schönderling - DJK Schondra 0:1 (0:0). Tor: Timo Schneider (50.). Gelb-Rot: Moritz Schroll (90., Schönderling).
Die Schönderlinger stehen mit dem Rücken zur Wand und gingen entsprechend hochmotiviert und voller Tatendrang ins publikumswirksame Oster-Derby. "Das war wirklich ein super Spiel vor toller Kulisse mit sehr guten Kombinationen. Zeitweise waren zwischen 250 und 300 Fans an der Linie und haben die Teams angefeuert", berichtete Manuel Wießner. "Beide Mannschaften haben alles gegeben. Und wir haben uns gute Chancen erarbeitet." Doch am Ende standen die leidenschaftlich agierenden Schönderlinger wieder einmal mit leeren Händen da. "Nach einer Flanke von Florian Heller macht ausgerechnet Timo Schneider ein Kopfballtor. Für Kopfbälle ist er sonst eigentlich überhaupt nicht zuständig. Aber gegen uns hat es natürlich geklappt. 
BSC Lauter - VfR Sulzthal 1:3 (1:1). Tore: 1:0 Florian Fichtl (8.), 1:1 Tim Eckert (24., Foulelfmeter), 1:2, 1:3 Maximilian Kirschner (64., 85.).
Beiden spielstarken Teams hatte man bis zum Osterwochenende trotz schwankender Leistungen immer noch zugetraut, dass sie massiv in den Titelkampf eingreifen. "Zumindest wir haben nun den Anschluss ganz nach oben verloren", bedauerte Lauters Pressesprecher André Lang. "Aber leider ist unsere Verletztenliste etwas zu lang. Das können wir derzeit nicht kompensieren." Mit einem Flachschuss aus rund 16 Metern brachte Florian Fichtl die Platzherren in Front. Nach Foul an Sulzthals Stürmer Mario Eberlein verwandelte Tim Eckert den Strafstoß sicher. "Wir haben die Partie lange sehr ausgeglichen gestaltet. Aber man muss ehrlich sagen, dass die Sulzthaler in der Offensive bärenstark sind." Nach Timo Eichmanns Lattenkracher (57.) war Teamkollege Maxi Kirschner wenige Minuten später zielsicherer und verwandelte aus elf Metern eiskalt. "Danach haben es die Sulzthaler sehr clever gelöst."
TSV Oberthulba - BSC Lauter 2:2 (1:1). Tore: 0:1 Daniel Metz (17.), 1:1 Stefan Eyrich-Halbig (28.), 1:2 Steffen Metz (82.), 2:2 Dominik Metz (85.). Gelb-Rot: Stefan Eyrich-Halbig (90.+2, Oberthulba).
Stolze fünf Spieltage in Serie hatte der BSC vor einiger Zeit als Tabellenprimus vom begehrten Platz an der Sonne gegrüßt, zwischenzeitlich bejubelten die Lauterer sogar die Herbstmeisterschaft. Das sollte Ansporn genug sein, um den Anschluss an die Spitzenplätze nicht aus den Augen zu verlieren. Doch gegen kämpferisch eingestellte Oberthulbaer reichte es trotz zweimaliger Führung nur zu einem mageren Remis. Daniel Metz, der in den Anfangsminuten zunächst gegen das Aluminium geköpft hatte, brachte die Gäste in Führung. Den Ausgleich besorgte Stefan Eyrich-Halbig, der bei einer Ecke von Sebastian Weidner goldrichtig stand. Kurz vor Schluss nutzte Steffen Metz einen kapitalen Bock in der Oberthulbaer Abwehr eiskalt aus und brachte wieder Leben in die Bude. Im direkten Gegenzug stellte Dominik Metz das Endergebnis in einer äußerst ereignisarmen Partie her.
DJK Kothen - FSV Schönderling 3:0 (2:0). Tore: 1:0 Georg Schwarz (12.), 2:0 Manuel Bug (37., Foulelfmeter), 3:0 Sebastian Ögretmen (80.).
Als die Schönderlinger in der Hinserie einen knappen Heimsieg gegen die DJK gelandet hatten, da steckten die Kothener in einer sportlich wenig erfolgreichen Orientierungsphase. Das Blatt hat sich mittlerweile gänzlich gewendet, denn der FSV kämpft aufopferungsvoll gegen den drohenden Abstieg, während die Kothener sich befreien konnten und eine fulminante Aufholjagd hingelegt haben. "Zunächst haben wir aber viel Halbgares im Spiel gesehen. Schönderling war vor allem bei langen Bällen auf Christian Knüttel gefährlich", berichtete Daniel Vogler. Nach dem Führungstreffer von Georg Schwarz erhöhte Manuel Bug vom Kreidepunkt nach Foul an Stürmer Paul Konopka. Sebastian Ögretmen stand bei einer weiten Hereingabe am langen Pfosten gut postiert und hatte wenig Mühe, die endgültige Entscheidung herzustellen.
FC Untererthal - SpVgg Wartmannsroth 3:0 (0:0). Tore: 1:0 Andy Weigand (82.), 2:0 Lukas Tartler (85.), 3:0 Benedikt Hüfner (90.).
Springt für die grün-weiße Viktoria tatsächlich die zweite Meisterschaft in Folge und damit eine kleine Sensation heraus? Schon nach wenigen Sekunden hätte Routinier Andy Weigand seine Farben in Führung bringen können, doch er fand zweimal im Wartmannsröther Keeper Manuel Wießner seinen Meister. Bis in die Schlussphase hinein folgte viel Stückwerk, wobei die "Underdogs" aus Wartmannsroth nie wirklich auf verlorenem Posten standen. Erst ein sehenswerter Heber aus 16 Metern von Andy Weigand brach den Bann. Dann netzte der pfeilschnelle Lukas Tartler einmal ein und legte sogar noch für Kapitän Benedikt Hüfner auf. Acht bärenstarke Minuten haben der Viktoria also für die drei Punkte gereicht.
TSV Reiterswiesen - SV Obererthal 1:0 (0:0). Tor: Tobias Ehrenberg (78.).
Für Reiterswiesen zählt nur Alles oder Nichts. Mit schnöden Unentschieden geben sich die Kissinger Stadtteil-Kicker gar nicht erst ab. "Bei uns haben leider sechs Stammspieler gefehlt. Die Verunsicherung war uns daher deutlich anzumerken", berichtete TSV-Abteilungsleiter Tobias Vogel. "Erst nach der Pause lief es besser. Wir waren wie ausgewechselt und haben mehr Druck aufbauen können." Einen langen Diagonalpass nutzte Tobias Ehrenberg zum entscheidenden Treffer. "Danach haben wir uns auf die Defensive konzentriert und auf Konter gelauert. Obererthal musste dann ja aufmachen und wir konnten die entstehenden Räume besser nutzen", berichtetet Vogel.
SV Aura - VfR Sulzthal 0:0.
Das nennt man dann wohl eine magische Unglücksserie: 13 Wochen in Folge hatte Aura bis zum Osterfest den 13. Tabellenplatz inne. Doch abergläubische Verschwörungstheorien helfen gegen die schwungvollen Sulzler nicht, die im Kampf um die Krone ritterliche Tugenden entwickelt haben und allzu gerne in fremden Gefilden nach fetter Beute wildern. Doch die Penquitt-Truppe kehrte diesmal mit einer eher dürftigen Ausbeute nach Sulzthal heim. "Wir haben ein durchgehend schnelles Spiel erlebt. Der eine Punkt kann für uns noch ganz wichtig werden", berichtete Manuel Kolb. Die beiden Schlussmänner Sebastian Schölzke (Aura) und Felix Neder (Sulzthal) waren gut aufgelegt und entschärften die spärlichen Hochkaräter mit Bravour. "Leider haben wir zu wenig Zwingendes zustande gebracht. Daher können wir mit diesem Ergebnis am Ende gut leben."
SC Diebach - FC Westheim 2:2 (1:1). Tore: 1:0 Mark Kurek (6.), 1:1 Vincent Wilm (9.), 2:1 Mark Kurek (65.), 2:2 Daniel Wendel (78.).
Nach dem 1:5-Debakel der Westheimer aus der Vorrunde standen die Zeichen im Derby auf Revanche. Doch die Diebacher haben sich längst wieder stabilisiert und rollen das Feld mit ihren neuen Coach Bernd Heid allmählich von hinten auf. Mit einem trockenen Flachschuss ins lange Ecke brachte Mark Kurek den SC in Front. Doch der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Vincent Wilm nutzte die Verwirrung in der Diebacher Hintermannschaft und netzte ins leere Tor ein. Bis zur Pause entwickelte sich ein wahres Festival an Abspielfehlern, was für die rund 100 Zuschauer kein Leckerbissen war. Im zweiten Durchgang drückten die Diebacher ordentlich aufs Gas. Marcus Hein gelang ein klassisches Wembley-Tor, als er den Ball gegen die Unterkante der Latte hämmerte, von wo aus das Leder auf die Linie tropfte. Schiedsrichter Uwe Grunau ließ sich von der spektakulären Flugbahn des Balles aber nicht beirren und erkannte nicht auf Tor.
DJK Schondra - FC Hammelburg 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Patrick Barthelmes (4., Foulelfmeter), 1:1 Robert Stapper (68.). Bes. Vorkommnis: Michael Müller (Schondra) pariert Foulelfmeter von Dennis Schmidt (30.). Rot: Rene Altenhövel (51., Hammelburg).
Ein Remis, mit dem die Schondraer nicht zufrieden sein können. Die waren schließlich früh in Führung gegangen durch den von Patrick Barthelmes verwandelten Strafstoß nach Foul an Kilian Markart; und hatten die drei Punkte auf dem Servierteller nach dem Hammelburger Platzverweis kurz nach der Pause aufgrund einer verbalen Entgleisung gegenüber einem DJKler. Nachdem der starke FCler Mike Ludewig im Strafraum von Johannes Hüfner von den Beinen geholt wurde, scheiterte Dennis Schmidt am starken DJK-Keeper "Briegel" Müller, der auch den nachfolgenden Kopfball abwehrte. Dass Pascal Sellner und Jonas Leitsch Schondraer Hochkaräter vergaben, wurde schließlich von Robert Stapper bestraft.