Tado Karlovic als Genießer und Wutbürger
Autor: Jürgen Schmitt
Hammelburg, Sonntag, 23. Oktober 2016
Nach zwei grandiosen Sätzen verlieren die Hammelburger Jungs doch noch gegen den SV Schwaig. Dafür gibt's immerhin den ersten Punkt.
TV/DJK Hammelburg - SV Schwaig 2:3 (25:18, 25:13, 20:25, 19:25, 8:15).
Tatsache, dass die Hammelburger Jungs außergewöhnlich gut spielen können. Halt auch außergewöhnlich gut spielen müssen, um die volle Punktzahl zu holen in dieser starken 2. Bundesliga Süd. "Die ersten beiden Sätze waren überdurchschnittlich. Aber drei Sätze auf diesem hohen Niveau darf man nicht einfach so erwarten", weiß Tado Karlovic. Und eine normale Leistung reicht eben nicht gegen starke Schwaiger. "Irgendwann flutscht es nicht mehr. Und das nagt am Selbstvertrauen. Aber wir haben gegen einen guten Gegner verloren und zumindest einen ersten Punkt auf die Habenseite gebracht", betonte Karlovic die positiven Aspekte.
Drei Niederlagen am Stück hatten Zuschauer gekostet. Vielleicht auch der zeitgleiche Auftritt des FC Bayern München und der ungewohnte Beginn um 19 Uhr. Aber die, die da waren, bewegten die Hände dafür umso fleißiger. Der Mannschaft tat's gut gegen den Favoriten aus dem Mittelfränkischen, mit einer 8:6-Führung ging es in die erste technische Auszeit. Und es blieb spannend mit intensiven Ballwechseln und spektakulären Punkten von Lorenz Karlitzek und Mario Radman, die Gäste-Coach Jozef Janosik zur ersten Auszeit zwangen. Auch auffällig: die starken Angaben der Saalemänner, inklusive einem verbesserten Blockspiel. Kurzum eine famose Leistung, die nach 22 Minuten mit dem überdeutlichen Satzgewinn belohnt wurde - bezeichnenderweise durch ein Missverständnis der Gäste, die nicht nur in dieser Szene seltsam uninspiriert wirkten.
Haufenweise Emotionen
Und auf der anderen Seite des Netzes? Haufenweise Emotionen: Da wurde gemeinsam abgefeiert, nach schwächeren Aktionen auch zusammengehalten. Mit einem Hammeraufschlag stellte Branko Damjanovic auf 8:5 - und damit seinen Trainer mehr als zufrieden. Meist mit verschränkten Armen beobachtete Karlovic den Vortrag seiner Spieler. Kurze Anweisungen, mehr Kommunikation brauchte es gar nicht ob der konzentrierten Leistung seiner Eleven. Beim 16:10 war der zweite Satzgewinn und damit der allererste Saisonpunkt in Griffweite. Über 19:10 und 22:11 hin zum 25:13 ging es dahin mit den Schwaigern, die doch zu den Spitzenteams der Liga gehören mit drei Siegen aus vier Spielen. "Wir hatten Druck von Hammelburger Seite erwartet und diesen auch bekommen. Vor allem durch viele starke Aufschläge, gegen die wir zunächst keine Lösung gefunden haben. Mit dem dritten Satz haben wir quasi bei Null angefangen, danach lief es fast umgekehrt", sagte später SV-Trainer Jozef Janosik, in der vergangenen Saison noch beim VC Eltmann unter Vertrag.Der Aufschlag-Winner von Branko Damjanovic bedeutete die erste Führung (5:4), bei der ersten technischen Auszeit hatte allerdings der Gast die Nase vorn (8:7). Was wieder Geschichte war nach dem Monsterblock von Lorenz Karlitzek. Während sich die Schwaiger nach guten Aktionen immer wieder Aussetzer leisteten, blieben die Hammelburger spektakulär wie bei der Hochgeschwindigkeits-Nummer von Henning Schulte. Dennoch führten sich stabilisierende Mittelfranken bei der zweiten technischen Auszeit mit 16:13, weshalb Mikro-Mann Sebastian Becker vom Publikum die Attacke einforderte.