Sulzthaler Vielseitigkeitsreiter träumen vom Titel
Autor: Doris Bauer
Sulzthal, Donnerstag, 27. Juni 2013
Der Reit- und Fahrverein richtet am Wochenende an der Sulzthaler Steige die Fränkischen Meisterschaften im Vielseitigkeitsreitenaus.
"Unsere Strategie? Die wird nicht verraten!", meint Ulrike Groß lachend, wischt sich ein paar Schweißperlen mit dem Handrücken von der Stirn und galoppiert mit Rubina in der mittlerweile glutroten Abendsonne an den Steilsprung heran. Die 51-jährige Wittershäuserin wird mit weiteren fünf Mannschafts-Kollegen aus dem Sulzthaler Reit- und Fahrverein an der Fränkischen Meisterschaft an diesem Wochenende teilnehmen. Austragungsort: Die Sulzthaler Steige, den Vielseitigkeitsreitern gut bekannt. Und die Strategie, die bezieht sich selbstverständlich auf den Gewinn dieser Meisterschaft.
Die sechsköpfige Mannschaft besteht mittlerweile seit sechs Jahren und weiß genau, was auf sie zukommt. Schließlich sind die Reiter dafür schon sechs Jahre lang bei den Meisterschaften dabei gewesen. Für einen Sieg hatte es leider noch nicht gereicht. "Unsere Mannschaft vereint drei Generationen und wir verstehen uns alle blendend. Jeder gibt sein bestes und wir feuern uns gegenseitig an", erklärt Ulrike Groß. "Wir trainieren bereits seit der Winterpause und treffen uns hier beim gemeinsamen Training auf der Steige. Nach dem Reiten sitzen wir oft noch in gemütlicher Runde zusammen." Kampfgeist und Gemeinschaft stimmen also bei dieser Mannschaft.
Auch Vorsitzender Martin Fürst freut sich, dass die Sulzthaler Vielseitigkeitsreiter eine eigene Mannschaft stellen können. "Voraussichtlich gehen acht Mannschaften an den Start. Für uns ist die Organisation der Fränkischen Meisterschaft eine besondere Herausforderung und auch eine Ehre." Der Verein hatte sich um die Ausrichtung beim Fränkischen Reit- und Fahrverband in Ansbach beworben. Normalerweise ist es so, dass der Gewinner der letzten Meisterschaft gleichzeitig mit der Austragung der nächsten betraut ist. "Es gibt nur noch wenige Vereine, die über eine geeignete Geländestrecke verfügen, um eine solche Meisterschaft auszutragen", weiß der Vorsitzende, der gleichzeitig die Turnierleitung inne hat. "Wir sind jedoch froh, dass wir dieses Turnier austragen können. Auch deswegen, um der Jugend in unserem Verein eine Gelegenheit zu bieten, Vielseitigkeit reiten zu können."
Für die Meisterschaft musste der Sulzthaler Reit- und Fahrverein vor allem in die Strecke investieren. Nicht nur finanziell, vor allen Dingen auch zeitlich. So wurde der Wasserkomplex repariert, ein neuer Richterturm gebaut, damit von diesem möglichst viele Hindernisse einsehbar sind. Es gibt neue Hindernisse, wie beispielsweise ein Holzpferd oder ein kleines Holzhaus. Sicherheitsvorkehrungen mussten für die zahlreich erwarteten Zuschauer getroffen werden. "Wir haben versucht, alles in einen Top-Zustand zu bringen", bemerkt Martin Fürst und lässt seinen Blick über das weitläufige Gelände schweifen, auf dem die Mannschaft gerade trainiert, darunter ebenfalls Tochter Antonia. Gut gelaunt geben alle Mannschaftsmitglieder zum besten: "Angstgegner habe wir übrigens keinen. Aber alle dürfen uns fürchten!"
Informationen zu den Fränkischen Meisterschaften auf der Steige:
Die Sulzthaler Mannschaft: Kristina Schmittfull, Felix Sulzer,Ulrike Groß, Emil Menig, Jaqueline Pötzsch, Antonia Fürst sowie Annabell Schnupp als Ersatz.
Regeln: Zwei Reiter starten jeweils im Springen und in der Dressur, zwei weitere Reiter absolvieren alle Disziplinen. Das bessere Ergebnis der Reiterpaare geht dann in die Endwertung.
Disziplinen, die es bei den Fränkischen Meisterschaften zu bewältigen gilt:
L-Dressur auf dem 20 x 40-Meter-Platz: Hier sind u. a. saubere Kehrtwendungen oder Außengalopp für die Reiterpaare eine Herausforderung
L-Springen: ca. 10 bis 12 Hindernisse bis zu einer Höhe von 1,15 Metern
Gelände-Parcours: 2700 Meter sind in einer vorgeschriebenen Zeit von 520 Metern pro Minute zu absolvieren. Im Gelände-Parcours stehen 25 Hindernisse. 35 Sprünge bis zu 1,10 Metern Höhe sind dabei zu bewältigen.
Die besondere Herausforderung im Gelände-Parcours sind schräg stehende Kombinationen oder Wechsel von schnellen zu technisch anspruchsvollen Passagen. Auch die natürlichen Geländeformen mit verschiedenen Lichtverhältnissen verlangen unbedingte Konzentration.
Zeitplan:
Samstag, 29. Juni
7 Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. A**
7.30 Uhr Dressur-WB
9 Uhr Kombinierte Prüfung Kl.E
10 Uhr Stilspring-WB
10.45 Uhr Kombinierte Prüfung Kl.E
11.30 Stilspringprüfung Kl. A*
13 Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. A**
13.30 Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. L
15.45Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. L
17.30 Uhr Stilgeländeritt-WB
19.15 Uhr Kombinierte Prüfung Kl. E
19.15 Uhr Komb. WB - Siegerehrung
Sonntag, 30 Juni
7 Uhr Dressurprüfung Kl. L
9 Uhr Springprüfung Kl. L mit Stilwertung
10 Uhr Dressurprüfung Kl. L
10.30 Uhr Springprüfung Kl. L mit Siegerrunde
12 Uhr Führzügel Cross-Country
13 Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. A**
16 Uhr Vielseitigkeitsprüfung Kl. L
17.30 Uhr Geländepferdeprüfung Kl. A*