Snaschel und Eckert kämpfen sich zurück auf den Platz
Autor: Stephan Penquitt
LKR Bad Kissingen, Donnerstag, 20. Oktober 2022
Simon Snaschel vom TSV Münnerstadt und Tim Eckert vom VfR Sulzthal berichten über ihre Verletzungen, wie sie sich damit gefühlt haben und warum sie beide so schnell wie möglich wieder auf den Platz wollten.
Verletzt - was nun? Es ist der Alptraum eines jeden Fußballers - egal ob Profi oder Amateur. Nach dem Arztbesuch folgt die Gewissheit: die Verletzung ist schwer und hat eine wochen- oder gar monatelange Ausfallzeit zur Folge. Doch wie geht man damit um? Was passiert in der Zeit vom Tag der Verletzung, über die Rekonvaleszenz, bis hin zur Rückkehr auf den Fußballplatz. Zwei bekannte Akteure der Rhöner Fußball-Szene erzählen, wie's ihnen ergangen ist.
Simon Snaschel, unter anderem Torschützenkönig in der Bayernliga für den TSV Großbardorf, und mittlerweile spielender Co-Trainer beim TSV Münnerstadt, hatte schon drei schwerere Knieverletzungen, musste jeweils operiert werden. Die letzte, ein Knorpelschaden im Knie, erlitten zu Beginn der Rückrunde vergangene Saison, zwang Snaschel zu einer Pause von sieben Monaten.
Der 32-Jährige kehrte erst Ende Septemberin den Kader zurück und konnte in vier Spielen bei Teilzeiteinsätzen drei Treffer erzielen. Als die Verletzung passierte, war ihm bewusst, dass etwas kaputtgegangen ist. "Es war ja nicht meine erste Knieblessur. Nach der Diagnose war ich ein Stück weit erleichtert, Klarheit zu haben und von da ab nach vorne zu schauen. Am schlimmsten ist die Ungewissheit direkt nach der Verletzung."
Tim Eckert, Schaltzentrale im Mittelfeld des Kreisligisten VfR Sulzthal, musste im Sommer zum zweiten Mal wegen Verletzung länger pausieren. Beim ersten Mal, im April 2019 fiel der 29-Jährige sogar 18 Monate aus.
Zweite größere Zwangspause
Diesmal, beim eine Woche vor Rundenstart zugezogenen Syndesmosebandriss im Sprunggelenk, dauerte die Zwangspause zwar "nur" zweieinhalb Monate, dennoch lange genug, dass ihm viele Gedanken durch den Kopf schwirrten. "Die Aktion, als es passierte, war an sich gar nicht so wild. Ein Gegenspieler ist mir auf den Unterschenkel gefallen. Ich habe zwar gemerkt, dass etwas 'faul' ist, doch ich dachte, dass es nach ein paar Minuten schon wieder gehen wird. Das sollte sich als Trugschluss herausstellen."
Nach dem Arztbefund dachte Eckert sich: "Nicht schon wieder. Das ganze Gerenne von einem Arzt zum anderen hätte ich mir gerne erspart, zumal wir gerade in die Kreisliga aufgestiegen waren und ich eine gute Form hatte. Man denkt freilich auch an die Kameraden, die ohne einen auskommen müssen."
Den Kopf in den Sand zu stecken kam für beide Kicker nicht in Frage. "Mein Leben besteht glücklicherweise nicht nur aus Fußball. Natürlich ist es nicht schön zu realisieren, dass man für einige Zeit auf etwas verzichten muss, was einem unheimlich viel Freude bereitet", erklärt Snaschel, der in dieser Zeit viel Unterstützung von seiner Frau und seiner Familie erfuhr: "An einer Verletzung mit Operation hängt unheimlich viel dran, da man zeitweise komplett unselbstständig ist. Ich bin unheimlich dankbar, wie viel Zeit und Energie die Menschen um mich herum geopfert haben, damit ich möglichst schnell wieder meinem Hobby nachgehen kann."