SG Oerlenbach/Ebenhausen: Kompetent auf dem Feld und beim Feiern
Autor: Jürgen Schmitt
Oerlenbach, Freitag, 10. Juni 2022
Die Spielgemeinschaft ist als Meister der Kreisklasse Rhön 1 zurück in der Kreisliga Rhön - dank einer homogenen Truppe.
Disziplin. Stabilität. Ruhe. Wer das kleine Fußball-Einmaleins beherrscht, schafft die Basis für Erfolg. Erst recht in einer Mannschaft, die Talent und Charakterstärke gleichermaßen vereint. "Ich wusste von meinem Vorgänger Thorsten Büttner, dass ich eine intakte Mannschaft bekomme. Schon die ersten Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen waren absolut positiv", sagt Frank Halbig, dem gleich in seiner Premieren-Saison als Trainer der SG Oerlenbach/Ebenhausen der große Wurf gelang mit der Meisterschaft in der Kreisklasse Rhön 1.
Keine Selbstverständlichkeit, denn in der so komplizierten Corona-Saison war die Spielgemeinschaft als Aufsteiger sang- und klanglos aus der Kreisliga Rhön abgestiegen, als Tabellenletzter. Die Gründe waren nachvollziehbar: ein zu kleiner Kader und Leistungsträger, die zu oft verletzungs- oder berufsbedingt nicht zur Verfügung standen.
Punktuell verstärkt
Verstärkungen kamen vor der Saison nur punktuell, sollten aber das Niveau der Mannschaft entscheidend heben in Person der beiden Trainer-Söhne: Nils Halbig, mit höherklassiger Erfahrung ausgestattet, bildete mit Joachim Hofmann ein Stürmer-Duo, das der Konkurrenz das Fürchten lehren sollte. Allein 39 der 79 Tore gingen auf das Konto des technisch versierten Duos. Als kongenialer Vorbereiter und Spielgestalter erwies sich Kai Halbig, der aus der Jugend der FT Schweinfurt gekommen war und seine fußballerische Ausbildung beim FC 05 genoss.
"Ich hatte keinen Einfluss darauf, was meine Söhne machen, zumal es Angebote diverser Vereine gab. Aber sie wollten einmal gemeinsam spielen, mit dem Vater als Trainer", sagt Frank Halbig, der zum Start der Punkterunde aber einige Enttäuschungen verkraften und moderieren musste. "Da haben zu viele Spieler gefehlt. Die Jungs haben ja im Rudel Urlaub gemacht. Das hätte man besser lösen können", sagt der 53-Jährige. Nach sechs Spieltagen stand die Mannschaft auf dem zehnten Platz mit drei Niederlagen, einem Remis und nur zwei Siegen. "Das lief sehr zäh. Dabei war klar, dass wir fußballerisch eine starke Truppe haben und vorne mit dabei sein wollten", so der Obbacher und gebürtige Greßthaler.
Die beste Verteidigung der Liga
Nach der Niederlage beim SV Aura, der als Tabellenerster überwintern sollte, begann die Aufholjagd. "Da bin ich jetzt noch stolz, dass wir das gepackt haben", sagt Frank Halbig. Mit besser bestücktem Kader griffen plötzlich alle Rädchen ineinander. Aufbauend auf eine starke Abwehr, die sich als die beste der Liga erweisen sollte mit nur 29 Gegentoren nach 24 Spielen. Die Haudegen um Sandro Cazzella, Alexander Müller oder Michael Bieber bildeten vor Keeper Simon Seidl das stabile Grundgerüst in der Innenverteidigung, sodass der Trainer auf den Außenbahnen der Viererkette fleißig rotieren konnte, ohne an Qualität zu verlieren. "Und unsere jungen Spieler wie Noah Pentenrieder, Johannes Müller oder Moritz Mützel haben fußballerisch noch mal einen Sprung nach vorne gemacht", lobt der Coach.
Einmal eingespielt, war die SG Oerlenbach/Ebenhausen im Flow und nicht mehr zu bremsen. Vor der Winterpause gestattete man der Gegnerschaft nur noch zwei Punkteteilungen, im neuen Jahr wurden ungeachtet einer holprigen Vorbereitung die acht noch ausstehenden Spiele allesamt gewonnen bei einem Torverhältnis von 36:9. 18 Spiele in Folge war die SG Oerlenbach/Ebenhausen damit ungeschlagen geblieben.