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SG Garitz/Nüdlingen ist in eigener Halle eine Macht


Autor: Jürgen Schmitt

Nüdlingen, Sonntag, 19. Januar 2014

Die Damen des HC Erlangen waren die Mannschaft der Stunde - bis zum Auftritt in der Nüdlinger Schlossberghalle.
Fast kein Durchkommen für den Gegner: Mit Sabrina Kleinhenz, Nina Barnickel, Franzi Thomas und Julia Albert (von links) kümmert sich gleich ein Quartett der SG Garitz/Nüdlingen um die Erlangerin Mona Walzik. Foto: Hopf


SG Garitz/Nüdlingen - HC Erlangen 23:17 (12:7) - "Das ist ja nicht unser Problem", sagte Harun Tucovic lapidar. Der Fluch der guten Tat hatte den zuletzt so überzeugenden Gegner getroffen. Weil die A-Juniorinnen des HC Erlangen als aktueller Bayerischer Meister für die Mannschaft des Jahres nominiert waren, trat ein Talent-Quartett am Samstagabend bei der Erlanger Sportler-Gala auf - und nicht in der bestens gefüllten Schlossberghalle. Qualität, die den Mittelfranken offensichtlich fehlte.

Was die Leistung der SG-Damen aber nicht schmälern darf. Zehn Spielerinnen teilten sich die 23 Tore, mehr Team geht fast nicht. Und die Vielzahl der personellen Rochaden im Match bewies einmal mehr die hohe Flexibilität der SG-Damen, die das Fehlen von Anna Kleinhenz locker wegsteckten. Da durfte sich auch mal Karin Wehner als Regisseurin auf der Rückraum-Mitte-Position versuchen, und machte ihre Sache gut.

"Sie ist ein ruhender Pol und hat die Fähigkeiten, ein Spiel zu lenken", erklärte Tucovic.

Nach 15 Minuten hatte der Gegner gerade einmal drei Treffer erzielt, zur Pause waren es nur sieben. Dennoch war der Trainer mit der Abwehrleistung nur bedingt zufrieden. "Wir haben trotz der wenigen Treffer viele Würfe zugelassen. Auch hat mir die Körpersprache und Körperspannung gefehlt." Was allemal passte, war die Torhüter-Leistung. Pia Kunzmann vor und Stephanie Piske nach dem Wechsel boten Überdurchschnittliches zwischen den Pfosten. Inklusive der gut getimten und schnellen Abwürfe, die diverse Kontertore ermöglichten, vor allem über Carolin Annon und Claudia Pfleger. "Das war der Plan, und der ging auf. Wir wussten, dass Erlangen Schwächen im Rückzugsverhalten hat, vor allem über unsere rechte Seite", sagte Tucovic, der in der Endphase der ersten Halbzeit verbessertes Positionsspiel sah mit schönen Rückraum-Treffern von Franzi Thomas oder Julia Albert.

Über 8:4 und 9:6 wuchs der Vorsprung auf fünf Treffer. Nachlässigkeiten wie zwei schlecht gefangene Bälle und ein verworfener Siebenmeter fielen nicht ins Gewicht. Ebenso nicht so manche Schiedsrichter-Entscheidung, die im Zweifelsfall die Gäste bevorteilte. Die höchste Führung war beim 20:12 erreicht. Die 5:1-Abwehr mit der vorgeschobenen Anna Zimmer blieb aufmerksam und am anderen Ende des Feldes stieg die Lust am Kombinieren. Erlangen war früh demoralisiert. "Dieses Spiel wollte ich unbedingt gewinnen vor dem schweren Spiel nächste Woche beim HC Sulzbach-Rosenberg", so Tucovic. In eigener Halle bleiben die SG-Damen verlustpunktfrei. Ein Sieg am Samstag beim Dritten würde dem Reife-Prozess einen zusätzlichen Schub geben.
Tore für die SG: Franziska Thomas (4), Carolin Annon (3), Claudia Pfleger (3), Anna Zimmer (3), Julia Albert (3), Sabrina Kleinhenz (2), Lisa Wenzke (2/1), Manuela Schäfer (1), Nina Barnickel (1), Karin Wehner (1).