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SG Garitz/Nüdlingen hat Ismaning im Schwitzkasten


Autor: Jürgen Schmitt

Nüdlingen, Sonntag, 19. Oktober 2014

Die SG Garitz/Nüdlingen punktet überraschend gegen den TSV Ismaning, trauert aber dem möglichen Sieg hinterher.
Der Spitzenreiter schwitzt: Vor allem vor dem Wechsel bot die SG Garitz/Nüdlingen defensiv eine bemerkenswert gute Leistung. Auf unserem Bild verteidigen (von links) Torfrau Steffi Piske, Lisa Wenzke und Anna Zimmer (verdeckt) gegen die Ismaningerin Stephanie Oberhuber. Foto: Hopf


SG Garitz/Nüdlingen - TSV Ismaning 18:18 (8:6).
Einen Punkt geholt, der wie ein Sieg gefeiert wurde. Tänze auf Ismaninger Seite. Bei jenem Verein, der als Titelanwärter angereist war. Und mit dem Unentschieden weit mehr anzufangen wusste als der Gegner. Es spricht für den Ehrgeiz der Spielgemeinschaft, dass ein mehr als achtbares Resultat zu wenig war für positive Emotionen unmittelbar nach dem Spiel. Das Ticket für die Fahrt ins Land des Lächelns war ja schon gelöst angesichts einer 15:10-Führung. "Dann hat uns Ismaning quasi mit unseren eigenen Waffen geschlagen", analysierte SG-Trainer Harun Tucovic. Und meinte die immer aggressiver verteidigende Abwehr der Oberbayern, die mit sechs Treffern in Folge tatsächlich in Führung gingen. "Uns ging die Kraft aus und damit die Konzentration.

Man hat gemerkt, dass wir durch den Grippevirus nicht wie sonst trainieren konnten", betrieb Tucovic Ursachenforschung. "Daher müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, auch wenn mehr drin war."
War tatsächlich, weil die Heim-Sieben in einer packenden Schlussphase die Torflaute abstellte und durch Sabrina Kleinhenz sogar wieder führte, ehe der Gast 15 Sekunden vor Spielende zum Endstand traf. Die Enttäuschung bei den Unterfranken war auch aus anderen Gründen nachzuvollziehen. "Die Schiedsrichter haben das Spiel nachhaltig zu unseren Ungunsten beeinflusst", sagte später der Trainer mit heiserer Stimme. Und hatte Recht. Aberkannte Vorteile, seltsame Schritte-Pfiffe und gleich fünf Zeitstrafen nach dem Wechsel spielten dem TSV Ismaning zusätzlich in die Karten.

Eine starke erste Hälfte

An die eigene Nase fassen mussten sich die SG-Frauen freilich auch. Lisa Wenzke, wieder einmal Top-Schützin, ließ zwei freie Würfe liegen und Frenzy Geis vergab den einzigen Siebenmeter mit einem schwachen Heber. Dazu kamen diverse technische Unzulänglichkeiten, die ein guter Gegner eben bestraft. Vor wieder über 200 Zuschauern hatte die Spielgemeinschaft eine unglaublich gute erste Hälfte gespielt. "Wir hatten nur sechs Tore zugelassen. Gegen Ismaning", betonte Tucovic. Gleich drei Siebenmeter und jede Menge freier Würfe hatte Torfrau Stephanie Piske in den ersten 30 Minuten pariert. Nach 15 Minuten (3:1) hatten die Fans beim gelebten Minimalismus erst vier Treffer gesehen. Als Frenzy Geis mit dem Halbzeitpfiff einen frechen Wurf zum 8:6 ins TSV-Netz setzte, war das die Basis für einen erstklassigen Zwischenspurt nach der Pause. "Das war eine tolle erste Hälfte, aber da haben wir schon viel Kraft gelassen", wusste Tucovic. Und war irgendwie doch stolz auf die Leistung. Er weiß ja: Die Reise ins Land des Lächelns kann jederzeit wieder gebucht werden.
Tore für die SG: Lisa Wenzke (5), Sabrina Kleinhenz (4), Frenzy Geis (3), Anna Kleinhenz (2), Anne Früh (2), Julia Albert (1), Caro Annon (1).