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SG Garitz/Nüdlingen hält nur eine Halbzeit mit


Autor: Jürgen Schmitt

Nüdlingen, Sonntag, 24. April 2016

Abschlussstark und physisch präsent: Die HG Zirndorf zeigt, warum die Mittelfranken Meister werden können.
Die Flugzeit endet: Carolin Annon gehört zu den Spielerinnen, die bei der SG Garitz/Nüdlingen zum Saisonende ihren Abschied angekündigt haben. Dies gilt auch für Julia Albert (im Hintergrund). Foto: Hopf


SG Garitz/Nüdlingen - HG Zirndorf 23:32 (12:16).
Die Mittelfranken haben ihr Finale. Mit einer Niederlage in der Schlossberghalle wäre der Titelkampf zu Gunsten des HSV Bergtheim entschieden gewesen, der seine Pflichtaufgabe gegen Herzogenaurach souverän gelöst hatte, jetzt am finalen Spieltag einen Punkt Vorsprung in Zirndorf verteidigen muss. Und das wird nicht leicht.
Denn das, was die Gäste da am Samstagabend anboten, hatte gewaltig Qualität. Beeindruckend vor allem die Abschluss-Stärke der physisch enorm präsenten HG-Frauen, die von allen Positionen mit einer unglaublichen Präzision glänzten. Nicht zuletzt dank der sehenswerten Anspiele von Spielmacherin Heike Fenn, die auch als Torschützin glänzte. Kein Spiel für die SG-Torfrauen Pia Kunzmann und Stephanie Piske, die das Wurfbild der gegnerischen Schützen zu selten hatten durchschauen können.



"Zirndorf steht nicht umsonst da oben. Trotzdem ist mir das Ergebnis um einige Tore zu hoch", sagte SG-Coach Norbert Senft. Und sprach damit eine starke erste Hälfte seiner Truppe an, die zwar kein einziges Mal führen sollte, aber das hohe Tempo des Favoriten mutig mitging und nach 20 Minuten lediglich mit zwei Toren zurücklag (9:11). Dass es nicht enger wurde, lag auch an den Unparteiischen, die Zirndorf vor dem Wechsel sechs Siebenmeter zusprachen, der Spielgemeinschaft nur einen, nach 60 Minuten lautete diese Bilanz 2:8. "Einige Entscheidungen waren nicht nachzuvollziehen, weil ähnliche Szenen auf unserer Offensiv-Seite nicht bestraft wurden", monierte Senft, der zurecht auch auf fehlendes Glück verwies. So hatte Carolin Annon nach acht Minuten bereits dreimal "Holz" getroffen.
Mit Wiederanpfiff sollte der Favorit nur zehn Minuten brauchen, um die Partie zu entscheiden mit einem 8:2-Lauf zum 24:15. Draußen ließ sich nach dem Dauergrau des Tages tatsächlich noch einmal die Sonne blicken, drinnen wurde es zappenduster für die Spielgemeinschaft, die erst in den letzten fünf Minuten den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich rückte.


Spannende Sommerpause

Nächste Woche kann bei der punktgleichen SG Dietmannsried/Altusried immerhin der einstellige Tabellenplatz verteidigt werden. Spannender wird allerdings wohl die Sommerpause, in der sich die Spielgemeinschaft neu justieren muss. Sechs Spielerinnen und der Trainer wurden vor dem Spiel verabschiedet vom Garitzer Vorsitzenden Thomas Leiner und Abteilungsleiterin Tanja Sadowski. Schöne Bayernliga-Geschichten wurden in den vergangenen zwei Jahren rund um die Schlossberghalle geschrieben. Sollen weitere Kapitel dazukommen, muss sich hinter den Kulissen möglichst schnell möglichst viel tun.
Tore für die SG: Anne Früh (7/2), Lisa Wenzke (6), Ronja Schwalbe (4), Julia Albert (3), Sabrina Kleinhenz (3).