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Sensationelles Comeback der Kissinger Wölfe


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Montag, 03. Dezember 2012

Kissinger Wölfe siegen nach 0:3-Rückstand gegen Vilshofen. Mit der Umstellung auf zwei Reihen gelingt dem Trainer die Wende.
War mit zwei Treffern maßgeblich beteiligt an der erfolgreichen Aufholjagd der Kissinger Wölfe im Spiel gegen den ESC Vilshofen: Al Joanette (links). Foto: Hopf


Kissinger Wölfe - ESC Vilshofen 4:3 (0:0, 0:3, 4:0) - Die Saalestädter bleiben die Stehaufmännchen der Liga. Zum wiederholten Mal wurde ein klarer Rückstand in einen Sieg verwandelt. "Wir hatten in der zweiten Pause ein gutes Gespräch", sagte Trainer Doug Kacharvich. "Einige Spieler begannen zu meckern. Ich war aber überzeugt, dass wir noch gewinnen können, wenn das erste Tor fällt. Das ist Eishockey." Und um den Druck auf die mit nur elf Spielern angereisten Vilshofener zu erhöhen, stellte der Trainer von drei auf zwei Reihen um. Ein Luxus, denn erstmals in dieser Saison konnten die Gastgeber 17 Feldspieler aufbieten. Inklusive Kevin Faust, der sein erstes Spiel im Wölfe-Dress absolvierte. "Mit ihm war ich sehr zufrieden. Er hat sich gut verkauft", sagte Kacharvich über den Verteidiger.

Damit fiel das Fehlen von Stammkraft Sven Kaufmann nicht so sehr ins Gewicht, der sich bei der 4:6-Niederlage am Freitag eine Sperre eingehandelt hatte.

Auch in den ersten beiden Dritteln hatten die Unterfranken ordentlich gespielt, doch wie zwei Tage zuvor gegen den Tabellenführer war insbesondere das Überzahl-Spiel nicht effektiv genug. So hatte Torjäger Al Joanette gleich zwei Alleingänge ohne Tor abgeschlossen. Im finalen Abschnitt klappte es dafür umso besser. Gleich drei der vier Treffer von Joanette (2), Viktor Ledin und Eugen Nold fielen in numerischer Überlegenheit. Die Wiederauferstehung wurde von den 100 Fans gebührend gefeiert. "Was wir da Woche für Woche rausholen, ist sensationell. Leider wird das von den Zuschauern noch nicht so gewürdigt. Die Saison besteht eben nicht nur aus dem Spiel gegen Haßfurt", wünscht sich Abteilungsleiter Holger Buczynski größeres Publikums-Interesse.

Das nächste Spiel bestreiten die Wölfe am Sonntag (18 Uhr) gegen die Oberliga-Reserve des VER Selb. Dann muss Kacharvich wohl auf Goalie Kevin Kessler berufsbedingt verzichten. "Das ist schade. Andererseits muss das meine Mannschaft wieder als Herausforderung begreifen", bleibt der Trainer Optimist. Und darf das auch sein, angesichts einer Truppe, die so schnell eben nicht aufgibt. Daher hat das Wolfsrudel nicht nur gegen Haßfurt jede Unterstützung verdient.