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Reiterswiesen verkauft sich gegen Aschaffenburg teuer


Autor: Peter Balthasar

Reiterswiesen, Mittwoch, 21. August 2013

Der Kreisklassist gerät gegen den Regionalligisten erst nach der Pause auf die Verliererstraße.
Marcel Röder (rechts) vom TSV Reiterswiesen wehrt sich nach Kräften im Zweikampf mit dem Aschaffenburger Florian Pieper. Foto: sdh


TSV Reiterswiesen - Viktoria Aschaffenburg 0:4 (0:0) - Torfolge: 0:1 Massa Bell Bell (48.), 0:2 Soheyl Ali Pour (67.), 0:3 Daniel Chron (70.), 0:4 Giulio Fiordelli (72.).

Der Kreisklassist hielt sich gegen den Regionalligisten, der sieben Akteure der Ersten Mannschaft in den Bad Kissinger Stadtteil mitgebracht hatte, absolut tapfer. Vor der leicht enttäuschenden Kulisse von 200 Zuschauern "hat sich die Mannschaft sehr gut geschlagen, ich muss ihr ein Kompliment machen", so TSV-Coach Jochen Haberle. Der sah vor der Pause zwar optisch überlegene Gäste, die sich allerdings wenig kombinationssicher präsentierten und dazu auf einen zweikampfstarken Kontrahenten trafen. "Vor der Pause war ich absolut nicht zufrieden", urteilte Viktoria-Coach Zvezdan Komljenovic, der frühere Eintracht-Profi sah sich da zu lautstarken Anweisungen gezwungen.

Die Gäste brauchten für die erste klare Gelegenheit fast eine halbe Stunde, nach einem Freistoß von Roberto Desch köpfte Soheyl Ali Pour die Kugel an die Latte. Zuvor musste TSV-Keeper Christopher Vogel zwar des öfteren eingreifen, seine Fangkunst aber erst in der 36. Minute beweisen, als er einen scharf getretenen Freistoß von Semir Duljevic um den Pfosten drehte. Kurz zuvor wäre die Haberle-Elf fast in Führung gegangen, nach einem weiten Schlag von Adrian Reith tauchte Marcel Röder frei vor Viktoria-Torhüter Stefan Steigerwald auf, scheiterte aber an diesem.

Viktoria konzentrierter

Nach der Pause brachte Komljenovic zwei frische Offensivkräfte, zum Führungstreffer bedurfte es allerdings eines Abwehrschnitzers der Gastgeber. Bei einem Schlag in den TSV-Sechzehner unterlief der da schon verletzte Julian Meise die Kugel, der dahinter lauernde Massa Bell Bell tunnelte anschließend den Torwart. Die Untermainer setzten nach, die Platzherren konnten sich in der Folgezeit nur selten befreien und verhedderten sich im Spielaufbau an einem nun konzentrierter agierenden Gegner. Der setzte einige gefährliche Attacken besonders über den schnellen Rechtsaußen Yuki Nagakawa, der eine Top-Chance vorbereitete. Nach der Hereingabe des Japaners versetzte der eingewechselte Giulio Fiordelli seinen Gegenspieler, seinen Hammer aus der Drehung entschärfte Christopher Vogel allerdings spektakulär. Eine Viertelstunde später war dieser machtlos, als Semir Duljevic bei seiner Flanke den Kopf des sträflich alleingelassenen Ali Pour fand. Die Platzherren waren durch diesen Gegentreffer sichtlich irritiert. Ein missglückter Abwehrschlag landete an der Strafraumgrenze auf dem Fuß von Daniel Cheron, der das Leder überlegt ins Toreck schlenzte. "Das war es wohl endgültig", reagierte Haberle etwas geknickt und beorderte zwei frische Kräfte (Daniel Kleinhenz, Constantin Kleinhenz) auf den Rasen. Doch die Maßnahme wirkte sich nicht positiv aus, die beiden mussten tatenlos zusehen, wie sich Cheron durch die TSV-Deckung durchtankte und maßgerecht Fiordelli auflegte. Der Favorit gab sich in der Schlussphase mit dem Ergebnis zufrieden, "wir hatten unser Ziel, im Pokal weiterzukommen, erreicht" (Komljenovic). Der attestierte den Platzherren eine starke Leistung, "vor allem vor der Pause haben sie gut mitgehalten und uns das Leben schwer gemacht". Das sah auch Haberle so, "letztendlich sind wir an der individuellen Klasse einiger Aschaffenburger gescheitert, aber das Spiel, in dem wir uns gut aus der Affäre gezogen haben, sollte für meine Spieler ein Erlebnis gewesen sein, das uns für die Liga Mut macht".