Druckartikel: Phänomenale Leistung von Viviane Heilmann

Phänomenale Leistung von Viviane Heilmann


Autor: Reinhold Nürnberger

LKR Bad Kissingen, Donnerstag, 06. Juni 2019

Die Athletin vom TV/DJK Hammelburg läuft deutsche Jahresbestzeit über 400 Meter Hürden der Jugend U20.
Viviane Heilmann vom TV/DJK Hammelburg knackte in Jena die EM-Norm und lief deutsche Jahresbestzeit. Obendrauf gab es zwei Tage zuvor zwei bayerische Titel mit der Staffel.Theo Kiefner


Bei Viviane Heilmann vom TV/DJK Hammelburg ist über die 400 Meter Hürden der Knoten geplatzt. Nachdem die Leichtathletik-Nationalkaderathletin in diesem Jahr bereits über 100 Meter und 400 Meter flach absolute Spitzenzeiten erzielte, lieferte sie jetzt in Jena über die lange Hürdenstrecke ihr Meisterstück ab. In 59,72 Sekunden erzielte die 17-Jährige eine neue deutsche Jahresbestleistung für die Jugend U20.

Damit blieb Viviane Heilmann erstmals unter 60 Sekunden und unterbot um drei Hundertstel Sekunden die Qualifikations-Norm für die Teilnahme an den U20-Europameisterschaften. "Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, dass ich die Norm gleich im ersten offiziellen Normwettkampf geschafft habe. Damit ist der größte Druck erst mal weg und ich kann mich in aller Ruhe auf die nächsten Wettkämpfe konzentrieren", berichtet die Saalestädterin erleichtert.

Der Rhythmus passt

Die Grundlage für diese starke Leistung waren wohl die ersten vier Hürden, die sie sehr sicher ohne Tempoverlust überlief. Der nicht leichte 45 Meter lange Anlauf, vom Startblock zur ersten von insgesamt zehn Hürden, passte dieses Mal exakt. In einem 17er-Rhythmus für die 35 Meter lange Zwischenstrecke überlief sie die nächsten Hürden. "An der fünften Hürde musste ich dribbeln, da habe ich sogar etwas Zeit verloren", erzählt sie. Aber im Finish war die Hammelburgerin wieder gewohnt stark unterwegs und setzte sich am Ende knapp gegen Lara-Noelle Steinbrecher vom SC Magdeburg durch, die um eine Hundertstel die EM-Norm verpasste.

Nachvollziehbarer Verzicht

Auf das zweite offizielle Norm-Rennen über 400 Meter Hürden, dass an diesem Samstag in Gladbeck stattfindet, verzichtet Vivian Heilmann nun. "Sollten beim dritten und letzten Rennen der internationalen Jugendgala, die am 29. / 30. Juli in Mannheim stattfindet, mehr als drei Athletinnen die EM-Norm erfüllen, dann zählt ohnehin dieses finale Ergebnis", erklärt sie ihren Verzicht auf Gladbeck. In Mannheim läuft sie aber wieder die 400 Meter Hürden und will da dann für die Europameisterschaften alles klar machen.

Am Sonntag schickt sie sich in Rehlingen an, auch über die 400 Meter lange Stadionrunde ohne die Hürden erfolgreich zu sein. "Ich denke, dass ich zumindest die Chance habe, mich da für die 4 x 400 Meter Nationalstaffel zu empfehlen. Für einen Staffel-Einsatz bei der EM im schwedischen Boras (Mitte Juli) müsste sie wohl eine Zeit knapp unter 55 Sekunden laufen. Da sie neben der Hürden-Norm, auch in der letzten Woche ihr Abitur erfolgreich abgeschlossen hat, sollte dieses Unterfangen nicht unmöglich sein.

Nur zwei Tage vor dem Wettkampf in Jena wurde Viviane Heilmann so ganz nebenbei auch noch zwei Mal bayerische Meisterin. Die Startgemeinschaft MTV Ingolstadt/TV/DJK Hammelburg wurde dafür gegründet, dass die Langstaffeln bei deutschen Meisterschaften erfolgreich sind. Bei den Landesmeisterschaften in Freising zeigte das erfolgreiche Quartett über 4 x 400 Meter, dass der Sieg bei den Deutschen Meisterschaften nur über diese Startgemeinschaft geht. In 3:52,48 Minuten liefen Viviane Heilmann und ihre drei Kolleginnen eine deutsche Jahresbestzeit. Auch die 7,06 Minuten über die 3 x 800 Meter bedeuten eine absolute Spitzenzeit auf deutscher Ebene.

Martina Greithanner überzeugt

Beim Qualifikations-Wettkampf zur deutschen Senioren-Mannschafts-Meisterschaft in Wendelstein kam die Startgemeinschaft Mittel-Unterfranken mit Sportlerinnen vom TSV Münnerstadt und TSV Ipsheim in der Altersklasse W40/45 auf 5957 Punkte. Damit dürfen sie sich durchaus berechtigte Hoffnungen machen, dass sie am Ende des Qualifikations-Zeitraums unter den sechs besten Teams sind und beim Finale im September in München antreten dürfen. Eifrigste Punktesammlerin war einmal mehr Martina Greithanner, die im Kugelstoßen immerhin 11,91 Meter erzielte und den Diskus auf 40,02 Meter beförderte. Mit diesen Leistungen zählt die 44-jährige Sportlehrerin am Münnerstädter Gymnasium nach wie vor zur absoluten Spitze bei den Aktiven in Bayern. Iris Heid absolvierte im Weitsprung verletzungsbedingt nur einen Versuch, der mit immerhin 4,23 Meter gemessen wurde. Im Diskuswurf, da vertrat sie die verletzte Tanja Köhler, kam sie auf 23,90 Meter. Im Kugelstoßen musste die Hochsprungspezialistin ihre Klubkollegin ebenfalls vertreten und kam auf gute 9,19 Meter. Katja Hofmann wurde über 100 Meter in 15,54 Sekunden gestoppt und über 800 Meter in 2:57,45 Minuten. Vom TSV Ipsheim waren Angelika Mader und Petra Mesarosch noch mit im Team.