Druckartikel: Passendes Abschiedsgeschenk für Marc Hartmann

Passendes Abschiedsgeschenk für Marc Hartmann


Autor: Peter Balthasar

Reichenbach bei Münnerstadt, Freitag, 15. Mai 2015

Der FC Reichenbach verteidigt mit seinem scheidenden Trainer Marc Hartmann den Titel als Totopokalsieger im Kreis Rhön. Der Siegtreffer glückt Claus Kirchner kurz vor Schluss.
Toto-Pokal-Kreissieger 2014/15: Der FC Reichenbach (mit hinten links): Kreisspielleiter Michael Ritter, Klaus Katzenberger (FC-Vorsitzender), Manfred Riedel (Lotto Bayern), Markus Bach, Christoph Hillenbrand, Claus Kirchner, Frank Schmitt, Patrick Hergenröther, Jonas Schäfer, Michael Seith, Pascal Reininger, Patrick Weisenseel, Christopher Saal, Jannik Schäfer, Marc Hartmann sowie (vorne von links) FC-Fan Paul, Christoph Bach (Betreuer), Julian Hergenröther, Michael Schön, Markus Weisenseel, Christian Pickel, Mario Mölter und Markus Buhlheller.  Foto: Hopf


FC Reichenbach - SV Eichenhausen 2:1 (1:1). Tore: 0:1 Markus Bach (12., Eigentor), 1:1 Christopher Saal (22.), 2:1 Claus Kirchner (87.).
Der neue Kreispokalsieger ist der alte: Der FC Teutonia Reichenbach setzte sich gegen den SV Eichenhausen/Saal mit 2:1 (1:1) durch. 220 Zuschauer erlebten ein Spiel mit wenigen torreifen Szenen, das die Heimelf kurz vor dem Abpfiff des wenig geforderten Unparteiischen Sebastian Stöhr auf Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Markus Buhlheller dank eines Treffers von Claus Kirchner gewann.
"Der Erfolg war vielleicht schmeichelhaft", erklärte der scheidende FC-Coach Marc Hartmann (sportlicher Leiter Juniorenabteilung TSV Großbardorf), der vor dem Spiel ebenso wie Keeper Mario Mölter (SV Burgwallbach/Leutershausen), Mittelfeldakteur Michael Schön und Urgestein Frank Schmitt verabschiedet wurde.

Hartmanns Nachfolger auf der Trainerbank, Markus Bach, setzte gleich ein Achtungszeichen, aber ein ungewolltes und unglückliches. Als die Gastgeber gerade am Drücker waren und die Schützlinge von Carsten Popp unter Druck setzten, fiel bei der ersten SV-Angriffsaktion ein Tor. Nach Flanke von Dominik Ruck köpfte Bach unbedrängt die Kugel ins kurze Eck des eigenen Kastens und überraschte seinen Torhüter sichtlich.
Die Platzherren bemühten sich sofort gegen defensiv stehende Gäste um den Ausgleich, den Christoph Hillenbrand auf dem Fuß hatte. Der insgesamt wenig geprüfte Christian Dietz drehte die Kugel mit Mühe um den Pfosten. Die daraus resultierende Ecke schlug Hillenbrand Richtung kurzen Pfosten, wo das Leder von Christopher Saal per Hacke über die Torlinie gedrückt wurde. Das war es dann aber schon mit der spielerischen Herrlichkeit, die optisch dominierenden Hausherren verbissen sich immer wieder an der gegnerischen Deckung, die Popp-Elf verzeichnete durch einen Eckball von Markus Seifert, der an den Außenpfosten schlug, kurz vor dem Pausenpfiff auch nur eine vage Möglichkeit.
Mit der Einwechslung von Ronny Roggatz zu Beginn des zweiten Durchgangs setzte der Gäste-Coach gleich ein Zeichen Richtung Offensive. Tatsächlich wäre der Plan fast schon nach 60 Sekunden aufgegangen. Nach Steilpass von Roggatz unterlief Bach das Spielgerät, das sich Philipp Schmitt schnappte. Der zog Richtung Mölter auf und davon, diesen wusste er mit seinem Heber, der am Tor vorbeiflog, aber nicht zu bezwingen. "Das war ja eine tausendprozentige", schnaufte Hartmann durch, Carsten Popp raufte sich die Haare.
Die Partie plätscherte danach mit vielen zerfahrenen Szenen so dahin, den nächsten Höhepunkt gab es erst in der 78. Minute. Da hob Schmitt den Ball von der Grundlinie Richtung FC-Tor, der trudelnde Ball schlug an den Pfosten. Von da landete er auf dem Fuß von Andreas Vierheilig, dessen Schuss aber der aufmerksame Christian Pickel blockte.
Als die Zuschauer schon mit einer Entscheidung im Elfmeterschießen rechneten, fiel dann doch noch der aus Sicht des Titelverteidigers erlösende Treffer (87.). "Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden nach 90 Minuten in Ordnung gegangen, vor der Pause waren der Gegner besser", konstatierte ein leicht enttäuschter Popp, dessen Team sich jetzt ganz auf den Abstiegskampf in der Liga konzentrieren kann. "Für mich war es nach sechs Jahren, die letzten vier Jahre als Trainer, ein krönender Abschluss, mein Dank gilt der Mannschaft", so Marc Hartmann.

Auslosung Relegation Kreisliga
In der Halbzeit des Finales wurden die Erstrundenpartien der Relegation um einen Platz in der Kreisliga Rhön ausgelost. Demnach trifft der Zweite der Kreisklasse 3 auf den Zweiten der Kreisklasse 2. Der Kreisliga-Zwölfte bekommt es zunächst mit der DJK Schondra zu tun, den Zweiten der Staffel 1. Die Sieger der beiden Spiele ermitteln in der zweiten Runde den Klub, der in der kommenden Saison in der Kreisliga aufspielen darf. Alle Begegnungen finden auf neutralem Platz statt.

Apropos neutraler Platz Kreisspielleiter Michael Ritter hatte im Vorfeld des Finales abermals seine Enttäuschung darüber ausgedrückt, dass nur 63 Klubs für den Wettbewerb gemeldet hatten, darunter kein einziger Bezirksligist. "Das ist schon schwach, weil die Vereine durch den neuen Modus ja entlastet worden sind", schimpfte er und sagte: "Wer nicht am Toto-Pokal teilgenommen hat, wird mit seiner Bewerbung für die Ausrichtung eines Relegationsspiels Pech haben."