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Nur Steinach kann nicht punkten


Autor: Steffen Standke

LKR Bad Kissingen, Sonntag, 30. Oktober 2022

Die SG Oberleichtersbach dämpft den Aufwärtstrend des Kreisliga-Absteigers und zieht am TSV vorbei. Auch die anderen Spitzenteams geben sich keine Blöße. Rothhausen/Thundorf ist nach Brendlorenzens Sieg Letzter.
Jonas (links) und Leon Eschenbacher von der SG Reiterswiesen/Arnshausen/FC 06 Bad Kissingen II nehmen hier Salieu Bah von der SG Bad Bocklet/Aschach in die Zange. Foto: ssp


Thomas Sturm und Peter BalthasarSG Bad Bocklet/Aschach - SG Reiterswiesen/Arnshausen/FC 06 Bad Kissingen II 1:2 (1:2). Tore: 0:1 Tizian Fella (38.), 0:2 Johannes Friedrich (55.), 1:2 Lars Wahl (63.).

In einem Spiel auf überschaubarem Niveau hat der Tabellenführer einen verdienten Sieg eingefahren. Schon in Hälfte eins hätte die Bad Kissinger Stadtteil-SG laut Informant Jakob Fischer mehrfach in Führung gehen müssen; die größte Chance hatte Alexander Brakk. Dem Favoriten blieb auch ein Elfmeter versagt, als Tizian Fella gefoult wurde. Der Schiri pfiff nicht. Kurz vor der Pause fiel dann doch die Gästen-Führung. Einen Schuss von Mortaza Ansari konnte Bad Bocklets Keeper Lukas Markard nur abklatschen; Tizian Fella hatte keine Probleme einzuschieben. Nach der Pause legte die SG Reiterswiesen nach, per Freistoß durch Johannes Friedrich flach ins Eck. Es war sein zweiter Treffer bei einem Standard innerhalb einer Woche. Lukas Markard war die Sicht durch eigene Spieler behindert. Seine SG Bad Bocklet/Aschach schaffte wenige Minuten später den Anschluss. Nach einer Ecke gab es in der Gästeabwehr ein Missverständnis. Lars Wahl wurde angeschossen und lenkte den ball dabei ins gegnerische Tor. Danach drängten beide Mannschaften auf ein weiteres Tor; beide kamen aber nicht mehr zu klaren Möglichkeiten. Für Jakob Fischer war es "ein verdienter Sieg. Wir hätten noch ein, zwei Tore mehr machen können".

SG Oberleichtersbach/Modlos - TSV Steinach 1:0 (1:0) Tor: Florian Friebel (27.). Bes. Vorkommnis: Simon Wittmann (Oberleichtersbach) setzt einen Foulelfmeter an die Latte (61.).

Der Kampf hat über die spielerisch feinere Klinge triumphiert im Duell der Verfolger. Durch ihren knappen Sieg überflügelte die SG Oberleichtersbach den wiedererstarkten Kreisliga-Absteiger Steinach. Florian Friebel köpfte die Gastgeber mit deren erster Ecke in Führung. Davor und danach gaben laut Informant Martin Schmitt die Gäste die Schlagzahl vor, setzten den Aufsteiger aus der A-Klasse mächtig unter Druck. Gefährlich wurde es vor allem durch Freistöße. Aber was die heimische Abwehr nicht klärte, entschärfte Keeper Niklas Geppert. Die Steinacher ihrerseits verbuchten in Hälfte zwei ihre größte Chance, als sich ein Ball an die Oberleichtersbacher Latte senkte. Simon Wittmann hätte für die Gastgeber auf 2:0 erhöhen und damit vielleicht vorzeitig den sieg sichern können. Doch sein Elfmeter-Geschoss knallte ebenfalls ans Gebälk. Alles in allem fand Martin Schmitt, dass der Sieg "verdient aufgrund der kämpferischen Leistung" war.

TSV Oberthulba - FC Sandberg 2:1 (1:0). Tore: 1:0 Christian Herrlein ( 28.), 1:1 Carlos Rottenberger (49.), 2:1 Christian Herrlein (78.). Gelb-Rot: Jonas Rottenberger (86.).

Wenn einer einen kuriosen Treffer erzielt, lässt es sich gut scherzen. So formulierte der Liveticker auf der BFV-Homepage treffend: "Dem Herr Herrlein fällt der Ball auf den Kopf - damit hat er nicht gerechnet." Gemeint war Oberthulbas Christian Herrlein, der mit seinen beiden Kopfballtreffern der Matchwinner in einem kampfbetonten Spiel war. Beim ersten Tor zumindest konnte der Oberthulbaer nach den Worten seines Trainers Thomas Strauch nicht wirklich ausweichen. Bei einer Ecke stieg der gegnerische Torwart Marc Beck zwar hoch, bekam den Ball aber nicht. Herrlein war zwar überrascht; doch von seinem Kopf prallte die Kugel ins Tor. Die Führung spiegelte den Spielverlauf wider; der TSV war die bessere Mannschaft. Dennoch schaffte Sandberg kurz nach der Pause den Ausgleich. Nach einem missglückten Klärungsversuch der Gastgeber fiel der Ball Carlos Rottenberger vor die Füße, der ihn ins Tor schob. Danach drängte der FC 29 bis 25 Minuten auf die Führung - ohne zählbaren Ertrag . Danach übernahm wieder Oberthulba die Initiative. Nach einem schön hereingeschnittenen Freistoß von Markus Kaufmann köpfte Herrlein - diesmal überlegt und sehenswert - ein. Dass Jonas Rottenberger nach mehreren Fouls kurz vor Schluss vom Platz flog, machte es den Gästen nicht einfacher, den Ausgleich zu erzielen. Mehr als lange Bälle, die die TSV-Abwehr souverän klärte, brachten sie nicht mehr zustande.

SV Garitz - FC Bad Brückenau 3:2 (0:1). Tore: 0:1 Daniel Bengart (22.), 1:1 Luca Schlereth (65.), 2:1 Jonas Schaupp (79.), 3:1 Luca Schlereth (82.), 3:2 Christian Lummel (90.+3). Rot: Chrisitian Lummel (90.+ 5, Bad Brückenau).

Der heimische SVG ist im ersten Durchgang nur schwer in die Partie gekommen und kassierte folgerichtig durch Daniel Bengart nach einem schönen Spielzug das 0:1. Per Fernschuss und Freistoß scheiterte Max Krettek am Aluminium und SVG-Trainer Nöth hatte in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden. Garitz war im zweiten Durchgang besser und drehte das Spiel. Nach einer Herold-Ecke traf Luca Schlereth per Volleyschuss zum Ausgleich. Erneut nach Ecke von Simon Herold traf nun Jonas Schaupp am langen Pfosten per Kopf zur Führung. Die Heimelf gab weiter Gas und mit einem ähnlich Tor volley ins lange Ecke sorgte Luca Schlereth fast für die Vorentscheidung. Es wurde dann allerdings noch einmal hitzig. Jeweils zehn Minuten mussten Luca Schlereth und Benedikt Niebling pausieren und die Gäste witterten noch einmal eine Chance, bis auf den Anschlusstreffer von Christian Lummel sprang aber nichts mehr heraus. Der sah noch Rot, weil er im Eifer des Gefechts Benedikt Niebling ummähte.

SV Aura - SV Machtilshausen 3:1 (1:0). Tore: 1:0 Dominik Graser (22.), 1:1 Sebastian Koch (58.), 2:1 David Böhm (84.), 3:1 Sascha Graser (90.+3).

Die erste Hälfte war extrem ausgeglichen und beide Teams versuchten viel mit langen und hohen Bällen in Tornähe zu kommen, wobei beide Abwehrreihen zunächst sicher standen. Die Führung der Heimelf resultierte nach einem Eckball, den Dominik Graser schön gegen die Laufrichtung von Gästekeeper Fabian Hollmeyer einköpfte. Zuvor hatte der SVM den Torschrei schon auf den Lippen, doch Christian Mützel rutschte der Ball über den Schlappen. Ein Eckball war den ebenfalls Ausgangspunkt für den Ausgleich. Valentin Saum zwirbelte die Ecke so an die Latte, dass Sebastian Koch den Ball einfach über die Linie drücken konnte. Mit der Einwechslung von David Böhm verlagerte sich das Spiel wieder. Ohne Abwehrchance war Hollmeyer beim Führungstreffer von David Böhm. Den Schlusspunkt setzte Sascha Graser, dessen Schuss vom Innenpfosten ins Tor zum 3:1-Endstand sprang.

DJK Schondra - SG Waldberg/Stangenroth 1:1 (0:1). Tore: 0:1 Elias Seufert (13.), 1:1 Tim Weimann (68.).

Die heimische DJK Schondra konnte auf schwerem Geläuf in Breitenbach nicht an die zuvor in Steinach gezeigte Leistung anknüpfen, auch wenn man das spielbestimmende Team war. Die SG Waldberg/Stangenroth ging mit ihrer ersten gefährlichen Aktion gleich in Führung. Ein Pass in die Schnittstelle nahm Elias Seufert auf und setzte den Ball am herauslaufenden Torwart Freddy Schumm vorbei in die Maschen. Schondra übernahm mit zunehmender Spieldauer das Zepter. Ein Schuss von Leon Vogler war für Torwart Jonas Voll kein Problem. Stürmer Tim Weimann konnte sich durchtanken, sein Torschuss wurde gerade noch abgeblockt. Nach einer Freistoßhereingabe stand Jonas Barthelmes alleine vor Torwart Voll, setzte den Ball jedoch neben das Tor. Nach dem Seitenwechsel boten sich weitere Gelegenheiten für Schondra. Nach einer Flanke von Leon Vogler schoss Mario Hägerich den Ball aus Nahdistanz ans Außennetz. Auf der Gegenseite ging ein Kopfball von Elias Seufert auf die Querlatte. Abwehrspieler Lucien Martin rettete per Kopf auf der Torlinie der Heimmannschaft. Den verdienten Ausgleich besorgte Tim Weimann, als er den herauslaufenden Torwart Jonas Voll überlupfte. Einen Freistoß von Nico Wehner konnte Freddy Schumm entschärfen. Kurz vor Schluss hatte Schondra Glück, als ein Kopfball von Elias Seufert aus Nahdistanz an den Pfosten ging. spion

SC Diebach - TSV Wollbach 5:2 (2:1). Tore: 0:1 Christoph Kriener (4., Foulelfmeter), 1:1 Florian Thurn (27.), 2:1 Daniel May (39.), 2:2 Bastian Löschner (49.), 3:2 Patrick Schmähling (72.), 4:2 Daniel May (84.), 5:2 Philipp Bold (89.).

Im Duell zweier punktgleicher Teams liefen die Gastgeber mit dem Willen auf, die letzten zwei Auswärtsniederlagen vergessen zu machen, erlitten aber gleich einen Rückschlag, als der Unparteiische nch Foul an Tim Ehrenberg auf den Punkt deutete und der TSV-Abwehrchef Christoph Kriener beim Elfer Keeper Lukas Wahler verlud. Der Treffer tat, neutral betrachtet, dem Spielverlauf gut, denn damit war ein langwieriges und langweiliges Abtasten verhindert, es ging gleich zur Sache. Die Einheimischen drängten nun verstärkt auf das von Severin Pielesch gehütete Tor und kamen durch ihren Routinier Florian Thurn zum verdienten Ausgleich. Als vor dem Seitenwechsel SC-Spielertrainer Daniel May beim Abschluss seine technische Qualität in die Waagschale warf, waren nun wieder die Schützlinge von Michael Jahns gefordert. Diese brachten das Kunststück fertig, während einer Unterzahlsituation, Ehrenberg saß da eine Zeitstrafe ab, gegen eine da unkonzentrierte Deckungsreihe zum Ausgleich zu kommen. Die kampfbetonte Auseinandersetzung nahm eine neue Wende, als Patrick Schmähling die Frankonen wieder in Front brachte, die jetzt gelockerte Defenive der Gelb-Schwarzen ließ sich zehn Minuten später ein zweites Mal von May düpieren. Den Schlusspunkt der intensiv geführten und sehenswerten Partie setzte Philipp Bold, die Gäste mussten sich danach im Sportheim zwangsläufig das "Steigerlied" anhören.

SG Unterweißenbrunn/Frankenheim - TSV Rothhausen/Thundorf 4:2 (2:1). Tore: 1:0 Niklas Walter (30.), 1:1 Steffen Fleckstein (31.), 2:1 Florian Mai (35.), 3:1 Thomas Voll (53.), 3:2 Jan Schubert (75., Foulelfmeter), 4:2 Benedikt Walter (82.).

Am Freitag der glanzvolle 4:3-Triumph gegen Titelanwärter FC Eibstadt, zwei Tage später wieder viele Tore: Das Zuschauen in Unterweißenbrunn zahlt sich aus. "Diesmal war es ein klassischer Arbeitssieg", sagte SG-Sprecher Julian Klemm. "Die Freitag-Partie hat uns noch in den Knochen gesteckt." So erzielten die Hausherren diesmal mit deutlich weniger Aufwand ihren Ertrag von drei Punkten. "Wir waren die spielerisch bessere Mannschaft und haben die wenigen Chancen, die wir hatten, genutzt", beschrieb Klemm die Effizienz des Hausherren. Insgesamt fehlte der SG die Spritzigkeit gegen einen Gast, der großen Einsatz zeigte, nie aufsteckte, auf 2:3 herankam und sich dann einen Konter zum 2:4 einfing. rus