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Nur die ersten Fünf müssen nicht zittern


Autor: Simon Snaschel

LKR Bad Kissingen, Freitag, 24. April 2015

Der Kampf um den Klassenerhalt verspricht in der Kreisliga Hochspannung.


VON Simon Snaschel

TSV Rannungen - FC Thulba.

In Reichenbach kassierte der FC Thulba (5./38) bereits die neunte Saisonniederlage. "Eigentlich hat man damit ganz oben nichts verloren", sagt Trainer André Betz ehrlich. Aber eben nur eigentlich. Denn weil auch die Konkurrenz munter Punkte liegen lässt, sind die Thulbaer trotz nur einem Zähler aus den letzten drei Partien weiterhin mit im Rennen. "Wir müssen momentan aber nur auf uns schauen. Gegen Rannungen erwarte ich jetzt eine Reaktion der Mannschaft, in Reichenbach lief wirklich nicht viel zusammen", so Betz weiter. Gegen den TSV Rannungen (12./26) kann der FC wieder auf Stürmer Lorenz Heim zurückgreifen. "Er hilft uns vorne schon sehr, macht jede Menge Bälle fest", lobt Betz den baumlangen Offensivspieler. Der TSV Rannungen hat auch erst vor Kurzem eine Backpfeife in Reichenbach kassiert - 0:3 im Pokal-Halbfinale. Was den TSV um Coach Werner Köhler aber weit mehr geärgert haben dürfte, ist, dass man trotz des tollen 4:1-Sieges beim VfR Stadt Bischofsheim vor eine Woche weiter auf dem Relegationsplatz festhängt. Allerdings nicht mehr lange, sollte man eine solche Leistung noch häufiger auf den Rasen bringen.

TSV Bad Königshofen - FC Reichenbach.
Gibt's das? Da hatte der FC Reichenbach (7./32 Punkte) satte zwölf Kreisliga-Spiele nicht mehr gewonnen, um dann am vorigen Wochenende den Thulbaern gehörig in die Aufstiegssuppe zu spucken. Mit 3:2 behielten die Teutonen die Oberhand. Und weil es so schön war, ließ der FC unter der Woche direkt ein 3:0 gegen Rannungen folgen und machte damit den Einzug ins Toto-Pokal-Endspiel gegen Eichenhausen perfekt. Also alles wieder gut bei den Reichenbachern? Etwas aufpassen muss man schon noch, auch wenn der Vorsprung zur Abstiegszone durch den Sieg über Thulba nun wieder sechs Punkte beträgt - was sich freilich rasch wieder ändern kann. Am besten also direkt nachlegen bei Bezirksliga-Absteiger TSV Bad Königshofen (6./33), den man mit einem Dreier überholen könnte. Im Hinspiel (2:1) gab's übrigens den - bis vor einer Woche - letzten Reichenbacher Punktspielsieg.

SV Eichenhausen/Saal - FC Bad Brückenau.
Hoppla, muss der FC Bad Brückenau (10./30) plötzlich doch noch um den Klassenerhalt bangen? Bisher hat der Neuling sich stets von der Abstiegszone ferngehalten, konstant seine Zähler gesammelt. Doch inzwischen sind die Sinnstädter der bedrohten Gegend gefährlich nahe gekommen, das Polster ist auf vier Punkte zusammengeschrumpft. Was weniger am FC selbst legt, der seit der Winterpause ja erst zwei Mal verloren hat. Doch die Konkurrenz im Keller feiert Sieg um Sieg. Und so helfen dem FCB die vielen Unentschieden - drei in den letzten sechs Spielen - nicht wirklich weiter. Die Partie beim SV Eichenhausen/Saal (11./26) ist binnen kurzer Zeit zum absoluten Abstiegskrimi mutiert. Gewinnen die Hausherren, sind sie auf einen Zähler an Bad Brückenau dran, auch Rannungen könnte dem FC auf die Pelle rücken.

SV Ramsthal - VfL Spfr. Bad Neustadt.
Ebenfalls 30 Punkte hat der SV Ramsthal (8.) auf dem Konto und belegt eigentlich einen Mittelfeldplatz. Wenn es einen solchen denn gäbe. Denn im Prinzip spielt jede Mannschaft der Liga entweder um den Auf- oder gegen den Abstieg. Mit einer Pleite beim VfL Spfr. Bad Neustadt (3./42) würden die Ramsthaler vielleicht schneller als ihnen lieb ist wieder nach unten durchgereicht werden - trotz des jüngsten 6:0-Kantersieges in Wollbach. Seit Mittwoch kann der SV sich auf einen Wettbewerb konzentrieren. Denn das Pokal-Halbfinale bei Eichenhausen/Saal verloren die Weindörfler nach Elfmeterschießen. Bleibt abzuwarten, wie viel Kraft das Spiel den SV gekostet hat. Denn klar ist, dass man gegen die Saalestädter alles aus sich wird herausholen müssen.

TSV Reiterswiesen - RSV Wollbach.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Eine Niederlage gegen das abgeschlagene Schlusslicht RSV Wollbach (15./12) wäre für den TSV Reiterswiesen (14./20) wohl schon gleichbedeutend mit dem Abstieg. "Ganz so drastisch möchte ich das nicht formulieren, aber es kann natürlich jeder die Tabelle lesen", zeigt sich TSV-Trainer Jochen Haberle betont entspannt. "Wir werden natürlich voll auf Sieg spielen. Dann schauen wir von Spiel zu Spiel und gucken, ob es am Ende reicht. Es war für uns einfach aus diversen Gründen eine sehr schwierige Saison, aus der alle gelernt haben. Ob in der Kreisklasse oder Kreisliga, nächstes Jahr wird uns das nicht noch einmal passieren." Beim RSV Wollbach gingen letzte Woche mit dem 0:6 gegen Ramsthal die Lichter endgültig aus, auch, wenn die Rhöner rechnerisch noch eine Chance haben.