Nichts zu holen für den FC Bad Brückenau gegen die Green Boys
Autor: Sebastian Schmitt
LKR Bad Kissingen, Montag, 17. Februar 2020
Der TV Marktsteft spielt in Bad Brückenau eine Klasse für sich. Die FC-Frauen bezwingen Bad Neustadt in letzter Sekunde. Ein Kampfsieg hält den TV/DJK Hammelburg an der Tabellenspitze. Spessart-Altstars zaubern in der Rhön.
FC Bad Brückenau - TV Marktsteft 20:23 (7:11).
Die "Green Boys" aus Marktsteft haben mit ihrem Sieg im Spitzenspiel das Tor zur Rückkehr in die Landesliga weit aufgestoßen. "Der TV Marktsteft hat eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Akteuren aus der A-Jugend, die momentan in der Bayernliga zu Hause sind. Ich denke, hier liegt der feine Unterschied zwischen dem TV Marksteft und dem FC Bad Brückenau", erläuterte FC-Coach Oliver Hilbert-Probeck. Dass es kein Überraschungscoup gegen den Tabellenführer wurde, lag vor allem daran, dass die Bad Brückenauer freie Würfe auf des Gegners Kasten reihenweise versemmelten und in ihren Angriffsbemühungen teilweise unkonzentriert wirkten. Da nutzte die stabile Abwehrleistung nichts mehr. Ihrer Favoritenrolle wurden die physisch starken Marktstefter auf jeden Fall gerecht, auch wenn das umkämpfte Match immer wieder schwächere Phasen hatte. Beim Gast saß eine mindestens gleichwertige zweite Reihe auf der Bank, sodass jeder Wechsel neue Optionen für die taktische Ausrichtung brachte. Die Mischung aus abgezockten Handballcracks und hochmotivierten Nachwuchskräften passte prächtig. Tempogegenstöße der Bad Brückenauer ließ der Tabellenprimus fast nie zu; auch folgenreiche Fouls am eigenen Kreis vermieden die Green Boys clever. Für FC-Coach Hilbert-Probeck ist die Heimniederlage vor toller Kulisse kein Beinbruch. "Wir haben eigentlich nicht vor, die Meisterschaft in der Bezirksoberliga zu holen." Beeindruckend war die souveräne Leistung der beiden Unparteiischen Christoph Feulner und Stephan Wilm, die sich von der knisternden Atmosphäre im Spitzenspiel kaum beeindrucken ließen.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (6), Michael Müller (5), Nick Schumm (4), Simon Weiner (3), Lukas Heil (1), Tom Schumm (1). FC Bad Brückenau - VfL Sportfreunde Bad Neustadt 24:23 (10:16).
Als Anna Pragmann in letzter Sekunde den Siegtreffer für die FClerinnen im Rhönderby markierte, kochte der Römershager Hexenkessel über. Nach einer spielerisch eher schwachen Leistung im ersten Durchgang hatte kaum noch ein Zuschauer auf die FC-Frauen wetten wollen. Doch die Bad Brückenauerinnen kämpften sich nach der Pause mit toller Moral zurück und kamen in der 50. Minute überraschend durch Jennifer Frank wieder auf 21:21 heran. "Es ist etwas laut geworden in der Kabine", verriet FC-Coach Michael Pragmann. "Lauter als sonst." Weil die FClerinnen das Hinspiel sehr unglücklich und knapp verloren hatten, wollte Pragmann unbedingt die Revanche. "Es ist immer etwas drin, wenn die Mädels an sich glauben. Aber wenn sie die Köpfe vorzeitig hängen lassen, dann kann man keine Spiele gewinnen." Einen Sieben-Tore-Vorsprung hatten sich die Bad Neustadterinnen zwischenzeitlich herausgespielt, wobei Martina Schrameyer spielbestimmende Akteurin war. Sie sorgte nicht nur für stolze elf Tore, sondern verteilte im Zentrum geschickt die Bälle. Dass sie von Jennifer Frank immer wieder in Verfolgung genommen wurde, konnte die Rückraumshooterin nur phasenweise stoppen. Erst mit Tempogegenstößen konnten sich die FClerinnen nach und nach befreien. Dass sich FC-Keeperin Annalena Löser deutlich steigerte und tolle Paraden zeigte, half dem Team über schwierige Phasen hinweg. Nach diesem spannenden Derby herrschten Euphorie und Freude pur bei den FC-Frauen. Den Kampf um den Klassenverbleib haben sie nicht aufgegeben, auch wenn schwere Spiele gegen vermeintlich übermächtige Gegner bevorstehen. "Es ist immer eine Sache des Willens", ist sich FC-Coach Pragmann sicher.
Tore für Bad Brückenau: Lena Übelacker (7/3), Anna Pragmann (6), Sophie Gundelach (4), Jennifer Frank (3/2), Melissa Kalmund (1), Marie König (1), Theresa Löser (1), Sabrina Beck (1).
SG Garitz/Nüdlingen - SpVgg Giebelstadt 18:15 (8:4).
Die SG siegt und siegt. Die Wahrscheinlichkeit, nicht aufzusteigen, tendiert gegen Null. Auch das Mittelfeldteam aus Giebelstadt war kein allzu schwerer Gegner. Interessant: Zwar bekamen die Garitz/Nüdlingerinnen mit fünf Siebenmetern zwei weniger als Giebelstadt zugesprochen, verwandelten aber vier. Die SpVgg netzte von sieben Strafwürfen nur zwei ein. Schon nach elf Minuten setzte sich der Favorit mit 4:1 ab; Giebelstadt sollte diesen Vorsprung bis in die 54. Minute nie in Gefahr bringen. Dann aber stand es durch Alicia Bitzek 13:14. Doch von großem Zittern bei den SGlerinnen keine Spur. Nach einer Auszeit zogen die Gastgeberinnen wieder an. Und durch Sophie Hippler, Sarah Zintl und Pia Steinegger auf 18:14 davon.