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Neue Stars und Sternchen aus dem Landkreis


Autor: Reinhold Nürnberger

Nüdlingen, Dienstag, 17. Januar 2017

Bei den Nordbayerischen Meisterschaften gewinnt Niclas Floth über 60 Meter. Der neue TV-ler Esmat Rezaei schnappt sich den Sieg über 1500 Meter.
Gelungenes Debüt in der U-18: Viviane Heilmann (Nr. 732) vom TV/DJK Hammelburg. Foto: Reinhold Nürnberger


Bei den Nordbayerischen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten trumpfte Niclas Floth groß auf. In Fürth gewann der Nüdlinger im Trikot der LAC Quelle Fürth die 60 Meter der U-18. Sein Teamgefährte Jonathan Laik aus Albertshausen, der noch in der U-20 startberechtigt ist, wurde bei den Aktiven guter Neunter. Einen weiteren Sieg für die heimischen Leichtathleten steuerte Esmat Rezaei vom TV Bad Brückenau über 1500 Meter der U-18 bei. Viviane Heilmann vom TV DJK Hammelburg überraschte mit einen vierten Rang über 60 Meter der Jugend U-18.

Schon im Vorlauf zeigte Niclas Floth, dass er um den Sieg im Finale mitmischen will. In 7,25 Sekunden war eine neue persönliche Bestleistung (2016: 7,31 Sekunden) fällig. Im Finale kam er noch schneller aus den Blöcken und enteilte in 7,19 Sekunden dem kompletten Feld. Im Vergleich mit den zeitgleich ausgetragenen Südbayerischen Meisterschaften in München ist er nun der Zweitschnellste Sprinter der U-18 in Bayern. "Ganz klar, bei den Landesmeisterschaften in zwei Wochen will ich auf jeden Fall eine Medaille über die 60 Meter", äußerte sich der 16-Jährige deshalb dementsprechend selbstbewusst.


Noch ein Hausrekord

Mit breiter Brust darf auch der ein Jahr ältere Jonathan Laik aus Albertshausen in die kommenden Aufgaben gehen. Da die Meisterschaften der U-20 erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, durfte er in Fürth schon mal bei den Aktiven starten. Auch Laik unterbot sowohl im Vorlauf wie im B-Finale seinen bisherigen Hausrekord. In guten 7:27 Sekunden gewann Jonathan Laik dann das sogenannte B-Finale und wurde Neunter. Über 200 Meter, seine eigentlich stärkere Strecke, berührte er leicht die innere Markierung seiner Bahn. Dies war einem aufmerksamen Kampfrichter nicht entgangen, somit musste er regelkonform disqualifiziert werden. "Am kommenden Wochenende werde ich das besser machen", kündigt er an. Dann will er bei den in München ausgetragenen Bayerischen Meisterschaften in das Finale der vier schnellsten Sprinter über 200 Meter. Zusammen mit Niklas Floth ist er zudem für die Fürther Staffel über 4 x 200 Meter gesetzt.

Viviane Heilmann vom TV/ DJK Hammelburg gab ihr Debüt in der Altersklasse U-18. Sie, die ihre Stärke in diesem Jahr vor allem über 400 Meter haben dürfte, zeigte in Fürth, dass sie sich in punkto Schnelligkeit enorm entwickelt hat und gewann über 60 Meter den siebten von insgesamt acht Vorläufen in schon starken 8,23 Sekunden. Im Finale der besten Acht steigerte sie sich noch einmal und wurde in 8,19 Sekunden hervorragende Vierte. Auch über 800 Meter wusste die Saalestädterin zu gefallen, wurde in 2:30,69 Minuten Sechste. Im Weitsprung stand bei Viviane Heilmann am Ende mit 4,90 Metern der neunte Platz zu Buche. "Wir haben uns nicht einmal speziell für die Hallensaison vorbereitet", zeigte sich auch Trainer Paul Fella von den Leistungen seines Schützlings angetan.

Esmat Rezaei vom TV Bad Brückenau, der vor etwas mehr als einem Jahr aus dem Iran nach Bad Brückenau kam, lief nicht nur erstmals in einer Leichtathletik-Halle, sondern hatte auch vorher noch nie Spikeschuhe an den Füßen. In Fürth lief der Schützling von Thomas Dill vom Start weg an die Spitze und verteidigte diesen Platz mit einer fulminanten Schlussrunde bis ins Ziel sicher. Seine Siegerzeit von 4:35 Minuten kann der 15-Jährige über diese Strecke sicherlich bei mehr Erfahrung noch steigern. Esmat Rezaei, der auch in der Schule überdurchschnittliche Leistungen bringt und sich im Verein als zuverlässiger Helfer stets einbringt, hat beim TV Bad Brückenau viele Förderer. So klopfte Lauf-Chef Hans Wagner zahlreiche Geschäftsleute ab, um dem gut integrierten Jugendlichen eine vernünftige Sportausstattung zu kaufen. "Ich war überrascht was da zusammen kam. Da hat sich keiner lumpen lassen", staunte Wagner nicht schlecht.

Daran muss man sich wohl erst gewöhnen, dass die erfolgreichen Sprinter des TSV Münnerstadt in diesem Jahr allesamt nicht mehr für den TSV starten. In den letzten Jahren eilten sie, angeführt von Nick Przeliorz, in zahlreichen Einzelwettbewerben und vor allem in der Staffel von Erfolg zu Erfolg. Nachdem ihr Trainer Bernd Neumann seit Sommer letzten Jahres nicht mehr beim TSV Münnerstadt tätig ist, trennten sich ihre Wege. Nick Przeliorz, Timo Reinhart und Clemens Schmitt folgten ihrem Trainer zum Wintersport. Genauer gesagt ins Bobfahrerlager nach Oberhof und Erfurt. Als schnelle Anschieber feierten sie da schon erste Erfolge. Aber auf die Leichtathletik wird das Trio auch in Zukunft nicht verzichten. Sie gehen ab dieser Saison für den LAC Erfurt an den Start. Niclas Floth und Jonathan Laik, die sich erst im letzten Jahr so richtig entwickelten und sogar die Qualifikation zur Deutschen Jugendmeisterschaft schafften, blieben ganz bei der Leichtathletik und schlossen sich dem LAC Quelle Fürth an. "Fürth war für uns gleich die erste Wahl, zumal wir wussten, dass da mit Helmut Vetter ein erstklassiger Trainer ist", sagt Niclas Floth. "Samstags wird zwei Mal in Fürth trainiert, den Rest erledigen wir nach den Plänen unseres Trainers in Eigenregie", ergänzt Jonathan Laik. Dankbar sind die beiden schnellen Jungs vor allem der Gemeinde Nüdlingen, dass sie die dortige Sporthalle für ihr Training nutzen dürfen. Ohne ein regelmäßiges Hallentraining wären solche Erfolge, gerade im Winter kaum möglich.