Druckartikel: Nemo und Co. haben keine Zeit zum Jammern

Nemo und Co. haben keine Zeit zum Jammern


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Montag, 04. Januar 2016

Nach der vermeidbaren Niederlage gegen Fürstenfeldbruck müssen die Kissinger Wölfe am Dreikönigstag erneut ran mit dem Heimspiel gegen den ESC Vilshofen.
Abgeschirmt: Zwar gelangen Alexandr Andrusovich (vorne) zwei Tore, mehr Zählbares gelang den Wölfe-Stürmern allerdings nicht. Foto: Hopf


Kissinger Wölfe - EV Fürstenfeldbruck 2:5 (1:1, 0:1, 1:3).
Zwei Spiele verloren, aber weitere acht vor der Brust. Noch ist also nichts verloren im Wolfsbau, auch wenn die Niederlage vom Sonntag schmerzt. Richtig schmerzt. Denn die "Crusaders" waren zwar wehrhaft, aber sicher auch schlagbar. Nur ein Treffer in Schweinfurt, jetzt magere zwei gegen die Oberbayern - es klemmt merklich in den Sturmreihen der Kissinger Wölfe. Herausragende Einzelkönner besitzen die Brucker Höckerer eigentlich keine. Dafür aber ein resolutes Kollektiv, das hart verteidigt und effektiv trifft. Eben jene Effektivität fehlt den Mannen um Spielertrainer Mikhail Nemirovsky derzeit. Beispielsweise im Auftakt-Drittel, in dem die Unterfranken gleich mehrere Überzahl-Spiele ungenutzt ließen. Getroffen hatte zumindest Alexandr Andrusovich, aber es passte ins Bild, dass die Gäste eine Sekunde vor der Pausen-Sirene egalisierten.

Auch das Mitteldrittel verlief vor 200 Zuschauern absolut ausgeglichen, aber treffen sollte nur der von einer Handvall Fans angefeuerte Gast. Und das in einer Phase, in der Andrusovich nach einem Schlittschuh-Problem eine unfreiwillige Auszeit nehmen musste.

Der Kräfteverschleiß war diesmal nicht das ganz große Thema, nachdem neben Nemirovsky auch Toms Tilla wieder auflaufen konnte. Aber quantitativ deutlich mehr Power von der Bank brachten die "Kreuzritter" mit ihren drei Verteidiger- und vier Sturmreihen. Das heißt: mehr Tempo auf dem Eis, aber auch längere Erholungsphasen. Und damit mehr Konzentration im Abschluss. Und exakt dies machte den Unterschied. Nach einem Abspielfehler von Viktor Ledin und einem blitzsauberen Konter sorgten die Gäste per Doppelpack für die Vorentscheidung. In Überzahl verkürzte Andrusovich, aber ein erneut brillanter Gegenstoß ließ endgültig die Fürstenfeldbrucker jubeln. Zu viele Fehlpässe und die angesprochene Abschluss-Schwäche verhinderten ein besseres Ergebnis für die Kurstädter, die bereits am Mittwoch das nächste Heimspiel haben, wenn ab 19.30 Uhr der ebenfalls noch sieglose ESC Vilshofen gastiert. Klar, dieses Match muss gewonnen werden.

Gut möglich, dass bereits am Dreikönigstag der nächste Neuzugang der Kissinger Wölfe aufläuft: Die Eishockey-Datenbank listet jedenfalls Dennis Tausend bereits als Kissinger Spieler. Der 23-jährige Stürmer stand zuletzt beim Bayernligisten HC Landsberg unter Vertrag. Bei den "Riverkings" spielt übrigens auch der ehemalige Schweinfurter Marcel Juhasz.