Mit Larsson werden die Wölfe noch stärker
Autor: Jürgen Schmitt
Bad Kissingen, Montag, 18. Dezember 2017
Mit dem Sieg über Freising haben die Kissinger die Teilnahme an der Verzahnungsrunde quasi im Sack.
Kissinger Wölfe - SE Freising 4:1 (1:0, 2:0, 1:1).
So unspektakulär der Sieg gegen ersatzgeschwächte Freisinger ausfiel, so wichtig waren die drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten um einen Top-5-Platz, der zur Teilnahme an der Verzahnungsrunde berechtigt. Bereits am Freitag hatten die Oberbayern ein Debakel erlebt mit der 2:7-Pleite gegen den Vorletzten aus Vilshofen. Ohne ihren Torjäger Martin Dürr fehlt den Isarstädtern offensichtlich der Punch. Was für den Sonntag ebenso galt, an dem die Kissinger Wölfe auch ohne Alexei Zaitsev schnell das Kommandoübernahmen. Der neue Stürmer war auf Kurzbesuch in der russischen Heimat, wird aber am Freitag zum Gastspiel in Burgau zurückerwartet. Für den extra fahrenden Fanbus haben sich bereits 37 Personen angemeldet, die sicher auch neugierig sind auf last-minute-Neuzugang Johan Larsson, der aus Ulm an die Saale wechselt.
"Schweden sind immer gut. Das sind ehrliche Leute, denen man vertrauen kann. Wir hatten mit Johan schon im August Kontakt. Er ist ein guter Schlittschuhläufer und Passgeber und war in beiden Spielen für mich der beste Ulmer", sagt Mikhail Nemirovsky über den 25-jährigen Verteidiger, der die Mannschaft noch ein Stück stärker machen wird. Auch ein Grund, warum in der Bayernliga die Vereine offensichtlich so spielen, dass sie ab dem 19. Januar nicht auf die fünf Vereine der starken Landesliga Gruppe 1 treffen. Was für die Clubs auf den Plätzen 9, 12 und 14 gilt. Dies wären aktuell der ESV Buchloe, die Wanderers Germering und der EV Pegnitz.
Zeivald heißt jetzt Seewald
Aufgrund der Zaitsev-Absenz lag am Sonntagabend umso mehr Verantwortung auf den Schultern von Anton Seewald - der nach einer Änderung im neuen deutschen Pass auch so geschrieben werden will. Auf dem Spielerpass wird der 21-Jährige noch als "Zeivald" aufgeführt. Seewald war es auch, der in einem doch etwas zähen Auftaktdrittel den Führungstreffer von Viktor Ledin (19.) mit einer grandiosen Einzelleistung vorbereitet hatte. Der schwindlig gespielte Freisinger Verteidiger landete in dieser Aktion gar auf dem Hosenboden. Sekunden später verpasste Roman Nikitin mit einem verschossenen Penalty das 2:0 - was SE-Goalie Manuel Hanisch mit einer überheblichen Geste gegenüber dem 40-Jährigen feierte. "Dieser Torwart ist peinlich, auch für die eigene Mannschaft. Niemand braucht so einen Clown, niemand braucht so ein Theater", sagte später Mikhail Nemirovsky. Bereits beim Penaltyschießen im Hinspiel hatte der Torwart ähnliche Veitstänze zum Besten gegeben. Was erklärt, warum Nikitin beim im Nachschuss erzielten dritten Treffer (33.) der Saalestädter den Freisinger ordentlich auslachte - und dafür zwei Strafminuten ("Unsportlichkeit") kassierte. Davor hatte Brett Wur auf 2:0 (28.) gestellt. Ohne Folgen blieben im Mittelabschnitt diverse Strafen. Selbst in 3:5-Unterzahl boten sich den Wölfen erstklassige Konterchancen. Eher ereignislos gestaltete sich das finale Drittel, in dem Eugen Nold in Kissinger Überzahl das 4:0 (42.) markierte, ehe die mitunter überforderten Gäste durch Sebastian Kröger (49.) zum Ehrentreffer kamen.Viel Applaus gab es von den 250 Fans später für die konzentrierte Leistung der Kurstädter, aber auch für die Nachricht, dass der schwer am Rücken verletzte Haßfurter Petr Krepelka nach vielen Reha-Wochen wieder seine Beine bewegen kann. Die Mitspieler durften ihre Beine am Sonntag unerwartet hochlegen, weil der Gegner aus Ulm personell bedingt kein Team stellen konnte.