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Mirko Hälbigs sechs bunte Minuten


Autor: Steffen Standke

LKR Bad Kissingen, Sonntag, 10. Oktober 2021

Der Auraer Stürmer und sein Partner David Böhm machen im Spitzenspiel in Wollbach den Unterschied. Die DJK Schondra verliert spät. Von den Kellerkindern kann WMP Lauertal einen Big Point landen.
Zur Sache geht es in diesem Duell zwischen Vincent Kiesel von der SG Haard/Nüdlingen und dem Diebacher Mika Schaub (rechts). Beobachter der Szenerie ist SC-Spielertrainer Florian Thurn. Foto: ssp


TSV Wollbach - SV Aura 3:6 (2:2). Tore: 1:0 Felix Warmuth (13.), 2:0 Phil Schoenhoefer (39.), 2:1 2:2, 2:3 Mirko Hälbig (42., 45., 48.), 2:4 David Böhm (65.), 3:4 Leo Rottenberger (82.), 3:5 David Böhm (83.), 3:6 Sebastian Zink (90.).

"Die bessere Offensive hat heute gewonnen", musste TSV-Abteilungsleiter Steffen Schmitt klar anerkennen.Und diese (Auraer) Offensive hatte zwei Namen: Mirko Hälbig und David Böhm. Vor einer schönen Kulisse von mehr als 300 Zuschauern fanden die Wollbacher besser in die durch hohes Tempo geprägte Partie. Felix Warmuth schlenzte einen Freistoßball direkt scharf mit Schnitt ins lange Eck. Und kurz vor der Halbzeit eroberte Alex Zink im Mittelfeld den Ball, passte auf Marius Geis, der Phil Schönhöfer schickte. Dieser schob überlegt ein. Dazwischen lagen Chancen auf beiden Seiten. Den eigentlich klaren Vorsprung konnten die TSVler nicht verteidigen, weil Mirko Hälbig seine "bunten sechs Minuten" bekam. Kurz vor und kurz nach der Pause machte der Offensivakteur, der in der Anfangsphase durch einen Lattenschuss aufgefallen war, aus dem Rückstand eine Führung.

Beim Anschlusstreffer zum 1:2 chippte Sturmpartner Böhm den Ball kurz über die Wollbacher Abwehrkette - Hälbig schob flach links ein. Beim Ausgleich köpfte er nach einer Ecke von Jannik Schmitt am kurzen Pfosten unbedrängt ein. Und bei der Auraer Führung zog Hälbig aus 25 Metern einfach mal ab. TSV-Keeper Florian Erb sah dabei unglücklich aus. Es folgten weitere Chancen durch Jan Graser. Doch das 2:4 blieb Böhm vorbehalten, der nach einem geblockten TSV-Befreiungsschlag im Mittelfeld den herauseilenden Erb überwand. In der 74. Minute hatten die Gäste nach Steffen Schmitts Ansicht Glück, dass der Schiedsrichter nicht den vorbelasteten foulenden Dominik Graser mit Gelb-Rot vom Platz schickte, sondern Philipp Kaiser verwarnte. Zwar verkürzte Leo Rottenberger für Wollbach, als Jonas Kirchner ihn von rechts scharf vorm Tor bediente. Doch wieder Böhm eine Minute später über den Innenpfosten und Sebastian Zink nach schöner Kombination machten für Aura den Deckel drauf, womit die Elf von David Böhm und Thomas Lutz vorzeitig (inoffizieller) Herbstmeister ist.

VfR Sulzthal - SG Waldberg/Stangenroth 4:2 (1:2). Tore: 1:0 Alexander Unsleber (5.), 1:1, 1:2 Elias Seufert (40., 45.), 2:2 Tim Eckert (47.), 3:2 Alexander Unsleber (67.), 4:2 Lorenz Halbig (83.).

Es war das Spiel der Neulinge und Reaktivierten auf Sulzthaler Seite. Beispiel gefällig? Debütant Raphael Schmitt legte früh den Ball von rechts in den Waldberger Sechzehner, wo Torjäger Alexander Unsleber im Gewühl aus zehn Metern zentral einnetzte. Zu dem Zeitpunkt und die gesamte Anfangsphase hindurch waren die VfRler die bessere Mannschaft; dann ließen sie nach. Die SG aus Waldberg und Stangenroth kam ihrerseits auf - und drehte kurz vor der Pause das Spiel. Der Ausgleich fiel nach einem schönen Doppelpass, den Elias Seufert veredelte. Der selbe Spieler netzte ein, als ihm eine abgerutschte Flanke auf den Fuß fiel. Nach der Pause sahen die Zuschauer ganz andere "Sulzler", die den Rückstand so schnell wie möglich wettmachen wollten. Was gelang.

Nach einer Flanke, wieder von Raphael Schmitt, legte Unsleber für Tim Eckert auf, der den Ball ins lange Eck spitzelte. Rückkehrer Lorenz Halbig hätte die erneute Führung für die Gastgeber erzielen können. Doch erst scheiterte der wegen Spielermangels reaktivierte VfRler zweimal am Waldberger Torwart Sven Eyrich; dann schoss er die Kugel neben das Tor. (49.). Auf der Gegenseite hatten die Sulzthaler Glück, dass Julian Raab nur das Lattenkreuz traf (66.). Stattdessen netzte Goalgetter Unsleber kurz darauf ein. Tim Eckert hatte ihn nach einem Lauf zur Grundlinie bedient. Jener Eckert traf seinerseits in der 80. Minute die Waldberger Latte. Schließlich vollendete Halbig freistehend doch noch zur Entscheidung, nachdem Eckert und Robin Kirschner ihn gut eingesetzt hatten. Waldbergs Großchance kurz vor Schluss (90.) änderte nichts mehr. "In der zweiten Halbzeit war es eine vernünftige Leistung; wir haben das Spiel verdient gewonnen", war sich Sulzthals Informant Peter Fenn sicher.

SG Haard/Nüdlingen - SC Diebach 1:1 (1:1). Tore: 1:0 Samuel Radi (6.), 1:1 Daniel Schaub (26.). Rot: Lenny Nicolai (56., Haard/Nüdlingen).

Es war ein Unentschieden, mit dem beide Teams leben können - oder müssen. Die Haard/Nüdlinger fanden laut ihrem Informanten Peter Haupt besser ins Spiel, machten die ersten 20 Minuten Druck. Folgerichtig fiel die Führung, als Vincent Kiesel auf links den Ball zu Nico Heer durchsteckte, der auf Samuel Radi ablegte. Der Stürmer schob souverän ein. "Dann haben wir das Fußballspielen aufgehört", berichtet Haupt. Diebach wurde stärker, bekam Chancen; das 1:1 sei aber dennoch überraschend gewesen, so der Informant: SC-Torwart Lukas Wahlers Abschlag wurde über die zu weit aufgerückte SG-Abwehr verlängert; Daniel Schaub stand allein vor dem Tor und machte ihn über den Innenpfosten als Bande rein.

Die SG Haard/Nüdlingen schwächte sich in der zweiten Hälfte selbst, als Lenny Nicolai fahrlässig von hinten einstieg. "Eine rote Karte, die nicht gegeben werden muss, über die man sich aber auch nicht beschweren kann", meinte Peter Haupt. Fortan zogen sich die Gastgeber mit zehn Mann zurück. Anfänglich drückten die Diebacher auch auf den Sieg. Ihr Bemühen erlahmte aber bald. Kurz vor Schluss hätte Haard/Nüdlingen gewinnen können, als der eingewechselte Daniel Dietz die Latte traf. Andererseits war auch Diebach mit einem Hammer aus 50 Metern dem Sieg nahe. "Wir nehmen den Punkt mit", so Haupt halbwegs zufrieden.

DJK Schondra - TSV Oerlenbach/Ebenhausen 1:3 (0:0). Tore: 1:0 Alexander Müller (77., Eigentor),

1:1 Noah Pentenrieder (80.), 1:2 Nils Halbig (91.), 1:3 Kai Halbig (97.).

Wieder ließ sich die DJK Schondra in einem Spitzenspiel vor großer Kulisse nach eigener Führung den Sieg entreißen. Der Gast von der SG Oerlenbach/Ebenhausen zeigte zumindest in der ersten Halbzeit die reifere Spielweise. Schondra tat sich schwer im Spielaufbau. Ging es jedoch einmal schnell nach vorne, wurden die Rhöner gefährlich. Nach einem langen Ball ging Felix Karges alleine aufs Tor zu, scheiterte jedoch an SG-Torwart Simon Seidl. Nachdem sich Yanik Berberich einen Rückpass erlaufen konnte, steuerte er ebenfalls auf Seidl zu - und scheiterte. Auf der Gegenseite wurde nach einer Flanke Kai Halbig am langen Pfosten sträflich alleine gelassen. Sein Kopfball ging jedoch neben das Tor. Ein Schuss von SGler Sandro Cazzella strich über die Querlatte.

Nach dem Wechsel wurde Schondra gefährlicher. Nachdem sich Karges außen durchgesetzt hatte, passte er nach innen auf Berberich, der den Ball aus guter Position nicht verwerten konnte. Ein Schuss von Lukas Morshäuser ging übers Tor. Nach einer Hereingabe von David Hahn versemmelte Mario Hägerich eine Gelegenheit. Der gleiche Spieler setzte in guter Position den Ball an die Latte, den Nachschuss knallte Morshäuser übers Tor. Nachdem sich Stefan Beck außen durchsetzte und scharf nach innen legte, wollte Alexander Müller vor Stürmer Berberich retten und lenkte den Ball ins eigene Tor. Danach machte Schondra den Fehler, zu hektisch im Aufbauspiel zu agieren. Nach Unsortiertheit schob Noah Pentenrieder zum Ausgleich ein. Nach Ballverlust im Mittelfeld konnte Nils Halbig in der Schlussphase einen schönen Pass erlaufen und zur Gästeführung abschließen. Schondra warf nochmal alles nach vorne und wurde in der 97. Minute durch Kai Halbig eiskalt ausgekontert. spion

SG WMP Lauertal - SG Obererthal/Frankenbrunn/Thulba II 4:1 (3:0). Tore: 1:0 Sebastian Schüller (12.), 2:0,3:0 Lukas Linke (18.,22.), 3:1 Tizian Manger (59.), 4:1 Nils Ledermann (65.).

"Kurz und nüchtern: Das Spiel darf man nicht verlieren.” So lautete das Fazit von Oliver Scholz. Warum sich der Coach der Gäste so unzufrieden zeigte, war offensichtlich. Die SG Obererthal startete stärker und hatte gleich zu Beginn zwei Großchancen, die von Alexander Bätz entschärft wurden. Es sollten nicht die letzten Glanztaten des Heim-Torwarts bleiben, welcher von Trainer Heiko Seit als wichtigster Spieler hervorgehoben wurde. Abgesehen von einer starken Nummer eins lobte Seit auch die "totale Effektivität" seiner Mannschaft, die durch einen Sonntagsschuss von Sebastian Schüller aus 25 Metern in Führung ging. Obererthal ließ sich vom Rückstand vorerst nicht beirren und attackierte weiter, jedoch fielen die Tore auf der eigenen Seite mit dem Doppelpack von Lukas Linke. "Vor dem ersten Gegentreffer hätten wir schon zwei Tore machen müssen”, ärgerte sich Scholz, der sich nach der Pause zumindest über den Ehrentreffer durch Tizian Manger etwas freuen durfte, die Lauertaler machten mit dem Treffer von Nils Ledermann kurze Zeit später allerdings allen Comeback-Träumen den Garaus. Lauertal kann mit dem ersten Saisondreier etwas entspannter auf die Tabelle schauen, während die SG aus Obererthal schleunigst in Fahrt kommen muss, um nicht ganz den Anschluss zu verlieren.sab

FC Bad Brückenau - TSV Oberthulba 1:1 (0:0). Tore: 0:1 Markus Markert (89.), 1:1 Philipp Jakobsche (90.+3).

So recht hilft das Unentschieden keinem weiter. Die Sinnstädter kleben im unteren Drittel der Tabelle fest, während der TSV Oberthulba sich schwer tut, den Kontakt nach oben zu halten. Zur Wahrheit gehört auch, dass es eine gerechte Punkteteilung war in einem zerfahrenen Spiel mit sehr späten Toren. Exakt vier Chancen hatten es bei FC-Pressesprecher Christian Riemey auf den Zettel gebracht, drei davon vom eigenen Team: Den Schuss von Alexander Krämer nach dem Zuspiel von Daniel Schill hatte TSV-Keeper Philipp Metz ebenso pariert wie den direkten Freistoßball von Florian Jakobsche, der nach der sich anschließenden Krämer-Ecke das Leder per Kopf übers Tor setzte. Auf der anderen Seite war FC-Schlussmann German Steile zur Stelle beim Abschluss des gut freigespielten Elias Nölte. Mit Wiederanpfiff blieb der FC Bad Brückenau am Drücker mit dem knapp verzogenen Versuch von Burkard Schüssler nach der Flanke von Sergej Schill, während Florian Jakobsche ein weiteres Mal das Duell mit TSV-Torsteher Metz verlor. Erstmals gejubelt wurde allerdings auf Oberthulbaer Seite, als der platzierte Schuss von Markus Markert ins lange Eck rauschte. In der Nachspielzeit war es der heranstürmende Philipp Jakobsche, der den Flankenball von Roland Biadacz per Kopf ins Netzt wuchtete.js