Maximilian Ertz fehlt nur ein Wimpernschlag
Autor: Sebastian Schmitt
Detter, Montag, 13. Juni 2022
Der Lokalmatador von der RSG Detter-Weißenbach verpasst den Sieg beim großen Preis von Detter um fünf Hundertstelsekunden.
Fünf Hundertstelsekunden. Ein Wimpernschlag. So knapp hat Maximilian Ertz (RSG Detter-Weißenbach) den Großen Preis von Detter in der Siegerrunde vor über 1000 Zuschauern verpasst. Zwar gelang dem Lokalmatador ein fehlerfreier Ritt punktgenau zum Abschluss der vier Turniertage, doch in der schweren Springprüfung Klasse S** musste er Armin Schäfer den Vortritt lassen. Der Mannheimer schaffte den anspruchsvollen Parcours in der Siegerrunde fehlerlos in 42,92 Sekunden. Maximilian Ertz blieb ebenfalls ohne Fehlerpunkte, brauchte aber 42,97 Sekunden beim allerletzten Ritt des Turniers. Dramatischer kann man in einer hochklassig besetzten Springprüfung kaum den Sieg verpassen.
Das Publikum stöhnte einmal kurz und lautstark auf, als die Zeit von Maximilian Ertz auf der elektronischen Anzeigetafel aufleuchtete, doch das Entsetzen angesichts der extrem knappen Entscheidung währte nur ganz kurz. Der tosende Applaus für den mehr als nur ehrenwerten zweiten Platz unter 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des schweren Springens war dem Wahl-Rhöner gewiss. Maximilian Ertz selbst sank nach dem alles entscheidenden Durchgang kurz in sich zusammen, vergrub sein Gesicht sichtlich geschockt in den Händen, um aber wenige Minuten später schon wieder freudestrahlend zur Siegerehrung zu reiten.
Das Warten auf den Heimsieg geht weiter
Dass der Badener, der abseits des Reitsports beim SV Detter-Weißenbach leidenschaftlich gerne gegen das runde Leder tritt, längst zur europäischen Reitsport-Elite gehört, hat er in den zurückliegenden Wochen und Monaten immer wieder unter Beweis gestellt, als er mit dem 14-jährigen Wallach Quno in den schwersten Springprüfungen diverse Turniersiege erreichen konnte. Ein Sieg beim großen Preis von Detter in der finalen Springprüfung S** blieb ihm bislang allerdings verwehrt.
Eva-Maria Müller (RSG Detter-Weißenbach) war ebenfalls im S**-Springen an den Start gegangen, konnte sich aber nicht für die finale Siegerrunde qualifizieren. Die heimischen Reiter hatten über vier Turniertage hinweg immer wieder mit Höchstleistungen auf sich aufmerksam gemacht. So konnte Maximilian Ertz in der Springprüfung Klasse S* für Youngster den ersten Platz unter 34 Teilnehmern erringen. Auf "Just Blue" blieb der Detterer Reiter fehlerfrei und erzielte mit 60,15 Sekunden die beste Zeit vor der ebenfalls fehlerfreien Lisa Oppermann (60,75 Sekunden). In der Springprüfung M* mit 68 Starterinnen und Startern holte sich Eva-Maria Müller aus Detter den fünften Platz mit einem fehlerlosen Ritt.
Auch bei der Springprüfung Klasse S mit Stechen waren die Rhöner Reiter sehr gut dabei. Maximilian Ertz erreichte den fünften Platz, direkt gefolgt von Veronika Müller. Eva-Maria Müller holte sich den neunten Platz (alle RSG Detter-Weißenbach). In der Springprüfung Klasse M** für Youngster trug Maximilian Ertz den Turniersieg davon. Eva-Maria Müller landete auf dem fünften Platz. Veronika Müller und Eva-Maria Müller holten sich jeweils Turniersiege in der Springprüfung Klasse M** in ihren Wertungsklassen.
Ein Erfolg geht auch nach Bad Kissingen
Bei der Springprüfung Klasse M* für Youngster erreichte Maximilian Ertz einen zweiten Platz. In der Springpferdeprüfung Klasse L konnte sich Eva-Maria Müller über den vierten Platz freuen. In der Stilspringprüfung Klasse A* triumphierte Maja Hofmann vom Reiterverein Bad Kissingen. Sophia Rickert (RSG Detter-Weißenbach) landete auf dem sechsten Platz.
851 Pferde waren für die unterschiedlich schweren Springprüfungen gemeldet. An vier Tagen wurden 18 Wettbewerbe mit einem sehr straffen Zeitplan über die Bühne gebracht. Gestandene Profis und ambitionierte Amateure aus ganz Deutschland und Europa stellten sich den Herausforderungen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm rundete das Springturnier ab, das auch nach zweijähriger Corona-Pause nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat.