Maximilian Ertz bleibt am Ball
Autor: Sebastian Schmitt
Detter, Mittwoch, 29. Dezember 2021
Der Pferdefachwirt vom Reiterhof Rhön in Detter machte im Jahr 2021 bei international besetzten Turnieren auf sich aufmerksam und holte seinen ersten Grand Prix-Sieg über 1,5 Meter Hindernishöhe.
Maximilian Ertz ist nicht der Mann fürs Grobe. Wenn der 27-Jährige beim SV Detter-Weißenbach die Kickstiefel schnürt, dann überzeugt er vor allem durch Leichtigkeit, Schnelligkeit und eine elegante Ballführung. Dass Maximilian beim SV Detter-Weißenbach allerdings häufiger trainiert als mitspielt, liegt daran, dass er mittlerweile zur europäischen Elite der Springreiter gehört und daher an Wochenenden von Turnier zu Turnier reist. Als Pferdewirt und Bereiter arbeitet der Badener auf dem Reiterhof der Familie Müller und startet bei Turnieren für die Reitsportgemeinschaft (RSG) Reiterhof Rhön Detter-Weißenbach.
"Im Moment ist erst einmal Winterpause in Sachen Springturniere. Ab Februar, März kann man für die nächste Saison planen", sagt der Profi-Reiter. Trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen angesichts der Corona-Pandemie ist der Badener aus sportlicher Sicht durchaus zufrieden mit dem zurückliegenden Jahr. In der bayerischen Rangliste der Springreiter liegt Maximilian Ertz aktuell auf dem sechsten Platz und damit vor so arrivierten Reitern wie Wolfgang Puschak, Hans-Peter Konle oder auch Lawrence Greene. "Die zurückliegenden Monate waren bei den Turnieren natürlich nicht ganz einfach. Es gab deutlich weniger Zuschauer. Die Bewirtung war teilweise stark eingeschränkt oder gar nicht möglich gewesen. Für die Veranstalter waren die Rahmenbedingungen sehr schwierig", macht Maximilian Ertz deutlich.
Auch wenn Springturniere in der Regel unter freiem Himmel stattfinden, so mussten doch umfangreiche Hygienekonzepte auf die Beine gestellt und beachtet werden. Der Pferdesport unterliegt grundsätzlich den jeweils aktuell vor Ort gültigen Bestimmungen für Sportstätten, Sportveranstaltungen und Zuschauerkapazitäten. "Dass die meisten Reitsportler mittlerweile in ihren Transportfahrzeugen wohnen, erleichtert die Aufenthalte unter Pandemie-Bedingungen."
Als einziger Teilnehmer fehlerfrei
Beim equitron-pro Grand Prix im Nachbarland Österreich machte Maximilian Ertz im Jahr 2021 gleich zweimal auf sich aufmerksam. Dieser Wettbewerb gilt in Österreich als Bundesliga der Springpferde mit nicht weniger als fünf international besetzten Turnieren binnen eines Jahres in Serie. Beim Auftakt in Lamprechtshausen feierte der Badener mit Lexus im Mai seinen ersten Grand Prix-Sieg über die Hindernis-Höhe von 1,5 Metern und ließ damit die gesamte europäische Reitsport-Elite hinter sich.
Auf dem 550 Meter langen Parcours mit 13 Hindernissen und 16 Sprüngen blieb Maximilian Ertz als einziger Teilnehmer fehlerfrei und landete so unangefochten auf dem Siegerpodest. "So viel besser als die anderen war ich eigentlich nicht. Ich hatte bei dem ein oder anderen Sprung vielleicht ein wenig Glück", resümiert Maximilian Ertz bescheiden. "Der Knackpunkt war die dreifache Kombination, die hat den Pferden noch einmal richtig viel Kraft abverlangt am Ende des Parcours. Da gab es den ein oder anderen Fehler. Trotzdem gab es genug Pferde mit nur einem Fehler oder einem halben Zeitfehler. Da wäre sicherlich noch eine weitere Nullrunde möglich gewesen."
Auf dem Podest beim Superfinale
Beim Superfinale des equitron-pro Grand Prix am Reiterhof Stückler in Sankt Margarethen, für das sich nur die besten 16 Reiter aus den vier vorherigen Etappen qualifizierten, erkämpfte sich der Rhöner Reiter auf Lexus einen dritten Platz, bekam dafür ein Preisgeld in Höhe von 1900 Euro. Der für Oberösterreich startende Grieche Angelos Touloupis, der im ersten Durchgang und im Stechen als einziger Teilnehmer fehlerfrei geblieben war, durfte sich mit seinem Sieg über ein Therapie-Gerät im Wert von 31 080 Euro als Prämie freuen. "Ich bin eigentlich gar nicht so gut in den Parcours gestartet, hatte im ersten Durchgang gleich am ersten Sprung einen Fehler", blickt Maximilian Ertz zurück. "In der Siegerrunde habe ich dann ein bisschen was riskiert, hatte einen Abwurf und war am Ende glücklicher Dritter. Ich war mit mir und meinem Pferd sehr zufrieden."