Lehrstunde für den HSC ohne jede Enttäuschung
Autor: Peter Balthasar
Bad Neustadt an der Saale, Mittwoch, 20. Januar 2016
Der HSC unterliegt dem ukrainischen Champions-League-Teilnehmer Zaporoshije klar. Vor allem der bullige Olexandr Shevelev hinterlässt Eindruck bei den 200 Fans.
HSC Bad Neustadt - HC Motor Zaporoshije 27:40 (15:19).
Handball auf Champions-League-Niveau sieht man wahrlich nicht alle Tage in Bad Neustadt. Die Vorfreude der 200 Fans wurde aber erst einmal auf die Folter gespannt. Die Partie startete nämlich mit halbstündiger Verspätung, weil die angeforderten Schiedsrichter nicht erschienen waren. Robert Schmidt (Mellrichstadt) und Christoph Feulner (Brendlorenzen) sprangen in die Bresche, zeigten eine tadellose Leistung und durften gleich einmal den Führungstreffer der Gastgeber durch Rechtsaußen Benedikt Kleinhenz notieren. Die Ukrainer brauchten sieben Minuten, um erstmals in Führung zu gehen (3:4). Bis dahin hatte ihr litauischer Spielmacher Aidenas Malasinskas bereits drei Treffer, davon zwei Siebenmeter, erzielt.
In den nächsten Minuten nutzten die Gäste allerdings jeden Fehler der Rot-Weißen gnadenlos zu Tempogegenstößen, die unübersehbaren Schnelligkeitsvorteile führten zum Zwischenstand von 5:9. Dieser Vier-Tore-Rückstand hielt bis zum 9:13, ehe es beim 9:15 erstmals deutlicher wurde. Einen höheren Rückstand bis zum Seitenwechsel verhinderten Konstantin Singwald mit einem Doppel- und Gary Hines mit einem Dreierpack. Im zweiten Durchgang legten die Gäste eine Schippe drauf, was insbesondere am halblinken Rückraumakteur Stanislav Shukov lag. Aber auch an Torhüter Yevgen Shukov, der mit präzisen Abwürfen seine Vorderleute Richtung Kasten von Fabian Tatzel schickte.
Der HSC-Keeper sah sich nun vermehrt auch dem brandgefährlichen Kreisläufer Olexandr Shevelev gegenüber, der von präzisen Anspielen seiner Mitspieler profitierte. Der bullige Shevelev, der mit seinen 115 Kilogramm und zwei Metern Körpergröße (zwei Meter) wie ein "Bär" wirkte, sorgte für Erstaunen des Publikums, als er bei einer Abwehraktion kurzerhand den auch nicht gerade schwächlichen Franziskus Gerr bei inniger Umarmung gut einen halben Meter über dem Boden zappeln ließ. Dass es Margots Valkovskis immer noch kann, bewies er sofort nach seiner Einwechslung: Mit seinem ersten Ballkontakt netzte der HSC-Trainer ein. Nach seinem 40. Treffer ließ es der Favorit, der viel probierte, aber immer noch das Tempo hoch hielt, gnädiger angehen: "Es war die erwartete Lehrstunde", so der HSC-Trainer nach dem Abpfiff. "Wir haben gesehen, dass wir in der Deckung noch kompakter stehen und die Anspiele an unseren Kreis wirkungsvoller unterbinden müssen."
Tore für den HSC: Gary Hines (5), Vilim Leskovec (5, Konstantin Singwald (4), Jan Wicklein (4/4), Michal Panfil (2), Margots Valkovskis (2), Maximilian Schmitt (1), Felix Wolf (1), Benedikt Kleinhenz (1), Falk Kolodziej (1), Franziskus Gerr (1