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Lauteralschützen wollen in die 2. Bundesliga


Autor: Peter Balthasar

Burglauer, Freitag, 13. April 2018

Burglauers Luftgewehr-Team kämpft mit sieben anderen Teams um vier Aufstiegsplätze.
Hinter dem Einsatz von Lauertal-Schützin Sara Lechner (unser Bild) steht noch ein Fragezeichen.Anand Anders


Die leichte Anspannung bei den "Lauertalschützen" aus Burglauer ist nachvollziehbar. Schließlich bestreitet das Luftgewehr-Team an diesem Samstag seinen Aufstiegskampf in die 2. Bundesliga auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück. "Wir haben uns für diese Relegationsrunde als Meister der Bayernliga Nordwest qualifiziert", sagt Wolfgang Back ganz stolz. "Aber um sich gegen sieben Mitbewerber im Kampf um die vier Aufstiegsplätze durchzusetzen, benötigt man vor allem Nervenstärke", weiß der Schützenmeister vor dem Kampf Mann gegen Mann.

Noch ist nicht ganz sicher, ob die Lauertalschützen in Bestbesetzung antreten können. Ein Fragezeichen steht hinter Abiturientin Sara Lechner. Antonia Back plagen Fußprobleme. Mannschaftsführer Wolfgang Back hofft, dass seine beiden Topschützen in München mitwirken können, um überhaupt eine kleine Chance zu haben. Anna Väth, Klara Beck und der Tscheche Petr Smol vervollständigen die Mannschaft. Als Optionen stehen noch Andrea Gehring und Marcel Hesselbach zur Verfügung. "Bis auf Petr Smol sind alle Mannschaftsmitglieder Eigengewächse, die zum Teil außerhalb wohnen und sich dann zu den Wettkämpfen treffen", sagt Back, der dem Verein mit seinen 98 Mitglieder schon seit vielen Jahren vorsteht. Ihm wurde das Amt des Schützenmeisters quasi in die Wiege gelegt, sein Vater Kurt, der derzeitige Bürgermeister in Burglauer, hatte die Schützen zuvor jahrelang geführt. Vater und Sohn Back können auf eine stattliche Erfolgsgeschichte zurückblicken, die fein säuberlich archiviert ist in einer dafür extra angelegten Chronik.



Der sportliche überregionale Aufstieg des Vereins, der im nächsten Jahr sein 60-jähriges Gründungsjubiläum feiert, begann 1988 mit der Teilnahme an der deutschen Jugendmeisterschaft, zwei Jahre später feierten die Schüler die deutsche Jugendmeisterschaft. Diese Schützen sind dem rührigen Klub bis heute treu geblieben, haben neben dem Luftgewehr auch zu anderen Waffen gegriffen und waren auch dort sehr erfolgreich. So war Thorsten Back Mitglied der deutschen Juniorenmannschaft, die im Jahr 1997 Vizeweltmeister im Armbrust-Schießen wurde. Bernd Back, der aktuell die Funktion des Bezirks-Jugendtrainers bekleidet, hat vor allem beim Kleinkaliber-Schießen große Meriten erworben.

"Dass wir derzeit wieder große sportliche Erfolge feiern können, unter anderem hat unsere zweite Mannschaft in der abgelaufenen Saison die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost errungen und ist direkt in die Unterfrankenliga aufgestiegen, haben wir auch den beiden zu verdanken, die ihre Erfahrung dem Nachwuchs zur Verfügung stellen", lobt Wolfgang Back die Trainer. Die Trainingsbedingungen im Obergeschoss der Rudi-Erhard-Halle sind außerordentlich gut. Die im Jahr 2005 installierte elektronische Schießanzeige, die den Fans eine Ergebnisverfolgung erleichtert, sorgt neben den Erfolgen dafür, "dass zu Heimkämpfen 50 bis 80 Zuschauer kommen".
Kein Problem wäre die höhere finanzielle Belastung bei einem Aufstieg. "Wir haben viele Gönner und Sponsoren und bessern durch Zusatzeinnahmen aus diversen Veranstaltungen unsere Finanzen auf", erklärt Back, der mit einem Tross von 19 Personen die Reise nach München antritt. Die Top-Favoriten sind die FSG Diessen, das Reserveteam des Bundesligisten SG Eichenlaub Saltendorf und der SV Maria Steinbach. Die KpFSG Hilpoltstein, SG Obing, Ehenbacher Holzhammer und die Bergschützen Voglarn besitzen die gleichen Außenseiterchancen wie das Team aus Burglauer, das einen Schnitt von 390 Ringen liefern müssen wird, um mithalten zu können.