Landkreis-Kickerinnen: motiviert und hart im Nehmen
Autor: Katharina Zimmermann
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 19. Januar 2022
Der Frauenfußball ist aus der Region nicht mehr wegzudenken. Welche Mannschaft das Zeug zum dritten Bezirksligisten aus dem Landkreis hat.
Zwei Mannschaften in der Bezirksliga, sechs Teams in der Kreisliga: Der Frauenfußball im Landkreis hat sich etabliert und schöpft zu Recht einen Teil der medialen Aufmerksamkeit ab. Wir haben bei den Vereinen nachgefragt, welche Erwartungen sich bislang erfüllt haben und wo noch Luft nach oben ist. Gut möglich, dass in der neuen Runde ein weiterer Verein in der höchsten unterfränkischen Spielklasse auftaucht.
TSV Ebenhausen
Den Kickerinnen ist es zu verdanken, dass der TSV Ebenhausen (7./6) erstmals ein Team in der Bezirksliga am Start hat. "Wir sind motiviert, aber ohne große Erwartungen in die Saison gestartet", sagt TSV-Spielerin Christina Dees. Die Saison begann überragend mit einem Punktgewinn im Derby gegen die SG Nüdlingen/Albertshausen (3:3). Die Freude war jedoch nicht von langer Dauer, da sich zwei wichtige Spielerinnen verletzten. Die personellen Probleme zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Hinrunde, weshalb viele ehemalige Spielerinnen ein Comeback feierten. Mit drei Unentschieden und dem Sieg über das abgeschlagene Schlusslicht SC Schwarzach sollte der Klassenerhalt für das Team um Trainer Steffen Knopp nur noch Formsache sein bei nur einem Absteiger. Oft genug hat die Mannschaft gezeigt, auch mit den Schwergewichten der Liga mithalten zu können. "Die Personalnot hat natürlich die Stimmung gedrückt, aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen und sind immer motiviert und ehrgeizig geblieben", lobt Christina Dees die Haltung ihrer Mannschaft.
SG Nüdlingen/Albertshausen
"Unsere Erwartungen für die Hinrunde wurden durchkreuzt. Es war wahnsinnig schwer, nach der langen Coronapause wieder zurück ins Spiel zu finden", sagt mit Benny Mast der Trainer der SG Nüdlingen/Albertshausen (6./7). Personelle Probleme sollten sich durch die gesamte Hinrunde ziehen. Zudem gab es einige kurzfristige Absagen, als die Corona-Warn-App plötzlich rot wurde. Um keine Partien absagen zu müssen, halfen immer wieder ehemalige Spielerinnen aus. Bis man sich einigermaßen eingespielt hatte, war die Hinrunde schon fast wieder vorbei. Trotzdem herrschte durchgehend eine gute Stimmung in der Mannschaft, und gerade das letzte Spiel vor der Winterpause wurde zum bisherigen Höhepunkt der Saison, als im Kreis-Derby gegen Ebenhausen ein klarer 3:0-Sieg gelang. Die Erwartung für die Rückrunde ist es, noch mehr aus der Mannschaft herauszuholen.
TSV Rannungen
Obwohl es für die Spielerinnen des TSV Rannungen (1./18) nach langer Zeit in der Freizeitliga erst die zweite Saison in der Kreisliga Rhön ist, stehen die Zeichen für einen Aufstieg in die Bezirksliga sehr gut. Nach dem 3:0-Sieg gegen Schondra war die Herbstmeisterschaft perfekt. Dabei war die personelle Situation zunächst sehr angespannt. Im Vorfeld hatte man sogar schon mit anderen Frauenmannschaften gesprochen und gemeinsam trainiert, um eventuelle Spielgemeinschaften zu bilden. Am Ende schaffte man es aber doch, auch ohne die Hilfe anderer Vereine einen ausreichenden Kader zusammenzustellen. Ex-Spielerinnen kehrten zurück und auch Neuzugänge fanden ihren Weg ins Team. Erst nach einigen Spielen stellte sich eine gewisse Kontinuität ein. Michael Reck lobt die gesamte Mannschaft und deren Leistungssteigerung von Spiel zu Spiel. Die Erwartungen für die Rückrunde sind klar, schließlich will niemand sich nur mit einer Herbstmeister begnügen.