Klare Sache bei Rhöner Rivalinnen: Garitz Nüdlingen bezwingt Bad Brückenau klar
Autor: Sebastian Schmitt
LKR Bad Kissingen, Montag, 22. November 2021
Die SG Garitz/Nüdlingen triumphiert in der Schlossberghalle völlig ungefährdet über Bad Brückenau. Hammelburgs Damen fahren Kantersieg ein.
SG Garitz/Nüdlingen - FC Bad Brückenau 21:11 (13:5).
Das einstmals mit großem Abstand giftigste, emotionalste und hitzigste Derby des Rhöner Frauenhandballs feierte am Wochenende nach vielen Jahren Pause Wiederauferstehung. Doch trotz großer Zuschauerkulisse und knisternder Atmosphäre fehlte diesem Derby sportlich komplett der erhoffte Spannungsbogen. Zu drückend war die spielerische Überlegenheit der Garitzerinnen und Nüdlingerinnen. Zu schwach, fehlerbehaftet und harmlos gerieten die Angriffe der Bad Brückenauerinnen, die besonders im ersten Durchgang völlig von der Rolle schienen.
Zu allem Überdruss für die Gäste fiel Marie König bei einem zwar nicht bösartigen, doch sehr unnötigen Foul so unglücklich in Rücklage auf den Kopf, dass sie benommen nicht mehr in der Lage war, auf eigenen Beinen zu stehen. Die Bad Brückenauerin musste mit der Trage aus der Halle gebracht und der Krankenwagen wegen Verdachts auf schwere Gehirnerschütterung gerufen werden. Die sichtlich geschockten Teamkolleginnen überlegten zunächst, ob sie zurückkehren sollen auf die Platte, führten die Partie nach kurzer Bedenkzeit aber doch fort. Allerdings gelang es den FClerinnen zu keiner Phase der einseitigen Partie, das Ruder herumzureißen und die SG ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Der erfahrene Schiedsrichter Mario Seyfried ist nicht dafür bekannt, übertrieben häufig zur Pfeife zu greifen und sah über Nickligkeiten, versteckte Fouls und kleinere Ringkämpfe recht großzügig im Sinne des ungestörten Spielflusses hinweg. Ganz nach dem Motto: Handball ist in erster Linie körperbetonter Kontaktsport. Im Herausholen von Strafwürfen legten die Garitzerinnen und Nüdlingerinnen aber große Cleverness und Abgezocktheit an den Tag. Von den zehn zugesprochenen Siebenmetern verwandelten die SGlerinnen allerdings lediglich fünf, was auch an der starken Präsenz von FC-Keeperin Annalena Löser lag.
Großes Pech für die Bad Brückenauerinnen, dass auf der Gegenseite auch Mercedes Dörr einen absoluten Sahnetag erwischte und ihren Kasten förmlich zunagelte. Die SG-Torhüterin profitierte aber auch davon, dass etliche Würfe der FC-Frauen viel zu schwach und unplatziert gerieten. Immer wieder fing Dörr den Ball aus der Luft scheinbar mühelos ab und leitete sofort den Konter ein.
Man hat von der SG Garitz/Nüdlingen zuletzt aber schon deutlich bessere und offensivstärkere Partien gesehen. Bei einigen Kontern fehlte die nötige Präzision, sodass die FClerinnen immer wieder weite Pässe der Gastgeberinnen durchkreuzen und abfangen konnten.
Hieraus schlugen die Bad Brückenauerinnen indes kein Kapital, weil sie im Gegenstoß unbedrängt Bälle verloren und leichtfertig beste Chancen versiebten. Die Garitzerinnen und Nüdlingerinnen agierten deutlich zielstrebiger und hatten in entscheidenden Phasen der Partie viel mehr Zug zum Tor.