Kissinger Wölfe schlagen Amberg erneut
Autor: Jürgen Schmitt
Bad Kissingen, Sonntag, 08. Januar 2017
Beim ersten Sieg in der Zwischenrunde sind Roman Nikitin und Neuzugang Rami Heikkilä die Matchwinner.
ERSC Amberg - Kissinger Wölfe 6:7 (2:1, 2:3, 2:3).
Natürlich ein Krimi. Und der war noch ein Stück aufregender als die vergangenen zwei Begegnungen gegen die Wild Lions. Auch diesmal mit dem besseren Ende für die Kissinger Wölfe, die vor über 500 Zuschauern damit ihren ersten Sieg in der Zwischenrunde feierten. Weil auch 20 Fans die Mannschaft mit in die Oberpfalz begleitet hatten, gestaltete sich die Rückfahrt im Bus entsprechend feuchtfröhlich.
Nach der 4:8-Niederlage gegen Dingolfing hatten sich die Saalestädter also eindrucksvoll bei jener Mannschaft zurückgemeldet, die zuletzt dem ERV Schweinfurt, nach Penaltyschießen die erste Saisonniederlage beigebracht hatte. Ein Ausrufezeichen. Und das nach einem 1:2-Rückstand im ersten Drittel, in dem Mikhail Nemirovsky zum 1:1 getroffen hatte (3.). Aber dann lief es offensiv immer besser. Einen Glanztag erwischte Roman Nikitin, der die Unterfranken im zweiten Drittel erstmals in Führung brachte (22.) und auch die letzten zwei Treffer seiner Mannschaft erzielte (44., 54.), das 7:5 sogar in Unterzahl. Dazwischen lagen gleich drei Verteidiger-Tore. Erzielt von Kapitän Simon Eirenschmalz (39.). Und von Neuzugang Rami Heikkilä, der erst am Donnerstag in Bad Kissingen angekommen war und 24 Stunden später ohne jedes Training mit der Mannschaft einen spektakulären Einstand feierte mit seinen ersten beiden Treffern im Wölfe-Dress (35., 43.). Da scheint der Vorstandschaft um Michael Rosin ein Königstransfer gelungen zu sein.
Schade nur, dass sich Niklas Grönstrand nach der Hälfte der Spielzeit nach einem Check gegen den Kopf von Christoph Schönberger eine 5+Spieldauerstrafe einhandelte. Überhaupt hatte das Schiedsrichter-Gespann höchst einseitig seine Strafen verteilt. Acht Amberger Strafminuten standen neben der großen Strafe 19 Kissinger Minuten gegenüber. Gleich viermal musste Marc Hemmerich auf die Sünderbank. Heikkilä wurde für einen Buh-Ruf für zwei Minuten vom Eis genommen. "So etwas habe in 40 Jahren Eishockey noch nie erlebt. Das war typisch, um das Spiel noch spannender zu machen", reagierte Michael Rosin mit Unverständnis. Aber in seinem ersten Spiel über die volle Distanz blieb Wölfe-Goalie Donatas Zukovas cool, überstand auch die letzte Drangphase der Amberger, die nach ihrem sechsten Treffer (58.) natürlich ihren Goalie Lukas Stolz für einen weiteren Stürmer vom Eis genommen hatten - vergebens.