Kissinger Wölfe gewinnen deutlich gegen Freising
Autor: Jürgen Schmitt
Bad Kissingen, Montag, 23. Dezember 2013
Beim deutlichen Erfolg über Freising freuen sich die Kissinger Wölfe über die tolle Unterstützung von den Rängen.
Kissinger Wölfe - SE Freising 7:3 (1:1, 4:0, 2:2)
Erst in den Nachmittags-Stunden war Justin Feistle in Bad Kissingen angekommen. 500 Kilometer hatte der 20-Jährige von Bremerhaven aus hinter sich gebracht, um sein neues Team erstmals spielen zu sehen. Mitwirken konnte der Neuzugang vom REV Bremerhaven nicht aufgrund einer Erkältung. Die Lust auf Einsätze für die Wölfe wurde aber nachhaltig geweckt. "Ich suche eine neue Herausforderung. Und ich denke schon, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann", sagte das Nordlicht während des Spiels. Weihnachten wird der Stürmer wieder an der Nordsee verbringen, dürfte aber am 29. Dezember beim EV Regensburg 1b seine Premiere im Dress der Saalestädter feiern. Willkommene Verstärkung, weil Andreas Hampl gesperrt ebenso fehlen wird wie die Berliner Kevin Faust und Sidney Els.
"Super Spiel. Super Stimmung. Das war Werbung für Eishockey in Bad Kissingen", strahlte Thomas Berndaner nach dem Spiel mit seinem Vorsitzenden Vassili Ledin um die Wette. "Wir haben unser Spiel und unsere Taktik fast über die kompletten 60 Minuten durchgebracht." Die gute Laune des Abteilungsleiters war nachvollziehbar, denn das ansonsten eher reservierte Publikum hatte - nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Franz Kestler, der das Kissinger Eishockey über Jahre mit geprägt hatte - ungeahntes Temperament an den Tag gelegt.
Vor allem viele Kinder und Jugendliche hatten sich zur Aktion "Mit Pauken und Trompeten" mit Instrumenten aller Art bewaffnet. Wunderkerzen sorgten für zusätzliche Atmosphäre. Und die Spieler revanchierten sich mit einer starken Leistung. Gegen die mit nur drei Verteidigern und neun Stürmern angetretenen Oberbayern erzielte Roman Nikitin in Überzahl die Führung. Dass der Spielertrainer der Wölfe, Andreas Hampl und Alexander Andrusovich weitere Hochkaräter vergaben, rächte sich mit dem Ausgleich (15.) - in Kissinger Überzahl.
Es hätte zur ersten Pausen-Sirene sogar ein Rückstand sein können, weil Freising kurz vor Drittelende Pfosten-Pech hatte. Der kurze Konzentrations-Verlust war schnell behoben. Per Doppelschlag in Minute 22 sorgten Andreas Hampl und Mark Stibitz für ausgelassene Stimmung unter den 300 Zuschauern. Fan-Gesänge in der Kissinger Eishalle waren bis dato so selten wie Siege des 1. FC Nürnberg. Dann schlug die Stunde von Viktor Ledin, der erst im Nachsetzen traf, dann einen Konter mit einem genialen Schuss abschloss.
Die Zehn-Minuten-Strafe kurz vor Spielende wegen Reklamierens hätte sich der Stürmer aber ebenso sparen können wie Hampl, der nach einer Unbeherrschtheit sogar eine Spieldauer-Strafe kassierte. Da war die Partie freilich längst entschieden, weil Nikitin und Dominik Reiss im finalen Drittel auf 7:1 gestellt hatten, ehe Freising in Überzahl das Ergebnis etwas erträglicher gestaltete. Zurecht ließ sich die Mannschaft nach dem Spiel feiern. Eine Einheit hatte auf dem Eis gestanden. Und mit dieser Geschlossenheit wird das Kissinger Eishockey weitere positive Schlagzeilen schreiben.
Tore für Bad Kissingen: Roman Nikitin (2), Viktor Ledin (2), Andreas Hampl, Mark Stibitz, Dominik Reiss
Zuschauer: 300
Strafen: Bad Kissingen: 22 + 10 + 20 (Hampl) + 10 (Ledin) - Freising: 16.