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Kissinger Runde: Muskelkater als Trophäe


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Mittwoch, 15. Februar 2017

Es ist nicht mehr lange hin bis zu den ersten Laufveranstaltungen im Landkreis. Ein Trainingslauf der ganz besonderen Art ist die Kissinger Runde.
Wer die 27 Kilometer in einem Stück entdecken will, der sollte auf die passende Verpflegung achten.  Fotos: Jürgen Schmitt (10), Bernadette Obermeier (3)


Wir sind mal vorausgegangen. Im Sinne aller Laufsport-Freunde. Für all die, die sich noch nicht so richtig getraut haben. Die denken, im Februar braucht's noch keinen Freiluft-Sport. Zu kalt. Zu glatt. Zumutung. Aber hey, wer sich mit etwas Niveau bewegen will, kann gar nicht früh genug beginnen. Nicht mehr weit hin ist es schließlich bis zu den ersten Laufveranstaltungen im Landkreis. Beginnend mit dem Rakoczylauf des TSV Bad Kissingen am 1. April. Exakt eine Woche später ist Kondition gefragt beim Saaletal-Marathon des SV Ramsthal, und der Osterlauf der Hammelburger Tausendfüßler (17. April) darf in der Frühjahrs-Auflistung ebenfalls nicht fehlen. Unsere Bilderstrecke auf dieser Seite ist ein kleiner Mutmacher für alle Verzagte. Leichte Plusgrade sind keine Entschuldigung, sondern eine Aufforderung fürs sportive Frischluft-Vergnügen. Schön und fordernd zugleich ist die Kissinger Runde, ein Höhenweg einmal rund um die Kurstadt. Satte 27 Kilometer. Mit vielen Höhenmetern. Und mit Entdecker-Garantie für den, der nicht die Stoppuhr im Nacken hat. Haufenweise Natur und Kultur. Den Muskelkater gibt es als Zugabe. Eine ehrenwerte Trophäe.

Unser Ausgangspunkt war der KissSalis-Parkplatz. Hinter der Therme geht es durch die Senke hoch zum Weg der Besinnung. Wir halten uns links, laufen am Heiligenhof vorbei zu den Wichtelhöhlen. Der Trailpfad führt hinunter zur B287, die überquert werden muss, um zum Golfplatz samt Holzbrücke über die Saale zu gelangen. Rechter Hand führt der Weg, durch den Eisenbahntunnel, hoch nach Arnshausen, wo die nächste Straßenquerung ansteht, um auf den geteerten Flurbereinigungsweg in Richtung Reiterswiesen zu gelangen. Den Ortsanfang bereits im Blick, heißt es die Augen auf, um das nächste Hinweisschild mit dem "KR" zu entdecken, das uns über eine Wiese die Anhöhe hinauf in Richtung Ballinghain führt. Der kleinen Erholungsphase hinab folgt im Ort die nächste Straßenüberquerung, um über den Fußweg hinauf zur Burgruine Botenlaube zu klettern. Vom Ortsunkundigen wird jetzt erhöhte Aufmerksamkeit verlangt, um in das Waldstück am Osterberg samt Ehrenfriedhof zu gelangen. Auf breiten und gut befestigten Wegen, an einer Wetterschutzhütte vorbei, erreichen wir die rechts nach Nüdlingen führende B287. Damit haben wir etwa Halbzeit.

Wir halten uns geradeaus und haben direkt am Gefallenendenkmal von 1866 den nächsten anspruchsvollen Anstieg vor uns: den Sinnberg hinauf in Richtung Bismarckturm. Die Plagerei wird belohnt mit einem Entspannungsstück hinunter in Richtung Obere Saline. Über die Straße geht es zum Gradierbau, von dort über die Saale zum ehemaligen Minigolfplatz, um rechts abbiegend nach einigen Minuten das Altenburger Haus und damit den Einstieg ins Kaskadental zu erreichen. Steil, aber mit das schönste Stück der Strecke. Unterhalb des Klaushofs wartet die nächste Straßenüberquerung, um an der am Boden vor sich hin modernden Marieneiche den nächsten Wald-Anstieg in Angriff zu nehmen. Wir sind am Ilgenberg und bewegen uns, unter anderem an einem Lehrpfad entlang, in Richtung Staffelsberg, erreichen den Parkwohnstift, die Tennisplätze des TC Garitz und nicht viel später die B286, die rechter Hand in Richtung Oberthulba führt.

Der Endspurt führt uns über den Garitzer Katzengrund hoch zur ehemaligen Deponie, wo es am Waldrand entlang nicht mehr weit ist bis zum noch nicht gelaufenen Teil des Wegs der Besinnung mit dem finalen Stück zurück zum Ausgangspunkt. 29 Kilometer sind wir in 4:30 Stunden gelaufen. Mal schneller, mal gemütlicher. Mit drei organisierten Verpflegungspausen, was uns leichtes Gepäck ermöglichte.