Kein Verein der B-Klasse braucht sich zu verstecken
Autor: Peter Balthasar, Pia Ilchmann
LKR Bad Kissingen, Dienstag, 30. Mai 2017
Während Riedenberg in der Relegation zur Bezirksliga erst nach Rannungen muss, hat die SG Geroda gegen Ginolfs nur einen Versuch, eine Runde weiterzukommen.
TSV Rannungen - SV Riedenberg (Mittwoch, 18.30 Uhr, in Rannungen)
Der TSV Rannungen und der SV Riedenberg duellieren sich noch zweimal innerhalb von vier Tagen, das Rückspiel findet am Pfingstsamstag in Riedenberg statt. "Meine Spieler wollen natürlich den Sprung in die Bezirksliga schaffen", erklärt TSV-Coach Werner Köhler. "Dieses Ziel haben sie schon seit langem ins Visier genommen, was sie mit einer überragenden Rückrunde auch auf dem Platz dokumentiert haben." Auch für den Trainer wäre es ein krönender Abschluss seiner dreijährigen Tätigkeit beim TSV: "Es ist natürlich befriedigend, wenn man mit einem Erfolgserlebnis Abschied nimmt und seinem Nachfolger eine spielstarke Mannschaft übergibt."
Dass die Gastgeber spielstark sind, erfuhr der Bezirksligist in der Winterpause, als man sich zu einem Vorbereitungsspiel an gleicher Stelle traf, das Match auf Augenhöhe endete damals mit 2:2. Ob das diesmal ein gutes Ergebnis wäre, bezweifelt Köhler. "In der Relegation musst du eigentlich deinen Heimvorteil nutzen und dir ein Polster für das Rückspiel verschaffen." Die personelle Situation ist bei den Güggern dabei nicht rosig, denn mit Torjäger Fabian Erhard fällt ein wichtiger Angreifer aus, der Stürmer erlitt am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen den FV Egenhausen nach zehn Minuten einen Armbruch, der bereits erfolgreich operiert wurde. Als Vertreter ist wieder Martin Herbig vorgesehen, "ansonsten sind alle Spieler an Bord", berichtet der Dreh- und Angelpunkt des Kreisligisten, Benny Kaufmann. Dieser erlitt zwar am vergangenen Samstag einen schweren Schlag aufs Standbein, "am Montag konnte ich da keinen Schuh anziehen, aber das Spiel lasse ich mir natürlich nicht entgehen."
Spielansetzung bringt Probleme
Köhlers Kollege Marius Kubo ist wenig glücklich über die Spielansetzung während der Woche: "Studenten, Schichtler und auswärtige Beschäftigte haben da ein echtes Problem." Kubo, der am Montagabend beim Abschlusstraining noch nicht wusste, wer ihm alles zur Verfügung stehen wird, sieht beide Mannschaften an der Grenze der körperlichen Belastung. Gegenüber dem 3:0-Heimsieg gegen Sand II steht ihm wieder Nicolas Krapf nach Urlaubsrückkehr zur Verfügung. Ob Torhüter Florian Dorn, Innenverteidiger Thomas Vorndran, die Angreifer Stefan Wich und Philipp Dorn, die alle auswärts beschäftigt sind sowie Philipp Schäfer, der noch eine Abiturprüfung zu absolvieren hat, rechtzeitig erscheinen werden, stand noch nicht fest.Gerade James "Jimmy" Galloway, der in der nächsten Saison als Spielertrainer beim frischgebackenen Kreisklassisten SV Römershag fungieren wird, und Nicolas Krapf, der zu seinem Heimatverein nach Waldberg zurückkehrt, dürften sich mit einem Erfolgserlebnis verabschieden wollen. Kubo geht davon aus, dass das Hinspiel wohl erst einmal taktisch geprägt sein wird. Sein Ziel sei eine gute Ausgangsposition, was nichts anderes beutet, dass ein Unentschieden mit möglichst einem Auswärtstreffer angepeilt wird.
Noch eine letzte Möglichkeit
Eine letzte Chance gibt es aber für den Verlierer dieser zwei Partien: Nachdem der Bezirk Unterfranken keinen Direktabsteiger aus der Landesliga aufnehmen muss, wird der Gewinner der Begegnung "Verlierer SG Hettstadt/TSV Rottendorf" gegen "Verlierer TSV Rannungen/SV Riedenberg" (Mittwoch, 07. Juni, Anstoß 17.30 Uhr, in Wülfershausen) nächste Saison in der Bezirksliga spielen. Peter BalthasarSG Geroda/Stralsbach/Oehrberg - DJK Ginolfs/Sondernau (Mittwoch, 18.30 Uhr, in Burgwallbach)
Ohne Druck will die SG Markt Geroda/Stralsbach/ Oehrberg in die zweite Runde der Relegation gegen die DJK Ginolfs/Sondernau/Weisbach gehen. "Ich bin ein 1000-prozentiger Fußballer, ich wollte damals wie heute nie verlieren. Sollten wir gewinnen, wäre das super. Wenn nicht, hatten wir trotzdem eine tolle Saison", sagt der Trainer der SG Geroda, Hubert Wehner. Den Vorzug auf der Torwartposition wird er diesmal Michael Hergenröder vor Daniel Kessler geben. "Kessler stand im ersten Relegationsspiel im Tor und hat das gut gemacht. Aber man spielt nicht immer Relegation und deshalb will ich Hergenröder auch die Chance dazu geben."
Den Gegner Ginolfs kennt Wehner nicht: "Ich habe kein Spiel von ihnen gesehen, aber vom Hören und Sagen weiß ich, dass sie ein paar ausgebuffte Spieler haben. Aber ich kenne ihre Kondition nicht", so Wehner, der hofft, dass es am Mittwoch nicht allzu warm wird. "Dann können wir Ginolfs vielleicht mit unserer Schnelligkeit schlagen, aber das kommt auf die Tagesform an." Experimente wird Wehner in der Aufstellung nicht machen. "Es sind alle an Bord, auch Abwehrmann Tobias Schneider. Dennoch hat zuletzt Christoph Kröckel hervorragende Abwehrarbeit geleistet und ist deshalb von Anfang an dabei."