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Jürgen Hanshans ist Deutscher Duathlon-Meister


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Mittwoch, 01. April 2015

Der Bad Kissinger hatte sich auf diesen Wettkampf mit harter Konkurrenz akribisch vorbereitet.
Den Lorbeerkranz verdient: Der Bad Kissinger Jürgen Hanshans ist Deutscher Meister im Duathlon.  Foto: privat


Einen Podestplatz hatte Jürgen Hanshans ja angestrebt. Dass sogar sein erster nationaler Titel heraussprang bei den Deutschen Meisterschaften im Duathlon freute den Bad Kissinger Ausdauer-Sportler natürlich riesig, "weil damit ein Jugendtraum in Erfüllung ging". Etwa 650 Sportler standen in den verschiedenen Klassen am Start. Fast 200 Helfer sicherten die Rad- und Laufstrecke ab. Die Athleten mussten sich rund um das Kalkarer Wunderland am Niederrhein nicht nur gegen ihre Mitstreiter durchsetzen, sondern auf den zehn Lauf-, 40 Rad- und abschließenden 5,5 Laufkilometern auch gegen Dauerregen und starken Wind ankämpfen. Gleichzeitig galt die Veranstaltung als Generalprobe für die ETU Europameisterschaft 2016, die ebenfalls in Kalkar ausgetragen wird.

Jürgen Hanshans hatte sich auf diese Meisterschaft gut vorbereitet.

"Wenn man im Winter mit dem Rad in der Rhön unterwegs ist, lernt man mit schlechten Wetterbedingungen umzugehen." Bis zu 14 Stunden pro Woche war der Kissinger auf dem Rad unterwegs, lief zusätzlich 50 bis 70 Kilometer in der Woche und hatte im Vorfeld seine Gegner analysiert, um auf deren Stärken und Schwächen reagieren zu können. Als gewohnt starker Radfahrer, lag der besondere Schwerpunkt der Vorbereitung auf einer stabilen Laufform.

"Erst in den letzten sechs Wochen vor der Meisterschaft habe ich mit schnellen Intervall- und Tempoläufen begonnen, bis dahin habe ich Ausdauerläufe gemacht, um Muskeln, Sehnen und Bänder an die besondere Belastung zu gewöhnen." Ein Konzept, das perfekt aufging. Mit einer Gesamtzeit von 1:56:19 Stunden wurde Jürgen Hanshans, der für den RC Allgäu startet, souverän Deutscher Meister seiner Altersklasse (TM 55).

Ralf Laermann sowie Manfred Rinklin, zwei mit zahlreichen nationalen Titeln hochdekorierte Sportler, waren die Hauptkonkurrenten. "Im ersten Lauf wollte ich so wenig Zeit wie möglich auf Laermann, dessen Schwächen auf der Radstrecke liegen, verlieren, um auf dem Rad einen möglichst großen Vorsprung herauszufahren, der auch noch für den abschließenden Lauf ausreichen sollte", erklärte Hanshans seine Renn-Taktik. "Manfred Rinklin, dessen Radleistung ich schwer einschätzen konnte, galt es dagegen möglichst im ersten Lauf so weit zu distanzieren, dass er nicht mehr aufschließen kann."

Als der erste Wendepunkt erreicht war, hatte Hanshans zu Laermann bereits eine kleine Lücke gerissen, beschleunigte daraufhin noch etwas und distanzierte seinen Konkurrenten bereits entscheidend. Auch Manfred Ricklin konnte dem Tempo des 55-Jährigen, der mit 36:24 Minuten für die zehn Kilometer eine "Traumzeit" hinlegte, nicht folgen. In seiner Lieblingsdisziplin fuhr Hanshans ein bravouröses Rennen. Bereits nach zehn Kilometern hatte er seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Ricklin auf über drei Minuten ausgebaut. Hanshans fuhr konsequent sein Rennen, folgte dabei exakt der von ihm berechneten "Marschtabelle", die er sich zur Orientierung auf seinen Zeitfahrlenker geklebt hatte. Mit einer Zeit von 56:58 Minuten und 42,7 km/h im Durchschnitt war Hanshans mehr als drei Stundenkilometer schneller unterwegs als die Konkurrenz.

Mit 20:24 Minuten für die finalen vier Runden über je 1,4 Kilometer lief Hanshans nochmals Bestzeit seiner Altersklasse. Seine direkten Konkurrenten, der Zweitplatzierte Manfred Ricklin sowie der Drittplatzierte, Ralf Laermann hatten mit 7:20 respektive 12:10 Minuten Rückstand deutlich das Nachsehen.