Johannes Feser schockt den TSV Rottendorf
Autor: Peter Balthasar
Bad Kissingen, Freitag, 05. April 2013
Der FC Fuchsstadt schlägt den Tabellenführer. Der SV Obererthal und der SV Riedenberg müssen sich dagegen deutlich geschlagen geben. Für das Wochenende kündigen Münnerstadt und Garitz neue Taten an.
FC Fuchsstadt - TSV Rottendorf 3:2 (1:1) - Torfolge: 1:0 Johannes Feser (10.), 1:1 Michael Büchs (15.), 2:1 Simon Bolz (49.), 2:2 Kerim Bilican (58.), 3:2 Johannes Feser (70.) - Gelb-rote Karte: Enrico Jopp (Fuchsstadt/91.).
Bei bitterkalten Temperaturen feierten die "Füchse" auf dem Kohlenberg einen nicht unverdienten Sieg über den Spitzenreiter, der die Spannung im Kampf um Platz eins aufrechterhält. "Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen", freute sich FC-Coach Marius Kubo über den Erfolg, der aufgrund der Personalprobleme nicht unbedingt zu erwarten war. Neben den Defensivakteuren Florian Thurn und Patrick Stöth, der wegen eines Innenbandrisses im Knie in dieser Saison nicht mehr auflaufen wird, fiel nach dem Aufwärmen auch noch Andreas Ermisch aus, für den Philipp Sauermann in die Anfangsformation rückte.
Es riecht nach Abseits
Dies alles beeindruckte die Platzherren nicht. FC-Torjäger Johannes Feser brachte die Gastgeber nach schöner Einzelaktion früh in Führung. Fünf Minuten später glich der Tabellenführer aus, nach Pass von Martin Hesselbach hatten etliche Zuschauer den Torschützen Michael Büchs allerdings im Abseits gesehen. Die kampfbetonte Partie, in der der Spitzenreiter im ersten Durchgang spielerisch überzeugte, sah nach einer halben Stunde die nächste Großchance der Kubo-Elf: Nach Feser-Kopfball klärte TSV-Verteidiger Peter Gold auf der Torlinie.
Zehn Minuten später gab es eine fast identische Situation auf der Gegenseite, diesmal rettete Tobias Stöth nach Büchs-Schuss für seinen bereits geschlagenen Keeper Marc Rösler. Der vollbrachte kurz vor dem Seitenwechsel eine Großtat, als er einen von Gold abgefälschten Schuss um den Pfosten drehte. Beim ersten Fuchsstädter Angriff nach Wiederanpfiff lag die Kugel im TSV-Kasten, nach Vorarbeit von Feser schlug der Flachschuss von Simon Bolz unhaltbar im langen Eck ein.
Die Gäste bemühten sich sofort um den Ausgleich und attackierten die von Marcel Plehn organisierte Defensivreihe der Hausherren mit weiten Diagonalbällen. Den Ausgleich besorgte schließlich Kerim Bilican mit einem sehenswerten Volleyschuss aus 30 Metern. Damit hatten die Gäste allerdings ihr Pulver verschossen. Zwanzig Minuten vor dem Abpfiff fiel schließlich die Entscheidung. Nach weitem Schlag von Sauermann die Außenlinie hinunter, stürmte Sebastian Heinlein in die gegnerische Hälfte und bediente Feser, der seinen Gegenspieler aussteigen ließ und dann Torhüter Peter Trappschuh frech tunnelte.
Fuchsstadt: Rösler - Sauermann, Plehn, T. Stöth, Baldauf - - Ch. Mützel, Wolf (65. Mo. Wahler), Bolz, Heinlein (84. Luxem) - Bayer (86. Jopp), Feser.
TSV Gochsheim - SV Riedenberg 3:0 (1:0) - Torfolge: 1:0/2:0 Daniel Meusel (43./83.), 3:0 Lukas Faßnacht (87.).
Die Lage der Riedenberger wird immer kritischer, gegen den Tabellennachbarn war man nach schwacher Offensivleistung chancenlos. "Unser 48-jähriger Torhüter Thomas Heckrath musste in der 88. Minute erstmals richtig eingreifen", kommentierte TSV-Pressesprecher Wolfgang Menzinger die Vorstellung des Aufsteigers, der vom Anpfiff weg unter Druck geriet. Die SV-Verteidigung hielt bis kurz vor der Pause stand, doch dann schlug TSV-Torjäger Daniel Meusel erstmals zu. Im zweiten Durchgang war von einem Aufbäumen der SVler wenig zu sehen, die hochüberlegenen Gastgeber hätten mehr als weitere zwei Treffer erzielen können. Am Sonntag werden sich die "Störche" beim Drittletzten Strahlungen steigern müssen, um nicht auf die Abstiegsplätze abzurutschen.
Riedenberg: Fl. Dorn - Seuring, Schaab, Schneider, Schultheis - Schuhmann, Carton, Fröhlich, D. Dorn (60. Büchner) - S. Hergenröder, Römmelt.
SV RW Obererthal - TSV Bad Königshofen 0:3 (0:1) - Torfolge: 0:1 Ferdinand Heusinger (12.), 0:2 Tobias Saam (50.), 0:3 Thorsten Eckart (61.).
Die Rot-Weißen knüpften zunächst an die gute Leistung gegen Rottendorf an. Nach fünf Minuten zog Lukas Heid das Leder über den Winkel. Mehr Glück hatte TSV-Linksaußen Ferdinand Heusinger, dessen Flachschuss wenig später einschlug. "Wir haben bis zum 0:2, das Tobias Saam per Freistoß erzielte, gut mitgehalten", berichtete SV-Abteilungsleiter Manfred Rüth, doch nach einer Stunde gingen den Einheimischen die Kräfte aus. Der dritte Gegentreffer war bereits die Vorentscheidung, aufgrund der vielen Gäste-Chancen hätte die Niederlage sogar höher ausfallen können. Die letzten zwanzig Minuten spielte das Schlusslicht nach der Verletzung von André Fuß, der mit einer Zerrung ausschied, in Unterzahl.
Obererthal: Helm - Marco Schmitt, Fe. Heid, L. Heid (69. Ch. Rüth), J. Rüth - F. Böhm (46. F. Hofbauer), Wolf, T. Brust (60. A. Schmitt), Uschold, B. Brust - Fuß.
Die Vorschauf auf das Wochenende
Als klarer Favorit geht der TSV Münnerstadt in die Partie gegen den SSV Gädheim. Zwar waren die Ergebnisse der Mürschter nach der Winterpause mit je einem Sieg, Remis und Niederlage suboptimal, doch sieht TSV-Coach Dominik Schönhöfer seine Truppe auf einem guten Weg. "Fußballtechnisch läuft es gut. Und die Jungs ziehen voll mit." Dass der TSV-Coach den Gegner nicht auf die leichte Schulter nimmt, ist klar, denn man ist noch aus dem Hinspiel gewarnt, als die Gädheimer, die mit Stefan Schmitt mittlerweile einen neuen Mann auf der Kommandobrücke haben, mit 2:1 gewannen. "Dort haben sie gefightet, ihr Keeper war eminent stark und dazu hatten sie noch zwei weitere entscheidende Leute im Team", weiß Schönhöfer um Eckpfeiler der Gädheimer, die natürlich versuchen, Anschluss ans hintere Mittelfeld der Liga zu bekommen. Bis auf den langzeitverletzten Niklas Müller und Rekonvaleszent Thomas Knysak dürfte die Schönhöfer-Elf in Bestbesetzung auflaufen.
Obererthal denkt voraus
Die aussichtslose Situation ist für den SV Obererthal kein Grund, sich hängen zu lassen. Zuletzt sorgte man mit einem 2:0-Sieg beim SSV Gädheim und vor allem beim jüngsten 2:2 bei Tabellenführer TSV Rottendorf für Furore und will sich auch gegen den SV Garitz möglichst teuer verkaufen. "Wir sind zwar wieder krasser Außenseiter, doch auf unserem Platz müssen wir erstmal geschlagen werden. Wir wollen trotz unserer Tabellensituation die Stimmung hochhalten und mit Hinblick auf die neue Runde Spielfreude entwickeln", sagt Trainer Michael Leiber, der seinem Nachfolger Bastian Steuerwald eine intakte Mannschaft übergeben will. Dafür sorgen unter anderem regelmäßige Mannschaftsabende und Schwimmbadbesuche mit Aqua-Fitness. Für das Derby sind außer dem beruflich verhinderten Andreas Graup und dem länger ausfallenden Marco Schmitt alle Mann an Bord. Bei Gegner Garitz ist derweil alles im Lot. Die Truppe von Spielertrainer Andrzej Sadowski hat sich mit drei Heimsiegen und dem Remis in Euerbach in vorderster Front festgebissen. "Es gibt im Moment nichts zu meckern. Wir haben durch die Spielpause Kraft getankt. Jetzt hoffe ich, dass wir heiß auf das Spiel in Obererthal sind", freut sich Sadowski auf die anstehende Partie und fordert seine Truppe auf, mit der richtigen Einstellung in die Partie beim Tabellenletzten zu gehen. Denn: "Wir sind durch die letzten Obererthaler Ergebnisse gewarnt."
Kraft raubender Doppelpack
Bereits das zweite Spiel an diesem Wochenende bestreiten sowohl der FC Fuchsstadt, als auch der SV Riedenberg. Dabei müssen die Fuschter um Trainer Marius Kubo zum TSV Güntersleben reisen. Im Hinspiel schaffte die Kubo-Elf in der Schlussviertelstunde ein Comeback und machte aus einem 1:3-Rückstand ein 3:3. Ein Comeback gelang zuletzt auch der Truppe aus Güntersleben, die sich mit Siegen in Riedenberg (3:1) und gegen Bad Königshofen (5:1) Luft im Abstiegskampf verschaffte. "Charly" Storchs Riedenberger müssen die Reise zum FC Strahlungen antreten, ebenfalls ein Team, das tief im Abstiegsstrudel steckt. Die Abgänge der Offensivkräfte David Noack und Daniel Leicht zum TSV Aubstadt waren für die Hein-Elf zu schwerwiegend. Riedenbergs Coach Charly Storch hofft natürlich, in Strahlungen punkten zu können, um den Gegner auf Distanz zu halten. Neben den Langzeitausfällen Thomas Vorndran und Christoph Dorn sind noch Daniel Dorn sowie Max Schultheiß angeschlagen.