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Johan Larsson hilft den Wölfen beim Jagen


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Donnerstag, 18. Januar 2018

Die Kissinger starten in die Verzahnungsrunde mit den Spielen in Königsbrunn (Freitag, 20 Uhr) und daheim gegen Buchloe (Sonntag, 18 Uhr).
Johan Larsson (rechts) ist bei den Kissinger Wölfen in der Verteidigung gesetzt.Hopf


Eishockey passt wie maßgeschneidert zu Johan Larsson. Und der Schwede passt zu den Wölfen. Der 25-Jährige liebt die Geschwindigkeit, und ein passionierter Angler und Jäger ist der Skandinavier obendrauf. "Auf die Jagd zu gehen, ist bei uns Familien-Tradition. Und die Natur ist in meiner Heimatstadt Falun ja quasi vor der Haustür mit vielen Wäldern und Seen", erzählt Larsson, der gleich zwei Gewehre besitzt, um Elche, Hirsche oder Rehe zu erlegen. Eher beschaulich geht es zu in der Provinz Dalarnas, weshalb Larsson den Umzug von Ulm an die Saale auch in Sachen Lebensqualität nur positiv sieht. "Hier in Bad Kissingen fühle ich mich wohl, das passt zu mir." Wie nahezu jeder Schwede spricht der 25-Jährige perfekt englisch, scheut sich aber auch nicht davor, sich in der deutschen Sprache zu versuchen. Zu Saisonbeginn hatte Larsson bei den Devils aus Ulm/Neu-Ulm seine erste sportliche Station in Deutschland, verbrachte aber auch schon mehrere Urlaube hierzulande, vornehmlich im Norden der Republik. "Was das Essen angeht, stehe ich total auf Jägerschnitzel und Kartoffel."

Möglichst viel von der Welt sehen will der Schwede, der schon in Norwegen spielte und der erst seit etwa fünf Jahren Verteidiger ist. "Früher war ich Stürmer, aber aufgrund einer Notsituation im Team habe ich dann in der Defensive ausgeholfen. Seitdem spiele ich in der Abwehr." Als seine Stärken bezeichnet Larsson die Schlittschuh-Technik sowie das Pass- und Aufbauspiel. "Physisch kann ich aber sicher noch zulegen und beim Schuss ist auch noch Luft nach oben." Auch sein Trainer zeigt sich angetan von den Qualitäten des Schweden. Nennt den ersten Pass, das gute Auge und die Kufentechnik als Vorzüge, die das Niveau in der Mannschaft heben.

Johan Larsson ist ein Teamplayer, der immer seiner Mannschaft helfen will. "Mit blauen Beinen in der Kabine zu sitzen, und dann mit guten Jungs gemeinsam einen Sieg feiern, das macht mich glücklich."
Im besten Fall wird am Wochenende sogar zweimal gejubelt. Zum Start in die Verzahnungsrunde gastieren die Kissinger Wölfe am Freitag (20 Uhr) beim EHC Königsbrunn und empfangen am Sonntag (18 Uhr) den Bayernligisten ESV Buchloe. Beide Spiele hatten die Unterfranken gegen die Brunnenstädter gewonnen. Vor allem der 4:0-Erfolg vor wenigen Wochen in Königsbrunn war ein echtes Signal an die Konkurrenz angesichts der DEL-erprobten EHC-Cracks um "Ma" Forster und Spielertrainer Fabio Carciola. 46 Stunden später treffen die Kissinger auf die "Pirates", die mit zwölf Siegen und 14 Niederlagen die Vorrunde als Neunter abschlossen, und damit am erfolgreichsten von jenen sechs Bayernliga-Teams waren, die nun in zwei Gruppen um den Klassenerhalt respektive Aufstieg kämpfen. Die Top-3 jeder Achter-Gruppe spielen in der nächsten Saison in der Bayernliga. Am Freitag treffen die Ostallgäuer bereits auf die Mighty Dogs vom ERV Schweinfurt. Gut möglich, dass sich Nemirovsky einige Tipps einholt von ERV-Goalie Benni Dirksen. "Wir trinken immer wieder mal einen Kaffee zusammen und plaudern über Eishockey."

Trainiert werden die Buchloer von Topias Dollhofer. Das Team besteht zum großen Teil aus deutschen Spielern, ergänzt von einem tschechischen Trio um Martin Zahora, Pavel Vit und Ladislav Marek. Vier Siege in Folge beweisen, dass die Schwaben sicher keinen Deut schlechter sind als die Königsbrunner.

"Ich beschäftige mich stets lieber mit meiner Mannschaft als mit dem Gegner. Am meisten Angst habe ich vor den Schiedsrichtern. Deren Leistung ist nämlich unberechenbarer als der Kontrahent auf dem Eis. Und dann hoffe ich, dass wir verletzungsfrei durch die Runde kommen", sagt Mikhail Nemirovsky, der gegen Vilshofen nach längerer Verletzungspause sein Comeback gefeiert hatte. "Schmerzen habe ich keine mehr, aber bei hundert Prozent bin ich nicht. Da fehlen mir noch ein paar Einheiten und Matchpraxis", sagt der 43-Jährige, der alle Spieler an Bord haben dürfte. "Wir werden in jedem Spiel unser Bestes geben und sehen, was dabei herauskommt. Ich wünsche allen Mannschaften viel Glück und sportlichen Erfolg. Aber ideal wäre es schon, wenn in der nächsten Saison wir, Schweinfurt und Haßfurt in der Bayernliga spielen würden."