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HSC-Sorgen auf der Kreisläufer-Position


Autor: Peter Balthasar

Bad Neustadt an der Saale, Donnerstag, 17. Sept. 2015

Trainer Margots Valkovskis bangt vor der Partie gegen den TV Groß-Umstadt um Franziskus Gerr und Michal Panfil.
Kannst du spielen? Beim Handball-Drittligisten HSC Bad Neustadt sind mit Franziskus Gerr (links) und Michal Panfil beide Kreisläufer für die Partie am Freitag gegen Groß-Umstadt fraglich.  Foto: Anand Anders


HSC Bad Neustadt - TV Groß-Umstadt.
An einem ungewöhnlichen Tag, an einem Freitagabend, bestreitet der HSC Bad Neustadt (4./6:0) ein Heimspiel. Gegner ist mit dem TV Groß-Umstadt (10./2:4) ein Klub, der auf dem Schulberg kein Unbekannter ist. Bereits in der letzten Saison trafen beide Teams aufeinander, die Bad Neustädter behielten dabei jeweils die Oberhand (32:27 daheim, 24:22 auswärts). "Das war aber immer knapp", erinnert sich HSC-Coach Margots Valkovskis, der auch an diesem Freitag keinen Spaziergang erwartet.
Dabei gilt es für die Gastgeber, die weiße Weste zu bewahren und sich ein Punktepolster anzulegen, von dem aus dann die Großen der Liga leichter bekämpft werden können. Außerdem würde das Selbstvertrauen der Rot-Weißen mit einem weiteren Erfolg weiter wachsen.

"Wobei der Glaube an die eigene Stärke im Team grundsätzlich vorhanden ist." Was Valkovskis in den bisherigen drei Saisonspielen weniger gefallen hat, waren Konzentrationsschwächen, die entweder zu hohen Rückständen, wie in der ersten Halbzeit in Auerbach, oder zum Verlust einer komfortablen Führung wie im Heimspiel gegen Gelnhausen geführt haben. "Wir machen uns da das Leben selbst schwer, sind dann entweder zu einer Aufholjagd gezwungen oder müssen unser Spiel völlig neu aufbauen", klagt Valkovskis.
Die bisherigen Partien arteten jeweils zu einem Ritt auf der Rasierklinge aus, auch das Unterfrankenderby letzten Samstag in Großwallstadt entwickelte sich zu einem Nervenspiel. Dass die Saalestädter letztlich die zwei Punkte entführten, war laut Auskunft beider Seiten vor allem auf die Routine der Bad Neustädter sowie deren gut besetzte Bank zurückzuführen. Tatsächlich kann kaum ein anderer Trainer der Liga derzeit auf einen qualitativ so breiten Kader zurückgreifen wie Valkovskis. Den plagen im Vorfeld der Partie zwei personelle Probleme: "Michal Panfil laboriert an einer Sprunggelenksverletzung, bei Franziskus Gerr zwickt die Leiste." Beide Spieler sind zum einen für die Defensivabteilung wichtig, sollten beide ausfallen, wäre aber vor allem die Kreisläuferposition vakant. "Mannschaftsarzt und Physio tun aber alles, um beide rechtzeitig wieder hinzubringen", setzt Valkovskis auf die medizinische Abteilung.
Die Gastgeber scheinen ansonsten körperlich fit zu sein, ein Umstand, der gegen Groß-Umstadt kein unwesentlicher Gesichtspunkt ist. Denn die Schützlinge von Coach Tim Beckmann gelten als kampfstark und körperlich robust, der Kader ist aus erfahrenen Akteuren und jungen Nachwuchskräften aus der Region Untermain/ Odenwald zusammengesetzt. Zu den erfahrenen Spielern gehört zweifellos Keeper Lucien Zwiers, der bereits das Trikot der niederländischen Nationalmannschaft trug. Zu den Leistungsträgern zählt auch der im rechten Rückraum agierende Torjäger und Siebenmeter-Experte Florian See sowie der Allrounder David Acic.
Beide waren die treffsichersten TV-Spieler bei der jüngsten 23:26-Niederlage in Fürstenfeldbruck. Zur Halbzeit hatte es 9:5 für die Oberbayern gestanden. "Doch von solchen Statistiken will ich mich nicht beeindrucken lassen", meint Margots Valkovskis. "Jedes Spiel fängt von vorne an, wir müssen es nur dominieren." Er hält die Hessen für einen unangenehmen und schwer einzuschätzenden Gegner. Das mussten auch die favorisierten Groß-Bieberauer erfahren, die das Derby zu Hause gegen Groß-Umstadt überraschend verloren haben.


60 Minuten Konzentration

Eine Heimniederlage wollen sich die Saalestädter jedenfalls nicht leisten, ihr Fokus richtet sich auf die eigene Stärke. "Wenn wir in der Deckung aggressiv arbeiten, einen temporeichen Spielaufbau pflegen und uns geduldig eine gute Wurfposition erarbeiten, und dies vor allem konzentriert über die gesamte Spielzeit und nicht nur über 40 Minuten, sollte einem Erfolg nichts im Wege stehen", gibt sich Margots Valkovskis optimistisch.