HSC-Sieg löst bei den Fans keine Euphorie aus
Autor: Peter Balthasar
Bad Neustadt an der Saale, Sonntag, 22. Februar 2015
Gegen eine limitierte HG Köthen erlaubt sich der HSC Bad Neustadt zu viele Schwächen in der Defensive. Nur gut, dass die Angriffsleistung diesmal stimmte.
HSC Bad Neustadt - HG 85 Köthen 35:32 (15:14).
Erst einmal die guten Nachrichten: Der HSC feierte den zweiten Heimsieg in Folge, baute den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf zehn Punkte aus, hält weiter den Anschluss auf Platz sechs und erzielte 35 Tore. Die schlechte Nachricht lautet: Gegen ein Team, dessen spielerische Mittel beschränkt und dessen personelle Situation begrenzt sind, kassierte man 32 Gegentreffer. "Unsere Abwehrleistung hat diesmal nicht gestimmt", lautete das ernüchternde Fazit von Coach Margots Valkovskis in der Pressekonferenz. "Den Sieg haben wir unserer starken Angriffsleistung und dem über sechzig Minuten angeschlagenen hohem Tempo zu verdanken."
Dass es zu einem "Tag des offenen Tores" in der Bürgermeister-Goebels-Halle kommen würde, zeichnete sich schon nach fünf Minuten ab, denn da hatten die Kontrahenten je vier Treffer erzielt, was vor allem den Abwehrlücken in
Nachdem Leskovec die Hausherren mit 5:4 in Führung gebracht hatte, schlich sich der Fehlerteufel in das Angriffsspiel beider Mannschaften ein. Technische Fehler, Stürmerfouls und sonstige Ungereimtheiten führten bei den Gästen zu einer fünfminütigen Torflaute. Pfosten-Treffer von Emil Feuchtmann und Böhm verhinderten eine höhere HSC-Führung. Als Leskovec auf 10:8 erhöhte, deuteten die Leipziger Schiedsrichter vermehrt auf den Siebenmeter-Punkt. Die Experten Jan Wicklein (HSC) und Sebastian Greß (HG) zeigten sich nervenstark, vor allem die Tore von Greß, der mit Zweitspielrecht für den Zweitligisten SC DHfK Leipzig ausgestattet ist, führten dazu, dass die Köthener auf Tuchfühlung blieben. Als eine Minute vor dem Seitenwechsel Köthens Spielertrainer zum 14:14 ausglich, bedurfte es eines Gewaltwurfes von Gary Hines, um den HSC mit einer Führung in die Kabine gehen zu lassen.
Nach der Pause setzten sich die Saalestädter auf vier Tore (18:14) ab. "Da haben wir durch eine hohe Fehlerquote uns das Leben selbst schwer gemacht", analysierte später HG-Co-Trainer Andreas Grube den anwachsenden Rückstand. Die Einwechslung des angeschlagenen Svajunas Kairis auf die halblinke Position wirkte sich zwar positiv aus, doch war die Offensive des Tabellenvorletzten jetzt leicht auszurechnen, da sie sich auf das Rückraum-Trio Fischer (7), Greß (12/7) und Kairis (4) beschränkte. Die HSCler zogen dagegen ein breiteres Angriffsspiel aus, was die Gäste-Deckung vor Probleme stellte.
Ein erfolgreicher Tempogegenstoß von Harald Feuchtmann zum 29:25 sowie die erstmalige Fünf-Tore-Führung beantwortete die Frage nach dem Sieger der insgesamt fairen Auseinandersetzung vorzeitig. Der Vorsprung hätte allerdings knapper ausfallen können, hätte HSC-Keeper Felix Schmidl danach nicht zwei Siebenmeter in Serie entschärft. "Nächste Woche müssen wir in Bad Blankenburg das positive Angriffsspiel wiederholen und in der Defensive unsere gewohnte Aggressivität zeigen, wenn wir punkten wollen", so das Fazit von Margots Valkovskis.
Tore für den HSC: Lukas Böhm (8), Jan Wicklein (6/2), Emil Feuchtmann (6), Gary Hines (5), Vilim Leskovec (4), Harald Feuchtmann (4), Margots Valkovskis (1), Goran Djuricin (1).