ASV Neumarkt - TV/DJK Hammelburg 2:3 (21:25, 25:23, 19:25, 25:23, 8:15).
"Wir machen jetzt die Nacht zum Tag, und wenn du uns in guter Erinnerung behalten möchtest, dann fahr lieber heim", hatte später im Mannschaftsbus Michael Schottdorf seinem Trainer Tado Karlovic zugerufen. Adrenalin musste schließlich abgebaut werden, das üppig ausgeschüttet wurde in diesem Topspiel, das alles hielt, was sich die Zuschauer, darunter viele mitgereiste Hammelburger, davon versprochen hatten. "Das war ein klasse Niveau mit Kampf, attraktiven Ballwechseln, überraschenden Wendungen und Emotionen, die die Schiedsrichter aber immer unter Kontrolle hielten", begeisterte sich auch Karlovic an diesem Duell.

Harte Neumarkter Aufschläge setzten den Saalestädtern im ersten Satz zu, was TV/DJK-Zuspieler Aldin Dzafic zu weiten Weg zwang.

Mit starken Angriffen hielten Henning Schulte und Felix Bendikowski ihr Team im Spiel, das sich allmählich in der Annahme um Libero Dominik Seller stabilisierte. Selbstbewusst wurde fortan das Spiel der Unterfranken mit wuchtigen Bällen von Mario Radman und Michael Schottdorf. Beim Stand von 21:21 brachte Karlovic Möller für Radman zum Aufschlag. Der dankte es mit guten Aufschlägen und super Abwehrarbeit, so dass die Hammelburger mit vier Punkten in Folge zum Etappensieg kamen.

Neumarkt reagierte allerdings im Stile einer Spitzenmannschaft, legte eine 7:3-Führung vor. "Aber uns darf man halt nie abschreiben", kommentierte Karlovic die gute Reaktion seiner Mannschaft. Gute Aufschläge von Friedrich Fell, während Radman, Bendikowski und Schulte das Netz dicht machten. Mit 20:17 führten die Saale-Jungs. "Wir hatten eine unglaublich gute Stimmung auf dem Feld", sagte Karlovic, der dann allerdings drei unnötige Punktverluste notieren musste. In der Endphase des zweiten Satzes machte nur noch Neumarkt alles richtig.

Das Spiel blieb ein Duell auf Augenhöhe mit ständig wechselnden Führungen. Für den entscheidenden Vorsprung im dritten Abschnitt sorgten schließlich Lukas Spachmann, Dominik Seller und Aldin Dzafic mit exquisiten Verteidingungskünsten. Den Rest erledigten Schottdorf und Co. am Netz zur komfortablen 19:14-Führung, die Bendikowski und Schulte ins Ziel brachten.

Mit dem Rücken zur Wand stand der Gegner jetzt. Und reagierte erneut stark. "In der ersten Phase des Satzes kamen wir kaum zum Zug", sah Karlovic starke Oberpfälzer. Und schickte Friedrich Fell und Oliver Möller aufs Feld, was insbesondere die Blockarbeit verbesserte. 16:16 stand auf der Anzeigetafel, als sich Neumarkt in der Abwehr noch einmal steigerte und im Angriff deutlich mehr Risiko und mit 23.19 in Führung ging. Bendikowskis Aufschlagserie, unterstützt von Möller und Radman am Netz, brachten Hammelburg den Ausgleich und "Danke-Bälle", die gleichbedeutend mit Matchbällen gewesen wären. Es blieb beim Konjunktiv. Der Tabellenführer erlaubte sich keine Schwächen mehr und verdiente sich damit den Tiebreak.

Einen Punkt hatte sich damit jedes Team bereits erspielt, den zweiten wollten die Saalestädter mit aller Macht. Die 7:3-Führung sollte bereits die Vorentscheidung sein, "weil wir Neumarkt keine Chance mehr auf ein Comeback ließen". Nach dem von Henning Schulte verwandelten Matchball war der Jubel grenzenlos bei den Gästen. "Der Sieg in Neumarkt war die Krönung und der Abschluss eines wunderbaren Volleyballjahres", adelte Karlovic den Erfolg. Die lange Nacht konnte beginnen. js